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Frage: 541
26.07.02
Lieber Kurt
Tut mir leid, aber ich habe deinen Beitrag unter dieser Frage erst jetzt gelesen und gebe deshalb auch erst jetzt Antwort.
Was du schreibst ist natürlich sehr tragisch. Ich habe auch einiges in dieser Richtung erlebt, z.T. sogar in der eigenen Familie. Ich möchte nicht noch zu deinem Schmerz hinzufügen, weiss auch nicht, wie lange diese Geschehnisse zurückliegen. Was ich aber gerne ansprechen möchte ist folgendes:
Gerade dann, wenn wir sehr schmerzhafte Erfahrungen gemacht haben, ist unser Urteilssinn getrübt. Wir möchten dann gegen alles, was uns verletzt hat, ausschlagen und uns für das zugefügte rächen. Mir ging es nicht anders. Nach schmerzlichen Erfahrungen, die wir in Pfi/Char-Gemeinden gemacht hatten, habe ich nur noch gegen diese Gemeinschaften und ihre Lehren und Praktiken gewettert. In gewissen Dingen sicher zu Recht. Es gibt leider sehr vieles, dass in diesen Gemeinschaften eher schief steht.
Der Herr hat es dann aber zugelassen, dass wir noch
viel schmerzhaftere Erfahrungen in Gemeinden gemacht haben, die sich
bewusst von allem charismatischen und pfingstlerischen Distanzieren.
Du schreibst folgendes:
<<Anstatt Heil, brachte uns diese Bewegung mit ihren widersprüchlichen Lehren, Lügen und Geldgier nur Streit und Unheil ins Dorf und Haus. Wenn ich nur daran denke, wie sie den Enkeln den Herrn Jesus nahebringen wollte und war doch selbst so unglücklich mit ihren Herrn. Wieso darf man bei den pfingstlern/Charism. keine Literatur auslegen, welche ihre Lehre und darausfolgende Lebensprobleme offenlegen? Bist Du überhaupt in der Lage diese zu lesen? Der Teufel ist nicht nur ein Dieb, sondern auch ein Lügner und Mörder und näher als du denkst.>>
Ja, ich glaube dir 100%, dass du diese Erfahrungen in diesen Gemeinschaften gemacht hast. Glaubst du mir aber, wenn ich dir sage, dass wir die genau gleichen Erfahrungen in eher konservativen Gemeinden gemacht haben, die sich bewusst an das Wort Gottes halten wollen? Ich muss dir ehrlich gestehen, dass wir in diesen Gemeinden noch die schlimmeren Erfahrungen gemacht haben, als in den Pfi/Char-Gemeinden, die wir kennengelernt haben. Es ging so weit, dass ich am Schluss vor einem Nervenzusammenbruch stand und mich wieder bewusst zurückziehen und distanzieren musste.
Die Fragen, die du bezüglich den Pfi/Char stellst, musste ich also auch bei den konservativen Evangelikalen stellen. Anstatt Heil haben diese Gemeinden mit ihren widersprüchlichen Lehren, Lügen und Geldgier nur Streit und Unheil gebracht. Warum darf man in diesen Gemeinschaften keine Literatur auslegen, welche ihre Lehren hinterfragen oder die daraus folgenden Lebensprobleme offenlegen?
Ich habe erst kürzlich wieder einen mir bekannten Bruder und Leiter einer grösseren, konservativen Gruppierung im deutsch-sprachigen Raum geschrieben und versucht, Probleme innerhalb der Gemeinschaft aufzuzeigen, die wir selber erleben mussten. Da ist aber absolut nichts zu machen. Man (ich sage bewusst "man") ist sehr abweisend und ablehnend gegenüber allem, das irgendwie andeuten könnte, dass die eigene Gruppierung oder die eigene Gemeinschaft nicht dem Ideal entspricht, dem doch alle Christen eifrig nachfolgen und sich danach ausstrecken sollten. Alle, die das nicht so sehen, wie sie, sind doch nur verblendet und in den eigenen Sünden gefangen, können deshalb die Wahrheit gar nicht erkennen. Oder mindestens tönt es dann so aus dieser Richtung. Weisst du, das Problem liegt eben nicht darin, ob es hier um Pfi/Char oder konservative Evangelikale geht, dass Problem liegt darin, dass es sich überall um Menschen handelt, die noch sehr viel im Glauben wachsen müssen. Es gibt überall sehr viel Fleischlichkeit, sehr viel Nöte und Probleme. die meisten Menschen, die ich persönlich gekannt habe, die anschliessend Selbstmord begangen haben, waren in konservativen Gemeinschaften. Doch die Probleme waren ähnlich gelagert. Bei meiner eigenen Frau ist es, dank Gottes Gnade, noch einmal gut gegangen. Sie konnte bei einem lieben und weisen Pastor einer pfingstlerischen ( ! ) Gemeinde in den USA Hilfe für ihre Depressionen finden, nachdem sie knapp an einem Selbstmord vorbei gekommen ist.
Ich kann bekennen und bezeugen, dass ich in all diesen Gemeinschaften - seien es nun Pfi/Char oder konservative - überall fleischliche Christen gefunden habe. Ich habe aber auch überall liebe, reife und weise Geschwister gefunden, zu denen wir noch heute herzlichen Kontakt haben. Paulus ist uns diesbezüglich mit gutem Vorbild vorausgegangen. Trotz allen Problemen, die es immer wieder in den Gemeinden gegebenen hat, trotz aller Fleischlichkeit und Unmündigkeit, die er immer wieder rügen und strafen musste, hat er nicht aufgegeben, sondern hat sich treu und tapfer weiterhin den Gemeinden gewidmet, weil er gewusst hat, dass der Herr auch sie liebt und für sie gestorben
ist.
Nun also meine Frage: sind auch wir bereit, so zu handeln? Ich weiss nicht, wo du dich heute aufhältst und welcher Glaubensrichtung du dich angeschlossen hast, aber du wirst auch dort, wo du heute bist, sehr ernüchtert werden, wenn du deinen Geschwistern nur genug Zeit dazu gibst. Schlimme Erfahrungen können wir überall machen. Wie werden wir dann handeln?
Ganz liebe Grüsse
P.K.
26.07.02
Lieber Peter
zu Deinem ausgewogenen Urteil einfach wiedermal ein Standardsatz:
Wenn in "konservativen" Kreisen
fleischesheiligung gefordert wird, die häufig
eine nicht vorhandene Wiedergeburt verschleiert, dann hat dies das gleiche
Endergebnis wie z.T. in den Pfing-Charbewegungen die Erfüllung des Fleisches mit
einem Geist von Unten, mit seinen seelischen Äusserungen. Die Konsequenz ist der
ewige Tot! Wer tatsächlich durch Glauben an das Blut / Werk Jesu Christi
errettet / gerechtfertigt / freigemacht ist, wird nicht mehr gewohnheitsmässig
sündigen, sowieso keine Okkultsünden wie in der Pfingcharbewegung üblich,
praktizieren.
Liebe Grüsse
Hans Peter
<<Ich habe keine weisen und reife Christen bei den Pfingstlern gefunden nach meinen Verständnis. Wird man den Weise, wenn man etwas redet was man nicht versteht ? Deine Beurteilung wundert mich auch nicht, wo Du immer wieder für die Pfingstler Werbung betreibst.>>
Ich persönlich finde es immer sehr schade, wenn man nicht mehr sachlich miteinander über das Wort Gottes reden kann. Warum ist es denn nötig, dass du nun beleidigend wirst? Ich bin mir nicht bewusst, dass ich jemals für irgend eine Strömung oder Gruppierung "Werbung" betrieben hätte. Wenn schon Werbung, dann nur für unseren Herrn und Heiland Jesus Christus.
Wenn du nun wirklich der Meinung bist, dass ich hier auf diesem Website für diese Gruppierungen immer wieder "Werbung" betreibe, könntest du mir bitte auch ganz konkret zeigen, wo du das siehst? Ich bin immer froh, wenn ich lernen kann, wie das, was ich schreibe, auf andere wirkt, denn vielfach können wir das, was wir schreiben, in seiner Wirkung nicht objektiv beurteilen. Was ich jedoch probiere, ist zu schlichten. Es gibt sehr viel Streit und Rechthaberei unter den Christen, ein "wunderbares" Zeugnis für die Welt. Vielfach werden verschiedene Dinge in einen Topf geworfen, die vorsichtig unterschieden werden müssten. Manchmal werden Sachen unterschieden, die zusammengehören. Auch ich sehe sehr viele Probleme unter den Pfi/Char-Gemeinden, aber mindestens gleich viele in anderen Richtungen. Müssen wir nicht sehr vorsichtig sein, dass wir nicht plötzlich meinen, nur wir würden alles richtig sehen, und alle anderen sehen es falsch? Eine solche Gesinnung tut ja unserem fleischlichem Wesen sehr gut. Ich weiss natürlich nicht, was du für ein Verständnis von Weisheit und Reife hast, aber ich probiere diesbezüglich die Bibel als Massstab zu nehmen (siehe z.B. Jak. 3, 13-18), und gemäss diesem Massstab durfte ich schon einige Geschwister in den Pfi/Char-Gemeinden kennenlernen, die diesem Anspruch genügen. Mindestens habe ich in evangelikalen Kreisen noch niemanden gefunden, der diesbezüglich noch "vollkommener" wäre...
Ganz liebe Grüsse
P.K.
30.02.07
Lieber Peter, Lieber Kurt
wenn ich mich da mal kurz einklinken darf,
und zwar in meiner gewohnten schwarz / weiss malerei:
Die ganze Pfingstbewegung ist von Unten in die schlafenden Christenheit
eingeschleust worden.
Ich schlage dazu folgende Schriftstelle vor:
Mt 13,25 Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut {Eig. Lolch, ein dem Weizen ähnliches Unkraut; so auch V.26. 27. usw.} mitten unter den Weizen und ging hinweg.Interessant ist ja vor allem die Wirkungsweise des
Lolch Giftes wie ich es Andernortes schon mal beschreiben habe.
Ich sage nicht, dass die einzelnen Menschen innerhalb einer Bewegung von
"Unten" sind, aber die Bewegung der
Gruppe 1 :
Mormonen, Pfingstkirche, Katholischen Kirche,
Zeugen Jehovas, Adventisten, Neu Apostolen usw., kurz, alle Bewegungen, die
neu Prophezeiungen produzierten, sind strenggenommen gar nicht als christlich
zu akzeptieren.
Anders z.B. die
Lutherische, protestantisch baptistische-,
methodistische Kirchen, Brüdergemeinden, nur um einige zu nennen, sind als
christlich anzusehen , weil sie grundsätzlich nur die
Bibel als das Wort Gottes akzeptieren. Wer sich innerhalb
dieser 2 Gruppe aufhält, ist deswegen aber noch lange nicht von "Oben"
geboren.
Und noch etwas: Was gibt es bei Bewegungen die das Fleisch ansprechen, wie die
Pfingstbewegung zu schlichten? Diese Bewegung muss man als
wiedergeborener Christ schonungslos , von A- Z ablehnen.
Ich kann doch nicht einfach weil es auch innerhalb der Katholischen und
Islamischen Kirche "Gutes" gibt, diese Bewegungen irgendwie in "Schutz nehmen.
Da fällt mir noch Nehemia 2.20 ein!
Dann noch folgendes Peter: Du wirfst Karl Unsachlichkeit vor und einen beleidigenden Stiel. Wenn ich aber Deine Antwort durchlese, da habe ich auch so einige Gedanken. Willst Karl einfach mundtot machen?
Nimm`s mir nicht Übel.
Hans Peter
30.07.02
Lieber Hans Peter
Nein, übel nehme ich es dir nicht. Du kennst ja meine Meinung und ich kenne deine. Du meinst, die ganz Pfi/Char sei von unten, ich glaube das nicht. Sonst müsste ich ja auch die ganze "Evangelikale Strömung" als von unten betrachten, denn die Bibelauslegungen, die es da zum Teil gibt, sind ja absolut haarsträubend. Genau gleich, wie bei einigen extremen Gemeinschaften im Pfi/Char-Bereich. Wir werden es ja dann eines Tages sehen, wenn wir beim Herrn sind, wie es wirklich darum stand. Ich verstehe es aber, dass du das gemäss deinen persönlichen Erfahrungen und deiner Gesinnung so sehen musst. Ich mache doch Kurt nicht im geringsten Mundtod. Ich finde es nur sehr schade, wenn er anfängt, unberechtigte Vorwürfe zu machen. Es wäre ja nicht nötig.
Liebe Grüsse
Peter
Lieber Peter 30.07.02
ok, es gibt tatsächliche katastrophale
Bibelauslegungen und vielleicht habe ich auch solche. Das ist aber nicht das
Problem für meine absolute Distanz zur Gruppe 1
Die Gruppe 2 muss an als " Christlich" ansehen weil sie nur die Bibel und nicht an Lügenprophezeiungen glauben, wie die zB. Pfingstbewegung und die Mormonen etc.
Dies einfach wiedereinmal zur Verdeutlichung.
Liebe Grüsse
Hans Peter
30.07.02
Lieber Hans Peter
"Katastrophale" Bibelauslegung habe ich bei dir bis jetzt also beileibe noch nicht gefunden *gg* ;-). Wir haben zwar im einen oder anderen Punkt ein paar wenige Meinungsverschiedenheiten, aber, so wie ich das sehe, nichts gravierendes.
Ich glaube aber, dass es gut wäre, wenn ich mein voriges Mail noch etwas präzisiere. Du sagst ja, dass dein Unterscheidungskriterium die Quelle der Offenbarung ist. Alle Bewegungen, die eine weitere Offenbarungsquelle als nur die Bibel zulassen, sind für dich Nicht-Christlich. Gut, das kann man so machen. Aber dann fallen noch lange nicht alle Pfi/Char in diese Kategorie.
Zudem muss ich dich daran erinnern, wie Jesus das Urteil fällt. Es können nach Ihm noch lange nicht alle, die die Bibel als ihre einzige Offenbarungsquelle ansehen, als "Christlich" bezeichnet werden. Er sagt zB. den Juden, sie seien Kinder des Teufels (Joh. 8, 44), bzw. den Pharisäern, sie seien Söhne der Hölle (Mtth. 23, 15). Gerade gesetzliche Menschen haben sehr viel Leid und Elend in der Gemeinde Gottes ausgelöst. Sind das nicht auch teuflische Lehren, die kaum als "christlich" angesehen werden können? Es geht also nicht nur darum, dass etwas der Bibel hinzugefügt wird (z.B. durch extra-biblische Offenbarungen), sondern auch darum, dass etwas von der Botschaft weggenommen oder auch verdreht wird. So kann ich den Hyper-Calvinismus (als eines von vielen Beispielen) auch nicht als "christlich" betrachten.
So, wie das evangelisch-konservative Lager sehr verzweigt ist und ganz verschiedene Lehren enthalten kann, so sind auch die Pfi/Char-Strömungen sehr verzweigt.
Da findet man auch ganz erz-konservative Gemeinschaften, welche gar nichts mehr als der Bibel zulassen, bis hin zu ganz extremistischen Formen, welche gut in den Rahmen passen, der in 2. Petr. 2 oder im Judasbrief ausgesteckt wird.
Das ist auch der Grund, warum ich nicht so Schwarz/Weiss-Malerie betreiben kann, wie du das tust. Ich finde, ganz so einfach, wie du das siehst, ist die Sache drum gar nicht. Das wäre das gleiche, als wenn man sagen würde, der Islam wäre eine militant-fundamentalistische Religion. Dabei würde eine solche Aussage der Sache überhaupt nicht gerecht werden, da es ja auch im Islam alle mögliche Formen gibt, von erz-konservativen bis hin zu ganz liberal-pazifistisch denkenden Personen.
Ich hoffe, ich konnte mit diesen Aussagen meine Stellung etwas klarer formulieren.
Ganz liebe Grüsse
Peter
30.07.02
Lieber Peter
So wie Du dargelegt hast, kann ich sehr gut damit
leben. Ich kenne ja auch wirklich an Christus gläubige und wiedergeborene
Pfingstler, die selbst nichts mit Zungenreden zu tun haben oder auch
nicht an Pfingstlerprophetien glauben. Was sie halt ausleben ist ein sehr
Körper- und Musikbetontes Christentum, also mit anderen Worten, sie kommen
sehr alttestamentlich daher. Sie haben auch keine Kraft für gottgemässe
Trennungen.
Wir haben tatsächlich in den meisten Punkten sehr schöne Übereinstimmung in
Fragen der Lehre und Praxis, und dies hat auch Er gewirkt!
IN IHM
Hans Peter
Lieber Peter K.,
Zu Jak.3,17 und Pfingstlehre.
Die Kollekte: Paulus sammelte Almosen für Jerusalem (dazu Frage 539).
Hat man je eine Predigt gehört, wozu die Kollekte in der Versammlung bei Paulus da war und was
Lieber Kurt
leider hast Du nach meiner Einsicht und Kenntnis
der Pfing/Charbewegung vollkommen recht. Sie ist einfach perfekter getarnt
als die Mormonenkirche. Der Unterschied ist ungefähr folgender:
Der falsche Prophet bei den Mormonen ist einfach leichter zu orten.
Beide Gruppen benützen zu Tarnzwecken die Bibel und rekrutieren ihre
Mitglieder gerne im Evangelikalen Lager.
Als Gag, anders kann man es nicht nennen, benützen die einen die
Geistestaufe, die anderen machen einfach einen Aaronitischen Priester .
Man kann es auch so sagen:
jede Irrlehre stellt den Menschen in den Mittelpunkt und macht Gott,
(Welcher Gott) zu einem Handlager ihrer seelischen Gelüste. Wer den Geist
nicht hat der ist nicht sein. Wer bitten muss, dass er den Geist bekommt,
hat ihn nicht.
Liebe Grüsse
Hans Peter
31.07.02
Lieber Kurt
Nach deinem Beitrag zu schliessen, habe ich den Eindruck, dass du mich immer noch nicht verstanden hast. Das kann daran liegen, dass du Mühe hast, etwas anderes, als die zwei Pole zu sehen, die du ausgesteckt hast (Deine Haltung und die der Pfi/Char), obwohl es m.E. dazwischen noch etliche weitere Stufen gibt. Es kann aber auch gut daran liegen, dass ich mich zu wenig präzise ausgedrückt habe. Ich will annehmen, dass es an mir liegt und versuche deshalb, mein Anliegen etwas anders zu formulieren.
Als ich gesagt habe „der diesbezüglich vollkommener wäre…“ hast du scheinbar sofort angenommen, es kann nur mehr oder weniger vollkommen geben. Wie wäre es mit „gleich“? Ich wollte damit nur sagen, dass die Evangelikalen auch nicht besser sind, als die Pfingstler. Ich habe in beiden Lagern liebe Geschwister kennen gelernt, die m.E. von der Reife her sich etwa die Stange halten. Habe aber auch in beiden Lagern sehr viel Schlimmes und Fleischliches erlebt.
Es ist unmöglich, dass ich Werbung für die Pfingstler oder für die Geistestaufe mache. Für die Pfingstler nicht, weil ich grundsätzlich niemals irgend eine Gemeinde empfehle, weil ich weiss, dass ALLE Gemeinden mit ihren Problemen zu kämpfen haben. Jemanden eine bestimmte Gemeinde zu empfehlen wäre aus diesem Grund sehr fahrlässig. Jeder muss doch selber vom Herrn her erkennen, wo ER ihn haben will. Zweitens betrachte ich die pfingstlerische Lehre von der Geistestaufe als zweite Erfahrung als eine IRRLEHRE, werde sie also ganz bestimmt nicht weiter empfehlen.
Nun gehst du noch hin und stellst die Probleme, welche die Geschwister anfangs Jahrhundert wegen den Kassler-Versammlungen gehabt haben, was dann zur Berliner Erklärung und der Entstehung der deutschen Pfingstgemeinden geführt hat, sehr einseitig dar, legst die ganz Schuld für das, was damals passiert ist, auf die Brüder der Pfingstgemeinden, beurteilst ihre Taten mit dem von mir zitierten Vers bezüglich Weisheit im Jakobusbrief. Wie gut, sachlich und nüchtern hast du dich denn mit den Vorkommnissen damals auseinandergesetzt? Ich muss ehrlich gestehen, dass ich glaube, dass auf Seiten der evangelikalen Brüder, welche dann die Berliner Erklärung unterschrieben haben, mindestens so viele Fehler gemacht wurden, wie auf der anderen Seite. Auch die anderen Probleme, die du anschneidest bezüglich Heuchelei, Geldgier usw. habe ich mindestens genau so sehr in evangelikalen Kreisen erlebt, wie in Pfingstkreisen. Es liegt also nicht an der pfingstlerischen Lehre, sondern an der allgemeinen Fleischlichkeit der Christen ÜBERALL und in ALLEN Gemeinden.
Ich habe nichts dagegen, wenn du die Probleme aufzuzeigen probierst, glaube einfach, dass du es sehr einseitig machst. Es tönt mir zu sehr, als wenn alles, was die Pfingstler machen, schlecht wäre, und alles, was ihr macht, perfekt ist. Ja, wenn es nur noch mehr solche Brüder wie Kurt R. geben würde! Dabei muss ich, wenn ich die Probleme sachlich und nüchtern beurteile (wie es uns ja von der Schrift her befohlen wird), bekennen, dass solche Dinge, wie du sie beschreibst, etwa im gleichen Mass auf beiden Seiten vorkommen.
Weisst du, diese Schwarzmalerei ist sehr schlimm. Wir können damit eines sehr gut tun: wir schieben die ganze Schuld und alle Probleme auf die Pfi/Char ab, wir aber stehen dann perfekt und wunderbar da! Mein Problem mit dem Ganzen ist folgendes: wenn wir so sehr gegen alles Pfingstlerische und Charismatische wettern und davor warnen, ändert sich dann unser Herz gemäss dem, was der Herr uns in Seinem Wort sagt? Sind wir dadurch bessere Christen und bessere Jünger unseres Herrn geworden? Ich glaube, wenn man sich weniger um diese Gruppierungen kümmern würde, und mehr darum, dem Herrn selber treu nachzufolgen, gäbe es nicht so viele Probleme und der Herr könnte die Gemeinden auch entsprechend segnen und weitere Personen diesen Gemeinden zufügen. Solange aber auf allen Seiten so viel Heuchelei und Streit besteht und jeder die Probleme nur bei den Anderen sieht, kann der Herr es einfach nicht segnen.
Übrigens, du weisst ja gar nicht, wie ich zu den Pfingstlern und den Charismatikern rede. Ich rede mit ihnen eine genau so klare Sprache, wie ich es jetzt hier bei dir tue.
Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag meine Haltung etwas besser präzisieren. Wenn nicht, werde ich es gerne nochmals versuchen.
Herzlichen Gruss
P.K.
03.08.02
<<Tja, ich kann auch nichts dafür, wenn Du nichts besseres, gleichwertiges gefunden hast als Pfingstler - Irrlehrer welche in Dein Bild von Jakobus hineinpassen. Jakobus läßt sich mit Irrlehrer nicht in einen Topf werfen. Sünde und Irrlehre muß man auseinanderhalten. Ein Irrlehrer hat einen anderen geistlichen Vater. Nur Brüder haben einen Vater.>>
Du machst den gleichen Fehler, den ich schon bei vielen Gegnern der Pfi/Char-Strömungen erleben musste: du wirfst alles, das man als Pfi/Char (diese Abkürzung stammt übrigens von Hans Peter, ich habe sie übernommen, weil es einfacher ist, als das ganze immer wieder neu auszuschreiben) bezeichnet, in den gleichen Topf. Das kann man natürlich nicht, da verschiedene Pfingst- bzw. Charismatische Gemeinschaften auch völlig verschiedene Lehren haben, wie dies übrigens auch bei den eher konservativen Evangelikalen Gemeinschaften der Fall ist.
Es gibt Pfi/Char-Gemeinden, welche die Lehre der Geistestaufe nicht mehr vertreten, weil sie inzwischen auch gemerkt haben, dass das biblisch in dieser Form nicht haltbar ist. Jede Gemeinschaft muss wieder neu für sich geprüft werden. Dann muss man auch zwischen der Lehre einer Gemeinde und den einzelnen Personen in dieser Gemeinde unterscheiden. Du lehnst eben nicht nur die Lehre der Gemeinden, sondern auch alle Personen in diesen Gemeinden ab und sagst, es handelt sich nicht um Geschwister. Ich hoffe, du musst dieses einseitige Urteil nicht eines Tages bereuen, wenn du dann mal vor dem Herrn stehst und dich dafür verantworten musst. Der Herr schätzt es nicht, wenn man Seine Kinder als Kinder des Teufels bezeichnet, auch wenn sie noch so unvollkommen sein mögen.
Man müsste einmal die Lehre, die du vertrittst, genau unter die Lupe nehmen. Ich bin überzeugt, dass man auch bei dir Lehrmeinungen und Spekulationen, welche nicht mit der Bibel übereinstimmen, finden würde. Man müsste dies also auch als Irrlehre bezeichnen. Welches wäre dann DEIN Vater? Wer hatte denn Calvin zum Vater? Oder Luther, der die kath. Abendsmahllehre nicht aufgeben konnte?
Ich habe in meinem ganzen Leben noch niemanden getroffen, dessen Lehre "vollkommen" gewesen wäre. Soll ich also dich oder diese anderen Geschwister aus diesem Grund nicht mehr als Glaubensgeschwister betrachten oder sagen, ihr Vater wäre der Teufel, nur weil sie in ihrer Erkenntnis noch nicht vollkommen sind?
Selbstverständlich sehen die meisten Menschen die Problematik der eigenen Lehrmeinung nicht, aber ich glaube dem Wort Gottes, dass ich niemals alle Zusammenhänge dessen, was der Herr uns offenbart hat, werde verstehen und verstehen können (Pred. 8, 16-17 od. Röm. 11, 33), muss also davon ausgehen, dass auch ich mich im einen oder anderen Punkt irren kann. Vielleicht habe ich aber in dir einen Menschen gefunden, der wirklich "vollkommen" ist und dessen Lehre endlich in allen Punkten mit dem übereinstimmt, was der Herr uns in Seinem Wort sagen möchte?
<<Wenn Du von Brüdern im Herrn reden würdest (was Du nicht tust), sondern von Pfingstlern, in Zusammenhang mit einer Wertung, wer Dir am besten ausgeholfen hat, gibst Du den Herrn nicht die Ehre, sondern diesen Leuten, welche mit "einer Irrlehre" unseren Herrn Jesus verherrlichen wollen.>>
Wenn du die Bibel etwas sachlicher lesen würdest, würdest auch du relativ schnell erkennen, dass der Herr praktisch immer Menschen dazu gebraucht hat, um Seine Taten auszuführen. Das kommt daher, dass Er alles mit uns zusammen tun möchte, auch dann, wenn wir noch viele Fehler machen bzw. nicht immer alles richtig sehen. Wird Er dadurch weniger verherrlicht?
<<Tja, ich kann auch nichts dafür, wenn Du nichts besseres, gleichwertiges gefunden hast als Pfingstler - Irrlehrer welche in Dein Bild von Jakobus hineinpassen.>>
Ich sage es nochmals, vielleicht geht es diesmal bei dir rein: ich HABE etwas gleichwertiges, wie die von dir ganz allgemein als Irrlehrer bezeichneten Geschwister in den Pfingstgemeinden gefunden, nämlich alle anderen Geschwister in allen anderen Gemeinden, die mir schon zum Vorbild werden und mir aushelfen durften. Ich habe das nun aber schon mehrmals betont, warum behauptest du ständig das Gegenteil? Warst denn du dabei, als ich diese Erfahrungen gemacht habe?
Ich habe sehr gerne sachliche Diskussionen, die uns und den Lesern helfen, dem Herrn und Seinem Wort näher zu kommen. Da du aber immer wieder alles verdrehst, was ich sage, und ein konstruktives Gespräch durch solches Verhalten verunmöglichst, möchte ich mich an dieser Stelle lieber aus diesem Forum verabschieden.
Ich wünsche dir noch alles Gute und des Herrn reichen Segen
Liebe Grüsse
P.K.