Home
Forum neu
Forum BBKR
Begriffserklärungen Syngrammata
Lehre
auf Youtube
Mal3.16 Website
Neben der Schrift
Fakten zur Bibel
Frage:
668
Hallo Hans Peter
ich habe gehört, dass Du ein Cessationist
bist. Ist das war? das Wort allein ist ja schon schrecklich, was umfasst diese
Lehre eigentlich?
Trotzdem freundliche Grüsse
John aus Frauenfeld
01.08.02
Lieber John
ist doch schön, was alles so geredet und gedacht
wird. Aber in diesem Fall stimmt es. Ja, ich bin bekennender Cessationist. Das
Wort stammt aus dem Lateinischen und umschreibt die Lehre, dass die apostolische
Zeit und apostolische Wirksamkeit und Dienste verbunden ist mit den
Aposteln. Und weil die Apostel gestorben sind, und weil es keine neuen mehr
geben kann und weil es keine mehr braucht, bin ich halt was ich bin.
Ich gestehe auch, dass ich einer der "gröberen"
Sorte bin und zwar auf Grund von Epheser 4.11, welcher in der Vergangenheitsform
geschrieben ist. Ich glaube also nicht, dass es heute noch
Apostel, Propheten, Lehrer, Evangelisten, Hirten nach Epheser 4.11 gibt.
Diese Personen wurden damals dem Leib gegeben, und wir sind in einer
gewissen Hinsicht die Frucht Ihres Werkes. Jetzt kommst Du sicher damit, dass es
heute doch noch Lehrer gebe, Ja, natürlich, aber nicht von der gleichen Qualität
wie damals. Verstehe bitte das Wort Qualität hier nicht als etwas abwertendes,
sondern einfach als das was es hier meint: "GEGEBENE"
Heutige Lehrer sind
nicht mehr direkt inspiriert, sondern sie müssen das Wort studieren, beten,
werden von Gott geformt, geprüft geschliffen usw.
Biblische Propheten gibt
es nicht mehr ausser diejenigen, die sich selbst so nennen und schon allein
deshalb von Unten sind wie es auch das Wort vorausgesagt hat.
Neue Apostel wurden
bereits von den Ephesern in der Offenbarung 2 als Lügner erkannt.
usw.
Liebe Grüsse
Hans Peter
Cessationismus in der
Kirchengeschichte
Die nachfolgende Zusammenstellung soll zeigen,
dass die Lehre vom Aufhören der „Zeichen- und Offenbarungsgaben“ nach der Zeit
der Apostel (=Cessationismus) nicht eine neuzeitliche Erfindung – etwa als
Gegenreaktion zur aufkommenden Pfingstbewegung – ist, sondern bis ins
vorletzte Jahrhundert hinein die allgemein vertretene Lehre der Gemeinde Jesu
war. Ihre Argumentation basierte zumeist nicht auf 1. Kor 13,8-13; ja, die
Auslegung zu dieser Stelle, speziell in bezug auf „das Vollkommene“, war nicht
einheitlich. Trotzdem teilten sie die Überzeugung, dass die
„ausserordentlichen Geistesgaben“ aufgehört hatten. Diese Zusammenstellung ist
zugegebenermassen einseitig, indem sie nicht auf ihr widersprechende Zitate
aus der Kirchengeschichte eingeht. Hierzu verweise ich auf die Arbeit
„Bestätigt die Kirchengeschichte die „Zeichen und Wunder“- Bewegung?“
(Hervorhebungen und […] von PT).
John Chrysostomus (ca.345-407)
„Diese ganze Stelle [1.Kor 12,1+2] ist sehr
dunkel; aber der Grund der Dunkelheit ist unser Unwissen über die Tatsachen,
auf die sie sich bezieht, und dass sie aufgehört haben. Damals war es
üblich, dass sie auftraten, aber heute kommen sie nicht mehr vor.“(Homile
on First Corinthians, Hom 29:2 (über 1.Kor 12,1+2), The Nicene and Post-Nicene
Fathers, Vol. XII)
Augustinus (354-430)
„In der frühesten Zeit „fiel der Heilige Geist
auf die, welche glaubten und sie redeten in Sprachen“, die sie nicht gelernt
hatten, „wie der Geist ihnen gab auszusprechen“ [Apg 2,4]. Dies waren Zeichen, die der damaligen Zeit
angepasst waren. Denn dieses Zeichen des Heiligen Geistes in allen
Sprachen war angemessen um zu zeigen, dass das Evangelium Gottes allen
Sprachen der ganzen Welt gepredigt werden musste. Dies geschah als Zeichen
und dann verschwand es.“ (Homilie on the First Epistle of John, Hom 6:10 (über
1.Jo 3,19-4,3), The Nicene and Post-Nicene Fathers, Vol. VII)
Martin Luther
Bezugnehmend auf Joh 14,12: “But which works of
the Christian accomplish this? We see nothing special that they do beyond what
others do, especially since the day of miracles is past. Miracles, of
course, are still the least significant works, since they are only physical
and are performed for only a few people. But let us consider the true, great
works of which Christ speaks here – works which are done with the power of
God, which accomplish everything, which are still performed and must be
performed daily as long as the world stands. Christians have the Gospel…“
(Works, Vol. 24, Concordia Publishing House, S.79)
„And since we have this sure prophecy which is
fulfilled at present – miracles are no longer necessary to confirm this
doctrine. For the accompanying signs were given principally, as St.
Mark says in the last chapter (16:20), to substantiate the new message of
the apostles.“ (ibid., S.366)
John Calvin
„They make themselves ridiculous, therefore, by
pretending that they are endued with the gift of healing. The Lord, doubtless,
is present with his people in all ages, and cures their sicknesses as often as
there is need, not less than formerly; and yet he does not exert those
manifest powers, nor dispense miracles by the hands of the apostles, because that
gift was temporary, and owing, in some measure, to the ingratitude of men,
immediately ceased.“ (The Institutes of the Christian Religion, Vol.
II, S. 637)
„So wie der Herr den Glauben seines Evangeliums
bekräftigt hatte durch die Wunder, die Er tat solange Er auf der Erde war, so
reichte Er diese gleiche Kraft jetzt an die Nachkommenden weiter, damit die
Jünger nicht dächten, dies sei an seine leibliche Gegenwart gebunden. Wir dürfen
aber nicht denken, der Herr habe mit der Ausrüstung der
Gläubigen mit dieser Gabe einen jeden Einzelnen ausgerüstet, denn wir wissen,
dass seine Gaben verschieden verteilt wurden, so dass die Macht Wunder zu
tun nur auf bestimmte Leute begrenzt war. Da aber alles was Er einigen
wenigen gab der ganzen Kirche gehörte und jedes Wunder alle
stärkte, konnte Christus zu Recht die Glaubenden allgemein ansprechen. Es
genügte zur Bestätigung des Zeugnisses von der Gottheit und Herrlichkeit
Christi, dass nur einige wenige Gläubige mit dieser Kraft ausgestattet
sein sollten.“ (Auslegung zum Markusevangelium, Mk 16,17)
Thomas Watson
„Sicher, die Notwendigkeit der Ordination ist
heute so gross wie in der Zeit Christi und der Apostel, als
aussergewöhnliche Gaben in der Kirche waren, die jetzt aufgehört haben.“
(The Beatitudes, 14, 1660)
John Owen
„Gaben, welche ihrer eigenen Natur gemäss das
gesamte Vermögen unserer Anlagen übersteigen – diese Dispensation des Geistes
hat längst aufgehört, und beanspruchte sie jemand
heute, dann müsste er zu Recht als ein Schwärmer gelten.“ (Übersetzung:
Benedikt Peters) (Works IV, S.518, 1679)
John Flavel
„Die Lehre über Gott, und unser Hören und Lernen
von ihm, darf nicht als irgendwelche aussergewöhnliche, visionäre Erfahrung
verstanden werden, oder als hörbare, direkte Stimme Gottes zu den Menschen …
solche Stimmen wurden zwar vom Himmel gehört, aber heute haben diese
aussergewöhnlichen Weisen aufgehört (Hebr 1,1.2) und wir sollen sie nicht mehr
erwarten.“ (Flavel, Vol. II, S.308)
Matthew Henry
„Die Gabe des Zungenredens war eines der neuen
Werke des Geistes der Weissagung, und sie wurde mit dem ganz besonderen Zweck
gegeben, dass jetzt, da die jüdische Umzäunung niedergerissen war, alle
Nationen in die Gemeinde eingeführt werden sollen. Diese und
andere Gaben der Weissagung haben, da es sich um Zeichen handelt, lange
seither aufgehört und sind beiseitegelegt worden. Wir haben keine
Ermunterung, ihr Aufleben zu erwarten, …“ (Vorwort zur Auslegung der
Bibel, Band 4, 1712)
„Bezüglich ihrer grösseren Beständigkeit und
Fortbestehens: Die Liebe hört nie auf. Sie ist andauernde und ununterbrochene
Gnade, ewig fortdauernd; wogegen die aussergewöhnlichen Gaben, aufgrund derer
die Korinther sich selber rühmten, von kurzer Dauer waren. Ihr Ziel war nur
dazu da, die Gemeinde auf Erde zu erbauen, und das nur für eine gewisse Zeit,
nicht während ihres ganzen Bestehens in dieser Welt.“ (Commentary on the whole
Bible, 1 Corinthians 13:8-13)
George Whitefield
„Werden nicht jetzt die geistlich Toten
auferweckt, und die aussätzigen Seelen jetzt gereinigt, und wird nicht den
Armen das Evangelium verkündigt? Und wenn wir schon die Wirklichkeit dessen
haben, was solche Wunder nur einleiten sollten, warum
sollten wir Gott versuchen, indem wir noch weitere Zeichen verlangen?“
(Letters, Banner of Truth, 1976, S.50)
„Ich beanspruchte nie diese aussergewöhnlichen
Gaben der Wunderwirkung oder des Redens in Sprachen.“ (Answer to the
Bishop of London“, Works IV, S.9)
„[For failing to distinguish the ordinary and
extraordinary work of the Spirit and for considering both to have ceased he
blames the Bishop and clergy of Lichfield and Coventry], who reckon the
indwelling, and inward witnessing of, as also praying and preaching by the
Spirit, among the karismata,the miraculous gifts
conferred on the primitive church, and which have long since ceased.“
(Second letter to the Bishop of London, Works IV, S.167)
„He renounced all pretences to the extraordinary powers and signs of apostleship,
peculiar to the age of inspiration, and extinct with them.“ (Joseph Smith,
Congregational pastor in South Carolina in the preface to Sermons on Important
Subjects, George Whitefield, 1825, XXXV)
Joseph Smith, Prediger einer Gemeinde in Süd
Carolina, sagt im Vorwort eines Predigtbandes von George Whitefield über diesen:
„Er wies jeden Anspruch auf die aussergewöhnlichen Kräfte und Zeichen des
Apostelamts zurück, die das Zeitalter der Inspiration kennzeichneten und mit
diesem aufhörten.“
Jonathan Edwards
“The extraordinary gifts of the Spirit, such as
the gift of tongues, of miracles, of prophecy, &c., are called extraordinary,
because they are such as are not given in the ordinary course of God‘s
providence. They are not bestowed in the way of God‘s ordinary providential
dealing with his children, but only on extraordinary occasions, as they were
bestowed on the prophets and apostles to enable them to reveal the mind and
will of God before the canon of Scripture was complete, and so on the
primitive Church, in order to the founding and establishing of the Church in
the world. But since the canon of the Scriptures has been completed, and the
Christian Church fully founded and etablished, these
extraordinary gifts have ceased… And when, after the completion of the
canon of the Scriptures, the miraculous gifts of the Spirit seemed finally
to have ceased… when the canon of the Scriptures, the great and powerful
means of grace, was completed, and the ordinances of the New Testament and of
the last dispensation were fully established, the extraordinary gifts
ceased, and came to an end, as being no further useful. Miraculous gifts
being a means to a further end…there seems to be no reason to think, as some
have thought, that the extraordinary gifts of the Spirit are to be restored to
the church in the future…does not tend to prove that there shall be miraculous
gifts, but rather the contrary. For the apostle himself, in the text and
context, speaks of these extraordinary gifts ceasing… to the church in
its infancy… being once established, and the canon of the Scriptures being
completed, they ceased…Why, then, should we expect that they should be
restored again when the church is in its most perfect state?… which the
apostles says do cease and are done away, and which, having long
since failed…“ (Charity and its Fruits, The Banner of Truth Trust, 1996,
S.29, 315-321, 1738)
John Nelson Darby
„[zu 1. Kor 12] … aber Zeichengaben
mögen verschwinden, und sie sind es.“ (Übersetzung: MK) (Synopsis of
the books of the Bible, Vol. 4
William Kelly
„[zu 1. Kor 13,8] Es gibt einen Unterschied in
der Wortwahl (der Verben, MK) in Bezug auf die Zungen im Vergleich mit den
Prophezeiungen und Erkenntnis, und es wurde geschlossen, vielleicht zu Recht,
dass die Beendigung der Zungen andeutet, dass sie aufhörten als Gottes Ziel
erreicht war, während die Mittel zur Erbauung sich mit Kontinuität
anschliessen, bis die Vollkommenheit der Herrlichkeit sie zu einem
vergleichsweise abrupten Ende bringt. Diejenigen, die mit der Genauigkeit der
Ausdrucksweise der Schrift vertraut sind, werden nicht bezweifeln, dass ein
Unterschied durch den Wechsel der Worte (weggetan-aufhören-weggetan, MK)
beabsichtigt ist. (Notes on the First Epistle to the Corinthians,
Believers Bookshelf, S.223-224)
[zu 1.Kor 14,14-19] Die Tage der
unordentlichen Zeichen sind vorüber; ekstatische Äusserungen, mächtige
Effekte mögen ihre Entfaltungsmöglichkeiten woanders finden; aber in der
Versammlung muss das Verstehbare ausgeübt werden.“ (Übersetzung; MK) (S.234)
James Buchanan
„The miraculous gifts of the Spirit have long
since been withdrawn. They were used for a temporary purpose. They
were the scaffolding whichGod employed for the erection of a spiritual temple.
When it was no longer needed the scaffolding was taken down,…“ (The Office and
Work of the Holy Spirit, S.34, 1843)
Arno C.Gaebelein
(1. Kor 12) „Die Gabe der Heilung und das Wirken
von Wundern waren Zeichengaben für die Einführung der christlichen
Dispensation. Es gibt keine Andeutung, dass diese Wundergaben in der Kirche
während diesem Zeitalter anhalten würden.“ (Ü:MK) (Concise commentary on the
whole Bible)
H.A.Ironside
„Das sollte zu den Herzen derer reden, die
heutigen Tags bemüht sind um das Fehlen der Zeichengaben und die etwas grosses
begehren, das das Auge sehen kann. Die Zeit für grosse Dinge ist vorbei,
die Haushaltung geht zuende mit dem Mangel des Menschen, dem doch alles
übergeben war. Es werden die, die wirklich‚ ein Verständnis der Zeiten haben‘
mit Anmassungen aufhören, und in Einfachheit mit den Niedrigen vorangehen. Er
leitet die Sanftmütigen seinen Weg.“ (Ü: MK) (Notes on the book of Ezra)
Charles Haddon Spurgeon
“[The Apostles were] men who were selected as
witnesses because they had personally seen the Saviour – an office which
necessarily dies out, and properly so, because the miraculous power also is
withdrawn.“ (Metropolitan Tabernacle Pulpit 1871, Vol. 17, S.178)
„He sent them [disciples] to work miracles as
well as to preach. Now he has not given us this power, neither do we desire
it… it is more to God‘s glory that the world should be conquered by the force
of truth than by the blaze of miracles. The miracles were the great bell of
the universe which was rung in order to call the attention of all men all over
the world to the fact that the gospel feast was spread: we do not need the
bell now.“ (Metropolitan Tabernacle Pulpit, Vol. 23, S.471)
„Obwohl wir die Wunder nicht erwarten dürfen und
auch nicht brauchen, die mit der Gabe des Heiligen Geistes kamen, da diese
physischer Natur waren, dürfen wir das sowohl begehren als auch erwarten,
worauf jene Wunderkräfte hinwiesen und was sie symbolisierten : Die
geistlichen Wunder, die bis zum heutigen Tag unter uns geschehen.“ (Übersetzung
BP; Metropolitan Tabernacle Pulpit, 1881, Band 27, S.521)
„Die Werke des Heiligen Geistes, die gegenwärtig der Gemeinde Gottes gewährt
werden, sind in jeder Beziehung jenen früheren Wundergaben gleichwertig,
welche nicht mehr unter uns sind. Das Werk des Heiligen Geistes, durch
das Menschen aus ihrem geistlichen Tod auferweckt werden, ist nicht geringer
als jene Macht, durch welche die Menschen damals in Zungen redeten.“
(Übersetzung BP; Metropolitan Tabernacle Pulpit, 1884, Vol. 30, S.386f)
William MacDonald
„ Was war der Zweck dieser Wunder? Wir glauben,
dass wir die Antwort in Hebräer 2,3.4 finden: Ehe das NT vollendet war, würden
die Menschen die Apostel und andere um Beweise bitten, dass das Evangelium von
Gott ist. Um die Predigt zu bestärken, gab Gott mit Zeichen, Wundern und
verschiedenen Geistesgaben davon Zeugnis. Diese Wunder werden
heute nicht mehr benötigt. Wir haben die gesamte vollständige Bibel. Wenn
die Menschen der nicht glauben, werden sie sowieso nicht glauben. Markus sagte
nicht, dass diese Wunder andauern würden. Die Worte „bis zur Vollendung
des Zeitalters“ finden sich hier nicht wie in Matthäus 28, 18-20.“ (Kommentar
zum Neuen Testament, Band 1, CLV, 1992, S.219)
Die meisten der obigen Zitate stammen aus den Büchern von Chantry und Glover.
Ebenso einige der zusammenfassenden Bemerkungen in Klammern.
Bibliographie:
– “Signs of the Apostles“, Walter J.Chantry, The
Banner of Truth Trust, 1987
– “What is Cessationism?“, Peter Glover, CRN,
1999
– “Die Gabe des Zungenredens in der
nachapostolischen Kirche (100-400n. Chr.), Cleon Rogers, Bibelbund,
Sonderdruck Nr. D-22
September 2002
Zusammengestellt von Patrick Tschui, Heuweidlistr. 12,
CH-8340 Hinwil, 01/937 18 64 (+h.p.wepf@bibelkreis.ch)
Neu formatiert durch Rainer M., herzlichen dank! 3.12.02/ Wf
3.12.02
Lieber Hans Peter
Noch eine kleine Bemerkung zu deiner Aussage: Ich
gestehe auch, dass ich einer der "gröberen" Sorte bin und zwar auf Grund von
Epheser 4.11 welcher in der Vergangenheitsform geschrieben ist, glaube ich
nicht, dass es heute noch Apostel, Propheten, Lehrer, Evangelisten, Hirten nach
Epheser 4.11 gibt.
Nun, dass mit der Vergangenheit ist wohl korrekt,
aber doch nicht ganz sauber. Es steht schliesslich im Aorist 1 geschrieben. Wenn
wir alle Aorist Stellen im NT als vergangen erklären, dann haben wir ein
gröberes Problem. Zum Beispiel Jakobus 4,4-10 können wir beinahe komplett
streichen!!! Da findet sich bei jedem Aufruf ein Aorist Imperativ. Es wäre auch
tragisch, Kolosser 3,1 nur als Vergangenheit zu verstehen:
Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid,
so sucht, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.
Sucht ist Aorist geschrieben. Gilt auch für uns
heute. Den Aorist als reine Vergangenheitsform (Imperfekt oder sogar
Plusquamperfekt) zu betrachten, ist nicht korrekt. Es gibt im NT einen durativen
und einen punktuellen Gebrauch des Aorist. Auch ist der Aorist viel komplexer,
deshalb wird er oft falsch angewendet/ausgelegt.
Also wünsche ich dir viel Freude beim Nachdenken, ob
nun Epheser 4 noch für heute gilt.
In JC
Stefan Reutimann
3.12.02
Lieber Stefan
ich Danke Dir für die Hinweise. Gehe ich recht mit
der Annahme, dass Du für heute auch keine Apostel mehr im Sinne von Epheser
4.11 mehr siehst?
Ich kenne einen neuen, selbsternannten Apostel, (Sasek)
Sasek htm ,
der persönlich in der Herrlichkeitswolke war:
(Herr der Wandlungen S.21) und sws. deswegen Anwandlungen nun selbst ein Apostel
zu sein, bekommen hat. Interessant, dass Sasek zB.
vieles versucht, aus dem Griechischen zu erklären, aber bei ihm ist es
dann besser, wenn ich gleich das Hirn abschalte. ( Von wegen Brechreiz)
Also nun zu Epheser 4:
Natürlich "gilt" Epheser 4 auch heute noch, (Jede Bibelstelle "gilt" heute
noch!), aber es gibt keine Gabenträger und wie ich meine auch keine
Gaben mehr.
Oder kennst Du jemand, der zB. die Gabe der Lehre hat? Ich nicht.
Entweder waren sie in einer Bibelschule oder auf der Uni oder biblisch in einer
gesunden Gemeinde und haben zu Hause das Wort studiert und im Leben umgesetzt.
Aber Gaben? Nein, ich kenne niemand der eine Gabe hat.
Ich wünsche Dir viel Segen und Hilfe des Herrn beim Studium des Wortes Gottes
zum Nutzen der Versammlung in Effi.
Stefan Reutimann
In IHM
HP
Und noch ganz herzliche Grüsse von meiner Mutter, sie
ist ganz Happy, dass wir so gut harmonieren, aber das ist bei mir ja auch
keine Kunst... Und dann würde Sie sich riesig freuen über ein Psuechli von
Dir an der Laubgasse 29!!
Hallo Hans Peter
Ich werde noch ausführlicher Stellung nehmen. Nur kurz zwei Gedanken
vorweg: Es gilt den Apostelkreis (die Zwölf und Paulus) von den anderen im NT
genannten Aposteln zu unterscheiden. Ivo Sasek und einige andere wollen sich das
Apostelamt der Jünger Jesu anmassen, obwohl sie dazu niemals die Qualifikation
haben. Also der Apostelkreis ist abgeschlossen. Dann gibt es aber auch Gesandte
(Apostel), darunter verstehen ich Missionare.
Dann kurz zu den Gaben: Ohne mich könnt ihr nichts tun. Wir sind immer
abhängig von Jesus Christus. Wenn sein Geist nicht in uns wirkt, dann ist es
nutzlos. Deshalb eine kleine Frage: Was ist der Unterschied zwischen jemanden
der von Gott in der Lehre gebraucht wird und solchen, die die Gabe der Lehre
haben? Wichtig ist: Ein theologisches Studium verleiht noch lange nicht die
Fähigkeit andere zu lehren. Ich kenne genügend Beispiele, in denen sehr gut
geschulte Brüder (STH, St. Chrischona) anschliessend nicht für den Dienst in der
Verkündigung geeignet waren.
Weitere Ausführungen folgen...
In JC
Stefan Reutimann
Lieber Stefan,
ich sehe das so:
Am Anfang der Gnadenzeit, als es noch keine neutestamentliche Briefe oder
Evangelien gab, da hat Gott Gaben der Lehre usw. gegeben. (1.Kor 12)
Dann haben die Menschen gesagt, na das sind doch ungebildete Leute, von woher
haben die den das Wort?
Und tatsächlich, einige Monate vorher hat der Herr Jesus zu eben denselben
einige träfe Wort betreffend Ihrer Schriftkenntnis gesagt. Also, die waren weder
auf dem Berg noch bei S.K. aber sie hatten eine Gabe. Und eben diese
Gaben braucht es heute nicht mehr.
Ich kenne Menschen, die reisen weit herum an Bibelschulen + Seminaren +
Weiterbildungskurs, geben dafür sogar Geld aus. Aber wenn man den Zeitaufwand
mit dem effektiven Nutzen vergleicht, dann hätten sie besser pro Tag 2 Stunden
das Wort studiert, dann mit anderen Menschen über das Gelesene gesprochen und
das Wort ausgelebt usw. Weist Du, bei mir waren schon Menschen (Christen),
die haben mir gesagt, sie hätten die Gabe der Lehre. Dann habe ich
gefragt, (Fragen ist immer gut, das hat der HERR im Lk
auch gemacht, ) - "was ist der Unterschied zwischen Erlösung,
Errettung, Befreiung und Rechtfertigung? . Keiner dieser Studierten
konnten mir länger als 60" Auskunft geben, da war die Luft raus. Dann die
Anderen, die sich mit der Gabe der Geisterunterscheidung brüsten , (Vor 2
Wo wieder).
Meine Überlegung: "Und warum sind sie denn noch in der Charismatischen
"Kirche"?
Nein, ich bin überzeugt, dass es keine Gaben mehr gibt, sondern
gehorsam und fleissig und betend das Wort studieren und tun, das ist unser Weg.
Dann ist eine natürliche Begabung nicht schlecht, aber die hatte zB.:
nicht mal Paulus, also sooo wichtig ist das denn auch wieder nicht.
Freu mich schon über den weiteren Austausch!
In IHM
HP
NB.:
Natürliche Begabungen sind manchmal sogar ein Hindernis für die echte
Wirksamkeit des Heiligen Geistes, müssen es aber nicht sein...
3.12.02
Lieber Hans Peter
Um überhaupt das Thema korrekt aufzuarbeiten, müssen
wir beim Heiligen Geist beginnen. Die Fragestellung lautet: Für was hat Jesus
Christus den Heiligen Geist gesandt? Bin mal gespannt auf deine Antwort.
In JC
Stefan Reutimann
3.12.02
Lieber Stefan
Ich beantworte jeweils diese Frage mit:
1. Wir brauchen einen Vertreter im Himmel und einen
auf Erden. Also 2 Anwälte, weil wir uns ja auch gewissermassen an 2 Orten
aufhalten. Im Leib sind wir auf Erden, in Christo im Himmel. (Johannes
Evangelium + Hebräerbrief)
2. Der Heilige Geist, also Gott der Geist wohnt in
jedem Wiedergeborenen der Gnadenzeit. Er ist der Geist des Ewigen Lebens in uns,
wenn ich das so ausdrucken darf.
Und der Geist führt uns in die Schrift ein,
Er lehrt uns,
Er zeugt von IHM,
Er leitet uns in die ganze Wahrheit,
Er verherrlicht IHN,
Er erinnert uns,
Er offenbart uns durch das Wort Gottes die Gedanken Gottes.
Und er verkündet das Kommende.
Das alles ist geschehen in und durch die Apostel und
nun haben wir die Bibel. (Johannes Ev 14 -16)
Dies mal in Kürze einige Gedanken hierzu.
Liebe Grüsse
Hans Peter