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Frage: 604
Hallo Herr
haben sie eine Übersicht bzw. gute Erklärung über das Leben nach dem Tod des Gläubigen.
Gruß
Peter B.
15.06.02
Lieber Peter
Im Brockhaus Verlag gibt es ein Buch von Fritz Rienecker, das sehr genau auf dieses Thema eingeht. Es heisst "Das Schönste kommt noch", Bestell-Nr. 220309 ca. Euro 9.--
Einige Gedanken versuche ich noch weiter zu geben. Es ist ziemlich klar, dass die Seele eines Gläubigen nach dem Tod zum Herrn kommt. Jesus sagt zum Sünder am Kreuz (Luk. 23, 43): "Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein." Dazu kommt noch das Gleichnis vom reichen Mann und dem Lazarus, in dem steht, dass Lazarus von den Engeln in den Himmel getragen wurde (Luk. 16, 22). Aber schon der Gedanke reicht, dass der Herr sich sehr danach sehnt, mit uns zusammen zu sein. Das lesen wir immer in der Schrift. Bevor der Herr auf die Erde zurück kommt, um Sein Reich zu gründen, werden wir einen neuen, unsterblichen und geistlichen Leib erhalten. Dies geschieht während der sogenannten Entrückung (1. Kor. 15, 35-52). Anschliessend gibt es ein Gericht, bei dem die Taten aller Gläubige bemessen werden und der Lohn verteilt wird (1. Kor. 3, 12-15). Dann kommt das Hochzeitsmahl mit dem Lamm (Off. 19, 6-9). Der Herr kommt dann mit allen Seinen Heiligen auf die Erde zurück, um den Anti-Christ und seine Armee zu vernichten, wir werden dann im Tausend Jährigen Reich zusammen mit Ihm regieren (Off. 19, 11- 20, 6). Am Ende kommt das Jüngste Gericht, die Erde wird verbrannt (Off. 20, 11-15). Es kommt der neue Himmel und die neue Erde, auf dem wir dann mit dem Herrn zusammen bleiben werden (Off. 21). Ungefähr so ist die chronologische Reihenfolge, bitte behafte mich aber nicht auf alles, denn es kann über den einen oder anderen Punkt verschiedene Meinungen geben. Ich hoffe aber, dass es einen vernünftigen Anfang für eine Bibelarbeit darstellt.
Ganz liebe Grüsse
P.K.
15.06.02
Lieber Peter B.
Zu der Antwort von P.K. ist noch hinzuzufügen, dass es meines Wissens noch niemand geschafft hat, zweifelsfrei zu beweisen, ob Offenbarung 21.9 - 22,7 dem 1000 JR oder dem ewigen Zustand zuzuordnen sei.
Dann noch folgendes: Welche Menschen kommen ins Vaterhaus? Alle Widergeborenen, oder nur die Wiedergeborenen der Gnadenzeit, also diejenigen, die zum Leibe Christi gehören, oder anders ausgedrückt, die Braut des Lammes sind? Du siehst, Du hast ein herrliches Thema angestossen, Danke!
In IHM
Hans Peter
30.07.02
Lieber Hans Peter,
du hast recht, deine Frage ist wohl "untergegangen", obwohl sie ein so großartiges Thema berührt. Vielleicht hilft folgender Gedankengang:
Offensichtlich sind die Verse ab Off 21, 9 eine Art "Rückblende" mit Detailschilderungen, die der geschichtliche Abriss ab Kap 19, 6 nicht enthielt. Im Aufbau der Offenbarung ist dies nicht ungewöhnlich. Der Abriss der Prophetischen Ereignisse wird z.B. in dem Abschnitt von Kap 4 bis 11, 18 durchgehend, bis hin zur Erscheinung Christi auf der Erde und dem Gericht über die Toten, gegeben. Dabei ist Kapitel 7 eine Parenthese (oder Einschaltung zwischen dem 6. und 7. Siegelgericht), das Detailfragen über die Versiegelten der Stämme Israels und der großen Volksmenge, die aus den Nationen gerettet werden, aufwirft und erklärt. Ebenso Kap 10 - 11,14 zwischen dem 6. und 7. Posaunengericht, wo der Engel berichtet, dass nun keine Frist mehr sein wird und wir detaillierteres über die "2 Zeugen" hören. Auch der 2. Abschnitt der Offenbarung von Kap 11, 19 bis Kap 22 greift die im ersten Abschnitt geschilderten Ereignisse oft in einer Art Rückblende wieder auf, und gibt eine Fülle von Details über das was in der siebenjährigen Drangsalszeit geschieht. Ein weiteres Beispiel solcher Rückblenden ist Kapitel 17 und 18. Obwohl das Gericht über Babylon (der falschen Kirche) im Ablauf der Ereignisse schon in 16, 17-21 erfolgt ist, beschreiben die Kap 17 und 18 weitere Details über den Charakter und das Gericht Babylons.
So sind auch die Verse 21, 9 bis 22,5 kein eigentlicher geschichtlicher Bericht mehr, sondern eine BESCHREIBUNG, und zwar eine Beschreibung über das neue Jerusalem, der "Braut, das Weib des Lammes" . Der streng chronologische Ablauf der Ereignisse von Kap 19, 6 - 21, 8 (beachte das 7- malige "Und ich sah" über einen jeweils neuen Abschnitt) ist eindeutig mit der Beschreibung des sog. "Ewigen Zustandes" beendet. Der Heilige Geist wollte offensichtlich den Fluss der prophetischen Geschehnisse nicht durch eine längere Beschreibungen unterbrechen. Die folgt aber nun in den Versen ab 21,9.
Welch eine herrliche Beschreibung dieser Stadt haben wir hier doch. Es handelt sich dabei zweifellos um die Stellung und den Dienst der Versammlung (Kirche) im Tausendjährigen Reich. Sie ist die Hauptstadt, die himmlische Metropole der Regierung Gottes und insofern ein Segenskanal für Israel UND die Nationen. Das hier wieder von Nationen und von 12 Stämmen die Rede ist, beweist eindeutig, dass die Versammlung (Kirche) hier wieder in ihrer Beziehung zur Erde gesehen wird und von ihrem Dienst im Reich die Rede ist. Denn in dem "Ewigen Zustand" gibt es keine Unterscheidung von Völkern mehr, sondern nur noch "Menschen". Eindeutige Beweise sind z.B. die Verse 21, 24 - 26 und 22, 2. Dennoch finden wir in dieser Beschreibung auch Züge der "Ewigkeit", sozusagen ein "Hinübergleiten vom Zeitlichen zum Ewigen", denn der Charakter der Braut wird sich niemals verändern. Für alle Ewigkeit ist die Versammlung "die Braut, das Weib des Lammes" und wird immer mit der "Herrlichkeit Gottes" bekleidet sein.
Welche Menschen kommen ins Vaterhaus?
Nun, ich denke, dass wir aufgrund der Verse Kap 19, 6 - 10 (die Hochzeit des Lammes) sagen können, dass nur die "Braut" dieses gesegnete Teil haben wird. Denn sie wird doch eindeutig von den "Geladenen" (ich denke dabei handelt es sich sowohl um die AT- Gläubigen, als auch um alle Gläubigen, die nicht LEBEND ins Reich eingegangen sind) unterschieden. Im "Ewigen Zustand" werden dann alle Gläubigen, außer der Braut des Lammes, auf der Neuen Erde wohnen.
Mit brüderlichen Grüßen
Wolfgang Kleine