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Frage: 589
Lieber Hans Peter
Bei der Zuordnung eines Substantivs als männlich oder weiblich wäre ich äusserst vorsichtig und zurückhaltend, denn das ist ja in den verschiedenen Sprachen sehr unterschiedlich. So sagen wir im Deutschen "die Sonne" also weiblich und "der Mond" also männlich, während es z.B. im Französischen gerade umgekehrt ist, nämlich "le soleil" und "la lune". Und die französische Zuordnung wäre für das biblische Verständnis weitaus zutreffender. Sicher, beim Hebräischen handelt es sich um die Sprache, in der Gott im überwiegenden Teil zu seinem Volke geredet hatte. Ob allerdings auch solche Details des Sprachaufbaus quasi mit inspiriert sind? - Es gibt einfach Dinge, die quasi geschlechtslos sind, doch unsere Sprachen sind so aufgebaut, dass sie diese zuordnen müssen, damit das gewählte Sprachprinzip durchwegs angewandt werden kann und was offenbar notwendig ist für die Satzbildung und Verständigung. Aber weil von der Natur dieser Dinge eine eindeutige Zuordnung einfach nicht möglich ist, haben wir in den verschiedenen Sprachen so unterschiedliche Zuordnungen zu den Geschlechtern und man könnte sich eigentlich besser fragen, warum im Deutschen, wo wir auch noch nebst "männlich" und "weiblich" auch noch "sächlich" kennen, diese erwähnten Dinge nicht konsequent dem sächlichen Bereich zugeordnet worden sind. Aber bei der Sprache gilt wie kaum wo anders, dass die Ausnahmen die Regeln bestätigten. Ich meine, man kann vielleicht da und dort etwas durchscheinen sehen im Hebräischen, was kostbar ist, doch wenn man dabei zu viel hineinzulegen versucht, wird's ein Irrpfad, wie wir es auch mit den Zahlentheorien erlebt
haben.
Herzlich grüsst
Kurt B. Frauenfeld
Die hebräische (morphologische) Wortform zeigt nicht per se das Geschlecht
des Objektes an.
So ist z.B. Av (Singular) bzw. Avot (Plural) eine weibliche
Wortform für Vater/Väter - das eigentlich Geschlecht ist jedoch männlich.
(Dazu gäbe es noch zahlreiche weitere Beispiele). Das Wort ruach wird im
griechischen (AT und NT) mit dem Neutrum 'to Pneuma' wiedergegeben.
Damit
ist genauso wenig etwas über das Geschlecht des heiligen Geistes
ausgesagt, wie durch die Verwendung von ruach.
Im Deutschen etwa ist das
Wort 'das Kind' Neutrum - damit ist jedoch nichts über das Geschlecht des
Kindes ausgesagt.
Aufgrund der Femininform von Ruach wurde in der
evagelisch - feministischen Theologie schon die gotteslästerliche Lehre
aufgestellt,
Gott wäre weiblich und es müßte daher übersetzt werden "die
heilige Geistin" und "unser Vater und Mutter, der Du bist im Himmel".
06.06.02
>Welche Bedeutung hat die Tatsache, dass ruach weiblich ist, für das
Verständnis des dahinter stehenden Gottes?
Ruach: Zunächst ein Auszug aus Studien zur Feministischen Theologie (weil diese jedoch durch und durch verkehrt ist verzichte ich auf weiterführende Quellenangaben, es sträuben sich beim Lesen die Haare!)
In feministischer Theologie wird von dem Heiligen Geist in Anlehnung an die hebräische Bezeichnung ruach häufig in der weiblichen Person gesprochen, sie wird also als Heilige Geistin bezeichnet, angerufen und empfunden. Dies kommt dem Textbefund des Ersten (Alten) Testaments entgegen, wo sie als "lebensgebärender Atem" erscheint und überwiegend mit Bildern beschrieben wird, die traditionell - weiblichen Lebenszusammenhängen entsprechen, von Wachstumsarbeit" (z.B. in Hesekiel 18, 31.......
Hebr. Ruach Strongnummer 07307 Wind, Atem, Verstand - Denken, Geist
Hier auszugsweise einige von vielen Bibelstellen aus der Luther Übersetzung (weil in der Online Bibel die Luther Übersetzung mit Strongnummern versehen ist)
1 Mose 1:2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist <07307> Gottes schwebte auf dem Wasser.
1 Mose 6:17 Denn siehe, ich will eine Sintflut mit Wasser kommen lassen auf Erden, zu verderben alles Fleisch, darin ein lebendiger Odem <07307> ist, unter dem Himmel. Alles, was auf Erden ist, soll untergehen.
1 Mose 8:1 Da gedachte Gott an Noah und an alle Tiere und an alles Vieh, das mit ihm in dem Kasten war, und ließ Wind <07307> auf Erden kommen, und die Wasser fielen;
1 Mose 26:35 Die machten beide Isaak und Rebekka eitel Herzeleid <07307>.
1 Mose 41:38 Und Pharao sprach zu seinen Knechten: Wie könnten wir einen solchen Mann finden, in dem der Geist <07307> Gottes sei?
2 Mose 10:19 Da wendete der HERR den Wind <07307>, also daß er sehr stark aus Westen ging und hob die Heuschrecken auf und warf sie ins Schilfmeer, daß nicht eine übrigblieb an allen Orten Ägyptens.
4Mose 16:22 Sie fielen aber auf ihr Angesicht und sprachen: Ach Gott, der du bist ein Gott der Geister <07307> alles Fleisches, wenn ein Mann gesündigt hat, willst du darum über die ganze Gemeinde wüten?
Prediger 11:5 Gleichwie du nicht weißt den Weg des Windes <07307> und wie die Gebeine in Mutterleibe bereitet werden, also kannst du auch Gottes Werk nicht wissen, das er tut überall.
Prediger 12:7 Denn der Staub muß wieder zu der Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist <07307> wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.
Jesaja 19:14 Denn der HERR hat einen Schwindelgeist <07307> unter sie ausgegossen, daß sie Ägypten verführen in allem ihrem Tun, wie ein Trunkenbold taumelt, wenn er speit.
Hesekiel 18:31 Werfet von euch alle eure Übertretung, damit ihr übertreten habt, und machet euch ein neues Herz und einen neuen Geist <07307>. Denn warum willst du sterben, du Haus Israel?
Beim Lesen aller Bibelstellen in welchen der Begriff Ruach vorkommt muss man eine sehr reiche Phantasie haben um Weiblichkeit mit diesem Begriff zu verbinden.
Meines Erachtens ist der Ursprung der feministischen Theologie in der Auffassung von Menschen zu finden welche sich über die Schöpferordnung Gottes ärgern. (Der Ewige, der Vater, der Sohn, der Heilige Geist....Männer, immer nur Männer in der Bibel das ist ja furchtbar, ja geradezu frauenverachtend usw. usw. So hörte ich schon verschiedene Male Leute ärgerlich reden)
Der natürliche Mensch will einfach dem Wort Gottes nicht gehorchen, das ist das Grundübel.
2Th 1:8 in flammendem Feuer, wenn er Vergeltung gibt denen, die Gott nicht kennen, und denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorchen;
1Pe 4:17 Denn die Zeit ist gekommen, daß das Gericht anfange bei dem Hause Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen!
Und bei folgender Bibelstelle wird ein feministischer Theologe ganz und gar verrückt
1Pe 3:1 Gleicherweise ihr Frauen, seid euren eigenen Männern unterwürfig, auf daß, wenn auch etliche dem Wort nicht gehorchen, sie durch den Wandel der Frauen ohne Wort mögen gewonnen werden,
Kann durch emanzipiertes Verhalten ein Mensch der dem Wort nicht gehorcht etwa gewonnen werden?
Leider kann man den Vers aus 1. Petrus 3:1 auch missbrauchen. Wenn ich als Bruder in einer Auseinandersetzung nicht mehr weiter komme und dann in meiner Ratlosigkeit auf 1. Petrus 3:1 verweise dann ist das nicht besonders weise. Wenn ein Mann versucht seiner Verantwortung und seiner Aufgabe in schriftgemässer Weise nachzukommen
(Eph 5:25 Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, Eph 5:29 ....sondern er nährt und pflegt es, gleichwie auch der Christus die Versammlung. 1Ko 11:7 .... da er Gottes Bild und Herrlichkeit ist; Anm.: der Mann soll die Charakterzüge Gottes darstellen)
fällt es den Frauen in der Regel nicht schwer 1. Petrus 3:1 zu praktizieren.
Dieter Quandels
06.06.02
Ergänzend zu Dieter Quandels Bemerkungen noch zwei Tatsachen:
1) Ruach (Geist, Hauch, Wind) ist zwar oft, aber keineswegs überall in der Bibel weiblich. In 2. Mose 10,13.19; 4. Mo 11,31; Hi 4,15; 8,2; 20,3; 41,8;
Ps 51,12; 78,39; Pred 1,6 3,19; Jes 57,16; Jer 4,12 und Hes 27,26 ist das Wort männlich. Solchen doppelten Gebrauch gibt es im Hebräischen öfters.
2) Jede Sprache hat ihre Eigenheiten, was das Geschlecht von Hauptwörtern angeht. Für das hebräische Empfinden wurden KONKRETE Dinge eher mit männlichem Geschlecht gedacht. ABSTRAKTE Dinge verband man eher mit dem weiblichem Geschlecht. Wenn man das weiß, dann wundert man sich nicht, dass im Hebräischen z. B. folgende Wörter in der Regel weiblich sind: Treue, Stärke, Größe, Fülle, Herrschaft, Gutes, Böses, usw. und eben auch "Geist".
Martin Arhelger