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Frage 814
Lieber Bruder Hans Peter ,
ich benötige dringend Hilfe Betreff "Allversöhnung".
Gibt es eine Bibelstelle in der man widerlegen kann, dass sich die Menschen nicht in der Hölle bzw. "Fegefeuer" noch für den Herrn Jesus Christus entscheiden können?
Und wie kann ich der Aussage: Am Ende der Zeit ist "Christus alles in Allem" ( Alle mit Gott versöhnt )!
Vielen Dank für Deine Hilfe
Ethel
15.12.02
Liebe Ethel
lies mal folgendes durch:
Die Ewige Pein by JND
Allversöhnung CHM
Sasek Aufklärung
Zur Allversöhnungsirrlehre
Und ich werde in der Zwischenzeit versuchen, genauer auf Deine Frage einzugehen.
In IHM
Hans Peter
Liebe Ethel
ich kann Deine Frage auf verschiedene Weisen beantworten.
1. Da es in der Schrift ja offensichtlich kein Hinweis gibt, dass Menschen oder
Engel oder der Teufel, wenn Sie dann erst mal in der Hölle sind, das Evangelium
hören können und sich bekehren und dann errettet würden, muss es ja auch keine
Schriftstelle geben, die das verneint. Wir könne nicht eine Hypothese aufstellen
" Allversöhnung" und dann auf der anderen Seite fragen, wo denn steht,
dass Menschen in der Hölle sich nicht entscheiden können?
In IHM
Hans Peter
16.12.02
Liebe Ethel
Es gibt schon Stellen in der Schrift, die eine Allversöhnung ausschliessen. Zum Beispiel verneinte Jesus im Gleichnis von Lazarus einen Möglichkeit zur späteren Entscheidung. Auch heisst es in Hebräer 9,27: Und wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht. Die Allversöhnungslehre betont leider nur die Immanenz und vergisst dabei Transzendenz Gottes.
Immanenz: Gottes Fürsorge, Gottes Verständnis, etc.
Transzendent: Gottes Unnahbarkeit, seine unumschränkte Macht, etc.
In JC
Stefan Reutimann Stefan Reutimann
18.12.02
19.12.02
Lieber Hans Peter
hier im Anhang die Seite von der
http://www.efg-hohenstaufenstr.de/ Berlin
Ewige Verdammnis oder Allversöhnung Allversöhnungslehre.htm
Das kommende Gericht Gottes in seiner ganzen Konsequenz für die Ewigkeit wird heute kaum zur Sprache gebracht. Die entsprechenden Aussagen der Heiligen Schrift werden schweigend übergangen oder umgedeutet. Auch wir möchten nicht gerne als solche verdächtigt werden, die mit dem Gericht drohen oder mit der Hölle Angst machen.
Wie aber gehen wir mit den biblischen Inhalten von Gericht und ewiger Verdammnis um? Können wir diesen Aspekt des Evangeliums (!) folgenlos vernachlässigen, nur weil er nicht in die "Landschaft des Zeitgeistes" passt? Es gibt viele Versuche, die Wirklichkeit der ewigen Verlorenheit zu relativieren.
- Die einen verdrängen sie.
- Andere, auch "bibeltreue Christen", deuten die betreffenden Bibeltexte um oder verharmlosen sie bis zur Bedeutungslosigkeit. Mit konstruierten Begründungen werden jene Bibelstellen so ausgelegt, dass es schließlich überhaupt keine Verdammnis bzw. Hölle mehr gibt.
1. Die Sendung Jesu in diese Welt stand unter der Zielsetzung, Menschen zu retten vor dem kommenden Zorngericht Gottes und aus ihrem Verlorensein: Lukas 19,10; Johannes 3,16.36; Römer 1,18; 2,5-9; Markus 16,16. Bis zum letzten Blatt der Bibel gibt es keine Weiterentwicklung zu einer "tieferen Erkenntnis", etwa der sogenannten "Allversöhnung": Offenbarung 20,10.1415; 21,8; 22,15. "Es handelt sich bei der Lehre von der Hölle um eine Lehre, von der es ganz klar ist, dass sie von Jesus selbst stammt" (Michael Griffith; vgl. Matthäus 13,4142; Markus 9, 47-48). Wer den Ernst der Sünde als Rebellion gegen Gott und den angekündigten "ewigen Tod" im Neuen Testament nicht verharmlosen will, ahnt, welch ein Gewicht die Rettung durch Gottes Gnade hat. "Rettung" ist kein dramatisierender Begriff. Er entspricht durchaus dem Ernst ewiger Gottesferne und Verdammnis. "Es ist furchtbar, (unerlöst) in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen" (Hebräer 10,31).
Aber es gibt heute Rettung aus dem ewigen Verderben! Die frohe Botschaft aus Jesu Mund lautet:" Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht in das Gericht" (Johannes 5,24).
2. Gott ist gerecht in Gericht und Gnade. Nicht erst heute besteht die Neigung zu einer einseitig missverstandenen Liebe Gottes. Es ist für ein gesundes Gottesbild wichtig zu erkennen, dass Gott heilig und gerecht ist, sowohl in seiner Liebe und Gnade als auch in seinem Gerichtshandeln. Und dazu gehören ewiges Leben und ewige Strafe: Matthäus 25,41.46. Diese Spannung zwischen seiner Barmherzigkeit und Heiligkeit haben wir im biblischen Sinn zu respektieren, ungeachtet unserer Wunschvorstellung oder kurzsichtigen Logik. Das ist gewiss: Gott richtet gerecht! (Psalm 7,12; Johannes 5,30).
3. Gottes Einsatz zu unserer Rettung ist von uns kaum auszuloten. Wenn uns sein ewiges Gericht zu hart erscheinen mag, dürfen wir nicht übersehen, was er mit der Hingabe seines Sohnes in die Hände seiner Feinde geleistet hat. Er gab ihn frei zur Folterung und schändlichsten Hinrichtung ... Das Höchste und Äußerste hat Gott eingesetzt, um seine sündigen Geschöpfe aus ewiger Verdammnis zu retten! Bis ans Kreuz hat sein Sohn immer wieder geworben und eingeladen zur Umkehr und Glauben.
Aber er nimmt unseren Willen und unsere Entscheidung ernst. Sowohl im Himmel wie in der Hölle gibt es nur "Freiwillige". Wir können den Glauben verweigern und Gottes Gnade "wirkungslos" machen und damit unter "dem Zorn Gottes bleiben" - endlos: Markus 10,45; Lukas 7,30; 13,34; Johannes 3,36. Es wäre lieblos, ja tragisch und menschenverachtend, wenn Gott uns in seinem Wort über die Ewigkeit im Unklaren ließe.
4. Weil Gott ein Gott der Liebe ist, so folgert man, könne es keine ewige Verdammnis geben. Aber wer sind wir, dass wir beurteilen könnten, was in Gottes Ratschluss sein kann und was nicht sein kann? - Gott hat sich selbst und seinen Heilsplan verbindlich in seinem Wort der Bibel geoffenbart. Daher gehört es zu einer geistlichen Haltung, alle menschlichen Vernunftschlüsse und Gedanken "unter den Gehorsam Christi" zu stellen (2. Korinther 10,3-6). "Den Demütigen gibt Gott Gnade."
Wer sich der Liebe Gottes öffnet und sich seiner gnädigen Herrschaft im Glauben unterstellt, dem gilt die befreiende Verheißung, "dass wir Freimütigkeit haben am Tage des Gerichts" (1. Johannes 4,17).
1. Neben den Allversöhnungsgedanken in den Weltreligionen war der Kirchenvater Origines (185-254) der erste christliche Vertreter der Allaussöhnung. In seinem von der griechischen Philosophie bzw. Gnosis geprägten Lehrsystem ist am Ende sogar die Erlosung des Teufels möglich. Seine Begründungen sind für die Allversöhner im Wesentlichen dieselben geblieben. Wegen seiner theologischen Position wurde Origines der Häresie (Ketzerei) bezichtigt und im Jahr 553 von der Kirche verdammt.
Bis heute fanden sich in der Kirchengeschichte immer wieder Befürworter der Allversöhnungslehre. Neben Sonderlingen waren auch bekannte Persönlichkeiten darunter.
Besonders im Schwabenland lebte diese Lehre (um 1700) wieder auf. Dabei spielte u.a. die Mystikerin und Visionärin Jane Leade aus England eine wichtige Rolle (nach Dr. Helge Stadelmann; idea-Dokumentation 3/1998).
Diese "Lehre" von der schließlichen Versöhnung aller Menschen und gefallenen Engel stammt aus zweifelhaften Quellen. Ob in radikaler oder gemäßigter Ausprägung, ob humanistisch oder "biblisch" begründet, in jedem Fall werden zahllose eindeutig widersprechende Schriftworte durch Umdeutung schwieriger Stellen und konstruierte Schlussfolgerungen ausgeblendet. Und das wird erhaben als "tiefere Erkenntnis" verstanden.
2. Bei der Allversöhnung geht es nicht zuletzt stark um die emotionale Ebene, die ersehnte Möglichkeit der Errettung aller, auch noch im Jenseits. Das ist menschlich verständlich. Gerade wenn uns nahestehende Menschen ohne Glauben sterben, kann uns deren Ewigkeit innerlich zutiefst aufwühlen. "Aber meine Befindlichkeit kann nicht Lehre begründen" (Pfr. W Reuter). Es mag schmerzen, wenn in den reformatorischen Bekenntnisschriften als biblische Lehre festgehalten wird, dass "Jesus Christus ... die gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Hölle und ewige Strafe verdammen wird" (CA, Artikel 17).
Schon vor uns schmerzte es den Herrn, der laut weinte über Menschen, die seine wiederholte Einladung zum Heil ausschlugen (Lukas 13,34; 19, 41-42).
3. Unterstützung der Allversöhnungslehre kommt zudem von der "liberalen Theologie". So haben die 570 Synodalen der "Kirche von England" im Juli 1996 dem Ergebnis einer Lehrstudie zugestimmt (beschlossen), dass es "keine Hölle" gebe. - Auf dem Kirchentag im Juni d.J. in Frankfurt äußerte sich Heinz Zahrnt in einer Bibelarbeit: Ähnlich wie die katholische und evangelische Kirche im Reich Gottes aufgehen, verhalte es sich mit den Religionen. Niemand würde sie als "nicht erlöst" bezeichnen wollen (IDEA 25/01).
4. Anmerkung zu den Schriftstellen, die zur Begründung der Allversöhnung herangezogen werden:
Apostelgeschichte 3,21: Diese "Wiederherstellung aller Dinge" spricht nicht von einer schlussendlichen Versöhnung aller Menschen! Petrus bezieht sich auf die Wiederherstellung alles dessen, wovon die Propheten geredet haben. Und das vornehmlich im Blick auf Israel in Verbindung mit der damals aktuellen Frage in Kapitel 1,6. Übrigens wird in diesem Zusammenhang zur Buße aufgerufen (V.19 u. 26) und nicht etwa mit jenseitigen Erlösungsmöglichkeiten getröstet.
Römer 5,18-19: Wenn Paulus von der "einen Gerechtigkeit für alle Menschen zur Rechtfertigung" spricht, dann darf "alle" nicht als Zahlwort absolut verstanden werden (wie an vielen anderen Stellen!). Es geht um eine vergleichende Gegenüberstellung, die in Vers 19 genauso das Wort "viele" verwendet. Dass die Rechtfertigung nur von den Glaubenden empfangen werden kann, präzisieren die Verse 1 und 2. Wer hier den Glauben ablehnt, gehört zu den Ungerechten, die das Reich Gottes nicht erben werden (1. Korinther 6,9).
Römer 11,32: "... damit er (Gott) alle begnadige" bezieht sich auf Gottes Heilsplan, der Israel und die Nationen (V.2526) einschließt. "Alle, die jetzt das Erbarmen Gottes erfahren, sind also alle zum Glauben gekommenen Heiden sowie das am Ende seinen Messias annehmende Israel. Der Vers lehrt also keine Allversöhnung aller Menschen, Engel und Mächte in zukünftigen Zeitaltern der Ewigkeit" (Dr. H. Stadelmann).
1. Korinther 15,22-28: Dass "in Christus alle lebendig gemacht werden", findet in Johannes 5,27-29 seine nähere Erläuterung: Die einen "zur Auferstehung des Lebens", die anderen "zur Auferstehung des Gerichts". Paulus geht es um die Königsherrschaft Christi. Daran werden alle teilhaben, die "ihm gehören". Seine Feinde dagegen werden "unter seine Füße gelegt". Nach diesem Triumph übergibt er das Reich dem Vater. Die Schrift kennt keinen Hinweis, dass diese "Kluft" zwischen Christus Angehörigen und seinen Feinden jemals überbrückbar wäre (Lukas 16,26). - Die gleiche endzeitliche Abfolge finden wir in Offenbarung 19-22, auch mit dem doppelten Ausgang für die Menschheit: Leben in Gottes herrlicher Gegenwart oder "der zweite Tod" im "Feuersee".
Epheser 1,10: "Bei der Erfüllung der Zeiten: alles zusammenzufassen in dem Christus ..." In ihm" hat das ganze All, Himmel und Erde, seinen Mittel- punkt ... Auch hier ist nichts gesagt von der Aussöhnung widerstrebender Mächte, der Wiederbringung oder Zurückgewinnung abgefallener Geister" (Theophil Rehse), sondern von der Ehren- und Machtstellung Jesu Christi.
Philipper 2,9-11: Von dankbarer Anbetung und jubelnder Freude erlöster Menschen ist hier keine Spur zu erkennen. Klar wird jedoch, dass alle Geschöpfe Jesus als den erhöhter Herrn anerkennen. "Alle Mächte haben dann ausrebelliert." Dieses Bibelwort klingt "anders als die visionären Spekulationen des Württemberger Pietisten Michael Hahn, der ankündigte, dass am Ende der Feuersee sich immer mehr leeren werde, bis auch ... Luzifer in die Arme der ewigen Liebe sinkt." Das müsste man "in die Bibel erst hineinlesen" (Dr. Stadelmann).
Kolosser 1,19-20: "... durch ihn alles mit sich zu versöhnen ... durch das Blut seines Kreuzes." Das ist die auf alle Menschen gerichtete, allen angebotene Versöhnung (2. Korinther 5,20). Empfangen wird sie aber nur von den Glaubenden (V2 und 23). Der inhaltliche Paralleltext in 2,9-15 erklärt unser Wort näher: Der Ausgang der Weltgeschichte entscheidet sich" nicht erst in der Zukunft, sondern schon am Kreuz. Dort entscheidet sich das Heil und ... der Sieg Christi über die Mächte." Durch das" Heil einerseits und die Unterwerfung andererseits" wird erreicht, "dass das All versöhnt (verändert, neu geordnet) und alles unter ein Haupt, Christus, gebracht wird" (Dr. H. Stadelmann). Eine Erlösung auch Ungläubiger in kommenden "Zeitaltern", die das Neue Testament an keiner Stelle zweifelsfrei erkennen lässt, müsste man auch hier erst hineintragen. Matthäus 12,31-32 unter streicht das zusätzlich.
1. Timotheus 2,4: Gott "will, dass alle Menschen errettet werden". Ja, aber er behandelt sie nicht wie Marionetten. Er respektiert ihre Willensentscheidung, auch ihr Nein; er nimm sie als verantwortliche Persönlichkeiten ernst. Wie die zeitliche Entscheidung des Glaubens zum ewigen Heil führt, so führt die zeitliche Entscheidung gegen Christus auch zur ewigen Verlorenheit.
Wenn wir dem ewigen Gott trotzen, wartet unser die ewige Pein der Gottesferne (Michael Griffiths). - Gott hat in seiner Liebe mit dem größten aller Opfer für unsere Erlösung gesorgt. Wenn er aber feststellen muss: "Ihr habt nicht gewollt", so machen wir Gottes gute Absicht "wirkungslos", bleiben (!) wir also unter seinem Zorngericht (Lukas 7,30; 13,34; Johannes 3,36). Und das wird nirgendwo (!) als eine begrenzte Gerichtszeit oder eine Art Läuterungsgericht beschrieben! - Nicht zuletzt dämpft die Allversöhnung "den missionarischen Eifer, indem sie den Menschen andere Möglichkeiten des Seligwerdens nach dem Tod anbietet" (Prof. Dr. E.A. Wilder-Smith).
o Gottes Liebe und Heiligkeit, seine Gnade und sein Gericht schließen einander nicht aus, sondern gehören in seiner göttlichen Person zusammen.
o Gott ist ein Gott der Liebe und hat daher für eine ewige Erlösung gesorgt, wer sie jedoch ablehnt, geht ohne Rettung in das ewige Verderben. o Wer zeit seines Lebens Gottes Einladung ausschlägt, kann nach dem Tod seine Entscheidung nicht mehr korrigieren.
o Das Wort "ewig" (aionios) im Blick auf Verdammnis und Hölle grundsätzlich nur als begrenzte Zeitspanne anzusehen, ist biblisch nicht zu begründen! Allein Matthäus 25,46 (vgl. Römer 16,26; Hebräer 9,14) verbietet diese willkürliche Auslegung.
o Wir tun der Bibel Gewalt an, wenn wir konstruieren, dass Paulus tiefere Erkenntnisse zuteil geworden seien, die die klaren Aussagen über die ewige, endgültige Verlorenheit - von Matthäus bis Offenbarung bezeugt - aufheben.
o "Die unbedingte Dringlichkeit des Heilsangebotes in dieser Zeit, jetzt, wird abgeschwächt, so dass der biblische missionarische Eifer nachlassen muss" (A.E. Wilder-Smith). Die Bibel lehrt: "Jetzt ist der Tag des Heils"; die Zeit der Gnade und Umkehr ist begrenzt (2. Korinther 6,1-2; 2. Petrus 3,9).
Warum eigentlich sollten wir daran deuteln?
[ 1 ] Der Autor, Manfred Klatt, war Reisebruder der Brüdergemeinden und ist heute im Ruhestand. Er wohnt mit seiner Frau in den neuen Bundesländern.
in IHM
Rainer