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Frage176

Hallo Herr ,

beim Surfen im Internet bin ich auf Ihre Seite gestoßen.

Zunächst einmal möchte ich mich kurz Vorstellen. Ich bin 24 Jahre und
studiere  Betriebswirtschaft.

Vor etwa 10 Jahren hat sich meine Mutter bekehrt zu Jesus Christus. Seit seit
dem  hält sie am Glauben fest.
Ich habe mich zunächst auch für die Fragen des Glaubens interessiert und
viel gelesen. Immer mehr wurde mein Leben von Gesetze die mir die christliche
Literatur vermittelte bestimmt. Ich schmiss zum Beispiel meine Musik weg, weil
sie angeblich satanischem Ursprungs sein sollte. Die Bücher schrieben mir
vor als Christ darf du dich nicht mit weltlichen Freunden treffen, als Christ
darf du Sonntags nicht arbeiten, weltlicher Ruhm ist was falsches, nach hohem
zu streben ist was falsches und so weiter. Ich war dadurch sehr verunsichert.
Es gibt unendliche Möglichkeiten gegen eine Glaubensvorschrift zu verstoßen.

Ich wuchs also in dieser Zeit auf immer in der Angst gegen irgendein Gebot
zu verstoßen.
In der Freizeit in meiner Wohngegend hatte ich meine Freunde (die Gesetze
verbieten den Umgang mit ihnen, an Musik fand ich immer Freude (an jeglicher
Musik) aber in den Gesetzen ist die meiste Musik verboten). Jetzt kommt mein
Problem Am besten versuche ich das ganze an Hand eines Beispieles zu erklären.
Heute studiere ich Betriebswirtschaft.  Wenn ich mich für eine Klausur eintrage
begehe ich eine weltliche Tat. Es geht darum eine Klausur zu bestehen und
durch die bestandene Klausur einem weltlichen Ziel dem Abschluß näher zu rücken.
Wenn jetzt dieses Ziel von Jesus Christus nicht unterstützt wird fange ich in
mir an zu denken all das wo von ich träume und was ich erreichen möchte ist
nicht von JEsus Christus das Glück auf Erden so wie ich es mir vorstelle ist
nicht von Jesus Christus (da alles in der Welt Böse ist) sondern von Satan dem
bösen dann verstehe ich gar nichts mehr. Ich will nur mein Beispiel von
weiter oben fortführen
Ich möchte also für diese Klausur anmelden dazu ist es nötig mich
schriftlich einzutragen. Ich denke also wenn Jesus Christus ohnehin nicht möchte das
ich etwas höheres also eine Hochschulabschluss erreiche bei dem ich später in
einem kapitalistische Unternehmen das Wirtschaftlichkeitsprinzip verfolgen muss
erreiche wird mir dieser Eintrag nicht gelingen. Ich denke dann alles in
dieser Welt hat laut der Bibel der Satan im Griff. Mir missfällt diese Vorstellung
zu tiefst ich verabscheue das Böse und möchte nur das Gute also gerate ich
jetzt in ein Gewissenskonflikt. Auf der einen Seite möchte ich das Jesus
Christus Wille geschieht auf der anderen Seite möchte ich mich gerne Eintragen. Mir
kommen dann Gedanken die ich nicht steuern kann verstehen sie mich richtig
ich wünschte diese Gedanken wären nicht da es sind mehr Bruchstücke aber  die
Gedanken gehen dahin das ich immer wieder an das böse denke. Die Gedanken
sind da mit Satans Hilfe müßte ich das schaffen. Verstehen sie meine Misere.
Früher habe ich manche Sachen trotz der Gedanken einfach gemacht und hinter
nicht zu ende geführt. ich will mich also um wieder zu dem Beispiel
zurückzukommen für die Klausur eintragen. ich fang an den Stift zu bewegen dabei gehen mir
die Gedanken durch den komm Hilf Sat. (verstehen sie das ich hier nicht
ausschreiben möchte um nicht gebunden zu sein) aber sie können vielleicht erahnen
welche Gedanken mir dann durch den Kopf fahren. Ich fang an zu schreiben und
nachdem die Bösen Gedanken mir dann kommen schmeiße ich das Blatt weg und nimm
das nächste und bitte Jesus Christus um Verzeihung in meine Gedanken aber
wenn ich dann wieder anfange zu schreiben kommen mir wieder die Gedanken.
Manchmal dauert es Stunden bis ich eine Tat vollziehe für mich ist das die Hölle
auf Erden.
Verstehen sie mich ich beginne irgendeine Sache die mir Freude macht nehmen
wir Gitarre spielen. mir gehen dann wenn ich anfange zu spielen die Gedanke
durch den Kopf das ich hier Können trainiere und vielleicht Spiele ich wenn ich
gut genug mit einmal einen Song der in den Schriften verteufelt wird (weil es
eben ein gutes Song ist) und folglich verfolge ich wieder weltliche Ziele
die mit Jesus Christus Hilfe nicht erreicht werden können also gehen mir genau
die gleichen Gedanken durch Kopf wie oben bei dem Beispiel mit dem
Einschreiben.
Verzweifelt bin ich deshalb das ich immer wieder Dinge anfange und dann
wieder fallen lasse aus Angst vor dem Himmlischen Gericht.
Ich weiß das diesem Schreiben nur schwer gefolgt werden kann. Dadurch das
ich in hier meine Gedankenwelt in Worte gefasst habe sind sicherlich immer
wieder Gedankensprünge festzustellen die das folgen schwer machen. Ich danke ihnen
trotzdem sehr das sie sich Zeit genommen haben sich  durch dieses Schreiben
durchzukämpfen. 
ich habe Angst das ich meine Talent (von Gott gegeben) niemals verwenden
kann aus Angst vor der himmlischen Bestrafung für meine schlechten Gedanken.
Über eine Antwort von ihnen würde ich mich sehr freuen

Mit freundlichen Grüßen
Ulf


Lieber Ulf 15.04.2001
ich danke Dir für das Mail.

Ich kann Dir relativ gut folgen. Als  Kind durfte ich zB am Sonntag nicht
 Radfahren. Banales Beispiel, aber es zeigt doch gewisse Parallelen auf.

Seitdem ich dann gelernt habe, meine Eltern zu fragen, Wo steht es
geschrieben. Zu wem wurde es gesagt, weshalb wurde es gelehrt. Welches Ziel
hat das Wort Gottes damit verfolgt, wurde vieles zunächst nicht einfacher in
der Nachfolge Christi dafür aber christlich im eigentlichen Sinne des
Wortes.

Fangen wir mal an:
Für wen sind die 10 Gebote?
Wo steht, das ich am Sonntag nicht arbeiten darf?
Sind wir Juden; Christen oder Heiden?
Was ist Weltlichkeit , irdisch, geistlich?
Auf Grund von was bin ich erlöst?
Was ist meine Sicherheit.
Habe ich ewiges Leben?
Welche Berufe hatten die Wiedergeborenen in der Apostelgeschichte?
Wer macht "Glaubensvorschriften" was sollen die für ein Zweck, Ziel haben.
Was passiert wenn ich eine "Glaubensvorschrift" nicht halten kann?

So ich denke auf  Grund meiner Fragen , haben wir genug Material zusammen um
einander weiter zu schreiben.
Ich wünsche Dir viel Freimütigkeit für das Studium, Freiheit keine Tage zu
achten.  Setze Deine von Gott gegebene Talente für IHN ein.
In  IHM Hans Peter


Hallo Herr ,


vielen Dank für Ihre so schnelle Antwort auf meine E-Mail.
Leider verging nun eine ganze Zeit bis ich mich jetzt wieder melde.
Über die von Ihnen angesprochenen Punkte habe ich mir Gedanken
gemacht.
Sie sprechen darin auch die drei Begriffe irdisch, weltlich und geistlich an.

Ich würde sie nach der Bibel so definieren , das der Mensch irdischen
Ursprungs ist und folglich
alle seine Taten diesem Grundsatz folgend auch irdisch sind. Geistlich
hingegen sind die in
Jesus Christus wiedergeborenen. Sie sind dann nicht mehr dem himmlischen
Gesetzen unterstellt
sondern stehen außerhalb des Gesetzes.  Für diese Gruppe von Menschen stellt
sich mein Problem Entscheidungen zu treffen und in die Tat umzusetzen nicht.
Sie vertrauen darauf
von Jesus Christus geleitet zu werden.
Die Anzahl der irdischen Mensch lassen sich jetzt in mehrere einzelne
Gruppen einteilen. Einer der Gruppen die Atheisten unterstellen sich gar keinen
überirdischen Gesetzgebungen. Sie sind in ihrer Entscheidungen nur sich
unterstellt. Eine andere Gruppe die Gruppe der Juden glaubt an das Alte Testament.
Für diese Gruppe gelten die Gesetze des alten Bundes, wozu auch die 10 Gebote
und das Verbot am Sonntag zu arbeiten gehört. Ich persönlich sehe mich ein
wenig zwischen den Gruppen
stehen und ich glaube das genau hier mein Problem liegt.
Zum einen bin ich kein Atheist sondern Glaube an Jesus Christus an die Bibel
an das Ewige Leben.
Zum anderen kann ich aber nicht alles was in der Bibel steht mit mir
vereinbaren. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen das diese Erde auf der wir Leben die
für jeden (natürlich ist das nur ganz allgemein gesagt und meint nicht den
einzelnen) so viele Schätze birgt nur ein Ort sein soll wo wir uns so dem
richtigen Glauben bekennen. Wo aber Millionen geboren werden die sich für einen
anderen Glauben oder gar kein entscheiden und die dann nur geboren werden um für
immer in die Verdammnis zu kommen. Ich kann mir das bei einem liebenden Gott
nicht vorstellen. Ich glaube das diese Erde mehr ist als ein Ort auf dem wir
auf die Ewigkeit warten. Es ist ein realer Ort. Ein Ort in den uns Gott
geschickt hat damit wir uns  ein Leben aufbauen mit dem wir selbst Glücklich werden
und anderen Menschen Helfen und das Leben auf der Erde zu verbessern. Ich
möchte eben und lernen. Das in der Welt viel böses ist und der Mensch schlecht
ist ist sicherlich richtig aber nicht alles was der Mensch macht ist schlecht
und viele Menschen widmen ihr Leben sehr guten Aufgaben wie z.B. den
Entwicklunghilfeprojekten. Ich glaube das Gott auch in die Herzen der Leute schaut
und das Gute bewertet.
Wie man sich auch in seinem Leben entscheidet in jedem Fall sollte es eine
freie Entscheidung sein.
Wie aber ist es bei den nicht wiedergeborenen in Jesus Christus oder bei den
Zweiflern Handeln sie
automatisch in ihrem Leben nach dem Willen Satans oder haben sie einen
eigenen Willen.
Wie kann ich Entscheidungen treffen die von mir frei entschieden sind sich
vielleicht aber nicht
mit den christlichen Glaubensgrundsätzen vertragen aber auf keinen Fall
satanischen Ursprungs sein sollen treffen. Wie soll ich darauf reagieren wenn mir
der Gedanke wie ich sie in der
letzten E-Mail geschrieben habe kommen.
An dieser stelle werde ich erst einmal anhalten. Ich hoffe das ich ihre Zeit
nicht all zu sehr in Anspruch nehme und freue mich auf Ihre Antwort


Bis dahin
Ulf


Lieber Ulf
 
Ich kann Dich sehr gut verstehen, hatte ich doch z.T. mit ähnlichen Fragen zu kämpfen. Was die Frage anbelangt, ob denn alle anderen Menschen verloren sind, habe ich bereits Barbara ein wenig geantwortet (Forum Frage 142) Vielleicht ist Dir das auch eine gewisse Hilfe.
 
Wenn Du nur noch Angst haben musst, dann ist sicher etwas nicht gut. Jesus ist ja nicht gekommen, damit wir noch mehr Angst haben müssten, sondern um uns von dieser Angst zu befreien (Hebr. 2, 15). Obwohl Jesus uns von der Macht des Gesetzes befreit hat, gibt es leider sehr viele Christen, die dies selber nicht erkannt haben, und nun anderen Geschwistern das Leben sehr schwer machen und ihnen viele neue Gebote aufhalsen. Wir haben eigentlich zwei Möglichkeiten: wir können erstens versuchen, uns das Leben schwer zu machen und ein Haufen Gebote zu halten probieren. Oder wir können es so machen, wie es in der Bibel steht, und ein Gebot halten (Röm. 13, 8-10):
 
"Seid niemand irgend etwas schuldig, als nur einander zu lieben! Denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn das: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren«, und wenn es ein anderes Gebot <gibt>, ist in diesem Wort zusammengefaßt: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie Dich selbst.« Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes."
Nur, auch mit diesem Gebot wirst Du Deine liebe Mühe haben. Denn unsere fleischliche Natur kommt uns immer wieder in die Quere. Doch weiss der Herr Jesus dies alles. Er will vor allem, dass wir IHN lieb haben und annehmen, dass ER alles für uns bereits bezahlt hat. Es gibt nichts, was Du tun könntest, um Deine Errettung zu verdienen. Du musst keine Angst haben, denn ER hat Dich erlöst, hat Dich bei Deinem Namen gerufen, Du gehörst jetzt IHM (Jes. 43, 1).
 
Schlussendlich haben wir zwei Möglichkeiten: Wir wandeln im Gesetz, oder wir wandeln im Geist. Wenn Du im Gesetz wandeln willst, musst Du das Gesetz auswendig lernen und Dich immer daran halten. Wenn Du nach dem Geist wandeln willst, musst Du eine Person kennenlernen und ihr nachfolgen, nämlich den Herrn Jesus. Welches willst Du?
 
In diesem Leben geht es jetzt nicht darum, zu beweisen, wie perfekt Du bist, sondern es geht darum, im Glauben zu wachsen. Wenn Du dem Herrn nachfolgst, wird das ganz automatisch geschehen. Es geht nicht darum, keine Ziele mehr zu verfolgen und keinen Spass mehr zu haben. Aber es geht darum, langsam aber sicher immer mehr herauszufinden, was der Herr Jesus gern hat und was nicht. Das wird langsam geschehen. Und wenn Du den Herrn Jesus lieb hast, wirst Du ganz automatisch immer mehr das tun, was ER gerne hat und wirst auch immer mehr sehen, dass man so auch am glücklichsten wird. Arbeite also nicht daran, perfekt zu werden, sondern arbeite daran, den Herrn Jesus lieb zu haben und IHN besser kennen zu lernen.
 
Ich will Dir auch gerne sagen, was Du machen musst, wenn Du von solchen unschönen Gedanken geplagt wirst. Ganz einfach: bekämpfe sie mit schönen Gedanken. Paulus drückt das so aus (Phil. 4, 8):
 
"Übrigens, Brüder, alles, was wahr, alles, was ehrbar, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was liebenswert, alles, was wohllautend ist, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, das erwägt!"
Paulus probiert uns hier zu sagen, dass wir einfach über all die schönen, lieben, reinen, tugendhaften und lobenswerten Dinge nachdenken sollen. Wenn wir Gedanken bekämpfen wollen, geht das nur mit anderen Gedanken. Lenke Dich mit schönen Dingen ab. Es mag am Anfang etwas schwierig gehen, mit ein wenig Übung geht es aber immer besser. Du kannst auch gerne dafür beten, dass der Herr Jesus Dir dabei hilft. Das macht ER nämlich gerne.
 
Ich hoffe, ich habe Dir damit ein wenig geholfen.
 
Ganz liebe Grüsse
 
Peter