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Frage 342
Lieber Hans-Peter,
ich denke, dass man tatsächlich sagen kann, dass der "Tag der Pfingsten" und
damit prophetisch das Fest der Webebrote bzw. der Erstlingsbrote (3. Mo
23,15-22) erfüllt wurde. Diese Erfüllung ist ein einmaliges Ereignis, nämlich
die Geburtsstunde der Versammlung Gottes, die Bildung des Leibes Christi (1.
Kor 12,13).
Am Fest der Webebrote wurden zwei Brote dargebracht, die prophetisch auf (a)
die Einheit der Versammlung Gottes - bestehend aus Gläubigen aus den Juden
und den Völkern - hinweist und (b) auf das Zeugnis [Zahl 2], das die
Versammlung vor der gesamten Welt ablegen sollte (siehe auch die zerteilten
Zungen in Apg 2). In das zweite Brot müsste man allerdings auch schon die
gläubigen Samariter einbeziehen, die ebenfalls den Heiligen Geist empfingen
(Apg 8).
Übrigens weist ja der Sauerteig in den beiden gebackenen Broten auf das
Vorhandensein der Sünde in den Gläubigen hin (3. Mo 23,17), der allerdings
nicht mehr wirken kann (sollte).
Herzliche Grüße
Werner Mücher
Ihr Lieben,
der präzisen Auslegung von Werner ist eigentlich nichts hinzuzufügen, nur:
Früher hat mir die Interpretation, dass die beiden Brote ein Hinweis auf die
Versammlung sind, die sich aus zwei "Teilen" "rekrutiert", ebenfalls gut
gefallen. Wenn ich mich recht entsinne, spricht W. Kelly in seinem Buch über 3.
Mose 23 nur von dem Zeugnis, das Werner ebenfalls erwähnt.
Der Gedanke, dass Juden und Nationen zusammen die Versammlung bilden,
scheint mir zum Geheimnis über die Einheit der Versammlung zu gehören, die wir im
NT finden. Daher bezweifle ich inzwischen, dass wir diesen Gedanken in den
zwei Broten wiederfinden. Mir ist ohnehin unklar, wieso ZWEI Brote eine Einheit
darstellen können.
Wenn ich 3. Mose 23 richtig verstehe, dann ist dort auch das Pfingstfest von
der "jüdischen" Seite aus betrachtet - wie alle Feste. Mich persönlich hat
immer gewundert, dass man dieses prophetisches Bild des AT in der
Brüderliteratur so ohne weiteres auf die Versammlung bezieht - und man tut dies ja nicht
als Anwendung, sondern Auslegung. Sonst wird zu Recht abgelehnt, dass das AT
von der Versammlung spricht. Und es hilft in dieser Frage meines Erachtens
auch nur teilweise weiter, dass 3. Mose 23 nur ein Bild ist, denn die
prophetische Beschreibung dieses Kapitels scheint mir doch mehr/stärker zu sein als
das Bild von z.B. Isaak und Rebekka.
Herzliche Grüße
Manuel
Liebe Freunde,
angeregt durch die Mails zu 3. Mo 23,17, möchte ich allgemeinere Winke geben:
Im AT finden wir keine Prophetie im Blick auf die Versammlung. Auch Psalm 22,22
spricht nicht von der Versammlung, auch wenn sich dieser Vers gut auf uns
ANWENDEN lässt. Direkt wird man die Versammlung im AT also vergeblich suchen.
(In einem gewissen Sinn ist sie doch zu finden - in Christus! Man vergleiche z.B.
die Aussagen von Jes 50,8ff, die sich auf den Herrn Jesus beziehen, mit den
Aussagen am Ende von Röm 8, die sich auf uns beziehen).
Im AT gibt es aber Bilder, die wir im Licht des Neuen Testamentes als Bilder der
Versammlung verstehen können, wie z.B. Isaak und Rebekka; einem Gläubigen des AT
war dies aber völlig verborgen.
Das AT zeigt uns die Versammlung bildlich als Haus Gottes und als Braut Christi;
ein Bild von dem einem LEIB ist mir nicht bekannt. Eine Andeutung dieser Wahrheit
könnten wir allerdings bei Adam und Eva sehen (vgl. Eph 5,30.31).
Im NT finden wir die Versammlung als Hauses Gottes und Braut Christi sowohl in
den Schriften des Paulus als auch bei anderen Schreibern des NT. Aber nur Paulus
stellt die Versammlung als den LEIB Christi vor.
Mit dem einen Leib - der die Einheit mit dem Herrn und unter den Gläubigen zeigt
- hat es also etwas "Besonderes" auf sich...
Übrigens wurden ja zu Pfingsten nicht Nationen und Juden in einen Leib getauft -
denn zu Pfingsten gab es nur gläubige Juden.
Herzliche Grüße
Gerrid