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Neben der Schrift
Fakten zur Bibel
17.03.02
Frage 490
Sali HP
Habe gemerkt, dass bei euch in der
Zusammenkunft
beim Brotbrechen aus Brot und
richtigem Wein besteht.
Wie macht ihr dies? Bei den Reformierten wird kein
Alkohol im Abendmahl gebraucht,
da dort ein früherer Alkoholiker wieder süchtig
werden könnte.
Ist ein Wiedergeborener geschützt, wenn er einmal süchtig war und
dann den Wein trinkt, er nicht wieder süchtig wird? Oder nimmt er das Abendmahl
bei euch dann einfach nicht?
Gruss Michael
17.03.02
Lieber Michael
Ich denke auch da sind wir sehr frei. Wenn jetzt jemand zu
uns käme, der als ehemaliger Alkoholiker gefährdet wäre, würden wir sicher
darüber reden. Wie es es aber mit solchen die Brot nicht ertragen?
Übrigens sind wir auch da sehr frei, wir "brechen" ja das Brot nicht, sondern
wir reissen es, es kommt nämlich nicht darauf an, ob das Brot Sauerteig enthält
oder nicht, sonder dass wir ohne Sauerteig sind. Sauerteig ist in der Schrift ja
immer etwas schlechte. Hast Du übrigens in 3 Mose 23 schon gesehen, aus was für
Brot die beiden Webebrote hergestellt wurden?
In IHM
Hans Peter
Lieber Michael,
mir tut das richtig gut, dass du dich dafür interessierst, wie ein Alkoholiker
mit dem Wein beim Abendmahl, oder Mahl des Herrn umgehen sollte.
Nun, ich bin trockener Alkoholiker.
Zur Richtigstellung,
"einmal Alkoholiker, immer Alkoholiker" das heisst, ich bin
und bleibe ein Alkoholiker. Ich trinke zur Zeit keinen Alkohol und habe den
aufrichtigen Wunsch nie mehr Alkohol trinken zu müssen
Dieses Problem habe ich meinem Herrn, dem Herrn Jesus, übergeben.
Alkoholismus ist eine chronische Krankheit, die nicht geheilt
werden kann, sondern nur zum Stillstand gebracht werden kann.
Alkoholismus ist eine Krankheit, die Auswirkungen
auf den Körper, das Denken und das Fühlen hat. Außerdem, und das ist das
schlimmste, der Kontakt zu Gott wird auf das Empfindlichste gestört.
Der Rückfall beginnt meist im Kopf. Alkoholismus enthält außer
Minderwertigkeitskomplexen auch ein großes Stück "Überheblichkeitswahnsinn".
"Ich bin der Riese meiner Träume und der Zwerg meiner Ängste".
Eine der Wichtigsten Voraussetzungen ist die Nähe zum Herrn. Sobald ich aus
SEINER Nähe weggehe, kommen die verrückten Gedanken wieder und dann ist der
Rückfall nicht mehr fern.
Mit das Wichtigste was ein Alkoholiker lernen muß ist Selbstverantwortung,
Ehrlichkeit. Eine Voraussetzung dafür ist "den ersten Tropfen Alkohol aus dem
Körper zu lassen". Mit Alkohol kann das kein Alkoholiker lernen.
Mir hat der Herr mit dieser Krankheit auferlegt, dass ich mir und anderen
gegenüber absolut ehrlich sein muß, dass ich für mich und mein Tun, mein
Denken und Fühlen die Verantwortung übernehme. Im besonderem Maße für meine
absolute Abstinenz von allen wesensverändernden Mitteln. (Beruhigungsmitteln,
Schlaftabletten, Schmerzmitteln, auch von solchen, die mir ein Arzt
verschreibt.)
Viele Ärzte bringen Süchtige erst wieder durch
Medikamentenmißbrauch in die Sucht. ICH muß aufpassen was ich nehme und was
nicht. ICH muß dem Arzt sagen, dass ich Alkoholiker bin.
Fragt mich ein Arzt, wieviel ich noch trinke, weiß ich, dass er keine Ahnung
hat. (1/2 Stunde Unterweisung zum Thema Sucht reicht eben nicht aus.)
Wie gehe ich mit dem Wein beim Abendmahl um?
In Gemeinden oder Versammlungen, in denen ich
regelmäßig am Mahl des Herrn teilnehme, sage ich es und wird trotzdem Wein
gereicht, mache ich nur die Lippen nass und sage dem Herrn, dass ich seinen
Tod verkündigen möchte und ER mir hilft, dass ich trocken bleibe. Dabei
verbiete ich mir, zu denken "der Wein würde mir nichts ausmachen". Ich kenne
mich. Würde ich denken, dass mir diese geringe Menge nichts machen würde, so
könnte ich eines Tages denken, ich könnte mehr vertragen und irgend wann wäre
ich wieder in der Sucht. Da will ich aber nie wieder hin. Das war zu
schrecklich.
Ich weiß, ohne die Gnade des Herrn kann ich nicht trocken bleiben, aber - ICH
muß das MEINE tun, dass ich wiederum nicht ohne SEINE Gnade und Kraft kann.
Ich habe Jahre auf den Knien gelegen und herumgerutscht und den Herrn
angefleht, ER möge doch "den Schalter herumdrehen" damit ich mit den Trinken
aufhöre und mein Trinken "kontrollieren" könnte, nur - wirklich aufhören
wollte ich nicht. Die anderen konnten doch vernünftig trinken, warum ich denn
dann nicht? - Ich wollte doch nur - Nein, hat mir der Herr auf liebevolle
Weise gesagt, "Totale Abstinenz!" und das Lebern ändern, ist angesagt
!! DANKE HErr Jesus !!
Ich mußte verstehen lernen, totale Abstinenz ist die Voraussetzung mein
Trinken "kontrollieren" zukönnen.
Ich mußte lernen zu meiner Krankheit zu stehen und den Mut aufbringen zu
fragen ob in den Speisen und Getränken Alkohol ist oder nicht und wenn auch
nur in geringsten Mengen.
Die geringste Menge Alkohol kann bei einem Alkoholiker den Suchkreislauf
wieder in Gang setzen. Wie ein reißendes Tier ist die Allergie in ihm und
richtet ihn zu Grunde. Ist er in diesen vernichtenden Kreislauf wieder drin,
so hilft nur schonungsloses Aufdecken und Bekennen vor dem Herrn und auch vor
Menschen, die ihn verstehen. Es helfen keine "Rat - schläge" und sind sie noch
so gut gemeint. Alkoholismus ist schlimmer als Krebs !!
Ich mußte es lernen zu mir und meinem Tun zu
stehen und die Konsequenzen dafür zu tragen!
Ich musste es lernen andere Menschen nicht zu
verurteilen, sonder Meine Verhalten, mein Denken, mein Fühlen, mein Tun, MEINe
Einstellungen zu überprüfen.
Ich musste lernen ALLES was mir der HERR auferlegt dient zu meinem Besten!
Heute bin ich froh, zu wissen dass ich
Alkoholiker bin und mein Leben ändern durfte.
Ich habe viel Schmerz, Angst, ja Panik erlebt,
viel Schmähungen und Spott ertragen müssen, habe viel Selbstvorwürfe, ja sogar
Selbsthass und Verzweiflung war da, aber 2. Kor. 1,3-5; Mat. 7,1-5; Gal.
6,1-5; und andere sagen wir wozu ich das ertragen durfte. Und was auch noch
wichtig ist, ich durfte dadurch die Gnade meines Herrn noch besser erkennen.
Allein dafür kann ich dankbar sein.
In der Verbundenheit im Herrn
Jörg