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Neben der Schrift
Siehe auch:
Siehe auch: und Kopfbedeckung der Frau
--->
1438
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Zusammenkünft
GdHdG
http://www.soundwords.de/artikel.asp?id=784
Lieber Hans Peter,
28.05.2022
Lieber Dani
Da zu nächst mal ein kleiner Verweis auf alte Beiträge zu "Kopfbedeckung" . und" Die Beteiligung der Frau in den Versammlungen" .
Und dann noch was höchstpersönliches. Ich selber finde die Diskussion im Lichte einer Schwester betrachtet, dann etwas heikel, wenn der Bruder die an sich biblische Lehre der Kopfbedeckung vertritt, selber bartlos ist. (Jetzt hast Du schon etwas ein Bild von mir....! ) Wenn Gott zur Unterscheidung in die Schöpfung einige Kleinigkeiten hineingelegt hat, soll will ich persönlich dies auch beachten. Seitdem mir diese Dinge persönlich klar geworden sind, habe ich ein gewisses Verständnis für Schwestern die das "Verständnis" nicht haben. Der Zeitgeist ist, seitdem es "Zeit" gibt da..
Du hast bemerkt, dass ich Dein "muss" und "müsste" verlinkt habe.
Hast Du die 9 x "wissest ihr nicht" und das 10. mal "ich will aber, dass ihr wisset" im 1. Korinther schon beachtet?
Ich freue mich auf Deine Beurteilung!
Liebe Grüsse
Hans Peter
Da noch etwas von Bruder Briem, aus dem Klassiker zum Thema: "Mann und Weib schuf Er sie"
,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.,.
Wir leben in ernsten Tagen, den letzten Tagen der Gnadenzeit. Aus Gottes Wort wissen wir, daß "in den letzten Tagen schwere Zeiten da sein werden" (2. Tim. 3, 1). Grund und Ursache für diese schweren Zeiten sind nicht in dem äußeren, sichtbaren Bereich zu suchen, sondern in dem inneren, sittlichen Zustand: "Denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, heillos, ohne natürliche Liebe..." Also nicht deswegen bezeichnet Gott die Zeiten, in denen wir leben, als "schwer", weil die Gefahr eines Krieges, vielleicht eines Atomkrieges, oder eines Zusammenbruchs der Wirtschaft besteht, sondern weil der sittliche Zustand der Menschen, die ein christliches Bekenntnis haben, so erschreckend tief ist und sie sich von Prinzipien leiten lassen, die völlig ungöttlich sind.
Hinter diesen Grundsätzen, die heute die Welt regieren, steht eine
machtvolle Persönlichkeit Satan, der Widersacher Gottes und des Menschen.
Gottes Wort nennt ihn den "Gott dieser Welt" und den "Fürsten dieser Welt". Als
"Weltbeherrscher dieser Finsternis" läßt er nichts unversucht, das, was von Gott
und Seinem Christus noch in dieser Welt zu sehen ist, zu unterhöhlen und zu
zerstören. Dabei müssen wir uns darüber klar sein, daß er
nicht das äußere Erscheinungsbild zu verändern, ja
zu verderben sucht, sondern daß er es in erster Linie darauf abgesehen hat,
göttliche Grundsätze beiseite zusetzen und sie durch die seinen zu ersetzen. Ist
z. B. das "königliche Gebot" Gottes: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich
selbst" (Jak. 2, 8), so sagt er: "Suche deinen eigenen Vorteil." Wir ahnen
anhand dieses Beispiels, wie schwerwiegend, tiefgreifend solche Unterschiede in
den inneren Grundsätzen sind und wie völlig verschieden sie das äußere Verhalten
und Erscheinungsbild prägen werden. Wir müssen lernen, uns in der Beurteilung,
ob eine Sache gut oder schlecht ist, nicht so sehr von der äußeren
Erscheinungsform leiten zu lassen, ob sie uns gefällt oder nicht (der Teufel
weiß, die Dinge dem Geschmack der Menschen anzupassen, er hat eine
sechstausendjährige Erfahrung darin), sondern die dahinterstehenden inneren
Grundsätze zu erkennen, ob sie von Gott oder Seinem Widersacher sind. Ein Gott
wohlgefälliges Verhalten können wir nur dann glaubhaft an den Tag legen, wenn
uns nicht die Grundsätze der Welt, sondern allein göttliche Grundsätze leiten.
Das
Gesagte fest im Auge behaltend, möchten wir uns im Nachfolgenden mit der
Stellung von Mann und Frau nach den Gedanken Gottes beschäftigen ‑ einem
Gegenstand, der das besondere Angriffsziel des Feindes in unseren Tagen ist und
der selbst von wahren Kindern Gottes oft nicht ernst genug genommen wird. Wie
gut indessen, daß wir auch in dieser Frage nicht auf den Treibsand menschlicher
Meinungen bauen müssen, sondern das untrügliche Wort Gottes als sichere
Grundlage und Autorität haben, dem wir allerdings mit Glauben und Gehorsam
begegnen müssen, wollen wir es wirklich verstehen und Nutzen daraus ziehen.
"Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus
Gott ist", hat der Herr Jesus einmal den Juden gesagt (Joh. 7,17), und das Wort
gilt unverändert auch heute noch.
Um die
Wichtigkeit und Autorität der Aussagen der Heiligen Schrift zu unterstreichen,
möchten wir noch bemerken, daß wir alle ‑ Leser wie Schreiber dieser Zellen ‑
Kinder unserer Tage, d. h. von dem Geist unserer Tage mehr oder weniger stark
geprägt sind. Oft merken wir gar nicht mehr, daß wir in einem Punkt, einer
Verhaltensweise beispielsweise, falsch liegen, weil sich die Veränderung so
langsam und damit unbemerkt vollzogen hat oder weil wir die Dinge überall um uns
her sehen und uns schließlich daran gewöhnt haben. Dem Verfasser ging es häufig
so, daß er, wenn er im Ruhrgebiet aus dem Zug stieg, die schlechte, rauchige
Luft wahrnahm, die es da zum Atmen gab. Aber es dauerte nicht lange, ein oder
zwei Tage, dann verspürte er nichts mehr davon. Man kann sich eben auch an
schlechte Luft gewöhnen! Das gilt auch für schlechte geistige Luft. Wie gut ist
es dann und welch ein
Segen, daß wir die reine Luft des Wortes Gottes atmen dürfen, das immer der
unveränderbare Maßstab ist und bleibt! Gottes Gedanken bleiben immer dieselben
‑ auch in der uns beschäftigenden Frage, welche Stellung der Mann und die Frau
jeweils hier einnehmen sollen. Die Welt spricht von Gleichstellung der
Geschlechter, Gott auch?
Wir werden finden, daß alle Dinge nur schön und gut sind, wenn sie an
dem Platz bleiben, an den Gott sie gestellt hat.
Nicht Seiten begegnet man dem Gedanken, daß die sichtbare Schöpfung
Gottes jetzt, da Er auf dem Boden der Erlösung eine neue Schöpfung gemacht hat
(2. Kor. 5, 17), gleichsam überholt und für den Christen ohne Belang ist. Das
aber ist ganz und gar nicht der Fall. Wiederholt kommt Gott, wenn es um eine
Korrektur der Verhaltensweise der Seinigen geht, auf anfängliche Grundsätze
zurück, die Er von Anfang an in Seiner ersten Schöpfung niedergelegt hat. Diese
Grundsätze, diese natürlichen Beziehungen, die Bestandteil Seiner ersten
Schöpfung sind, bleiben für den Christen solange bindend und bestimmend, wie er
selbst in dieser Schöpfung lebt, d. h. auf Erden ist.
Aus Gottes Wort wird nun klar ersichtlich, daß Satan, wenn er den Irrtum
einführt, immer die Anfangsgrundsätze der Schöpfung verletzt und mißachtet. Es
war sicherlich einer seiner raffiniertesten Schachzüge, den Christen unter dem
Vorwand höherer Geistlichkeit einzuflüstern, daß die natürlichen Beziehungen
für sie, die in höhere Beziehungen in Christo gekommen waren, nicht mehr von
Bedeutung wären. Auf den ersten Blick klingt das auch ganz logisch und
einsichtsvoll, und so kam es, daß selbst wahre Gläubige, entweder durch den
menschlichen Hochmut oder die menschliche Eigenliebe genährt, dem falschen
Gedanken Satans Gehör gaben und die natürlichen Beziehungen, in die sie der
Schöpfer Gott gestellt hatte, mißachteten oder wenigstens vernachlässigten. Gott
tritt dem im Neuen Testament entschieden entgegen und ermahnt, die Ehe zu
achten; die Speisen, die Er geschaffen hat, mit Danksagung anzunehmen, statt
sich dem Asketentum hinzugeben. Er ermahnt die Kinder, ihren Eltern gehorsam zu
sein. Er ermahnt die Gläubigen, ihre Witwen zu versorgen und zu ehren; und Er
will auch, daß Seine Kinder den obrigkeitlichen Gewalten unterworfen sind.
Diese flüchtig hingeworfenen Beispiele machen deutlich, daß wir die von Gott
geschaffenen natürlichen Beziehungen, selbst wenn sie in gewissem Maß durch die
Sünde in Mitleidenschaft gezogen worden sind, aufrechterhalten sollen, gerade
wenn und weil wir Seine Kinder sind.
Nun scheint es, daß sich auch in der Versammlung zu Korinth ungute
Praktiken eingeschlichen hatten, und man gewinnt den Eindruck, daß besonders die
christlichen Frauen dort eine Freizügigkeit und ein Betragen an den Tag legten,
die Gottes Gedanken zuwider waren. Um diesem Fehlverhalten entgegenzutreten,
zeigt uns der Heilige Geist in den ersten Versen von 1. Korinther 11, daß Gott
in Seiner Schöpfung eine klare Ordnung oder Rangfolge niedergelegt hat, die zu
kennen und zu beachten von äußerster Wichtigkeit ist.
So lesen wir dort: "Ich will aber, daß ihr wisset, daß der Christus das
Haupt eines jeden Mannes ist, des Weibes Haupt aber der Mann, des Christus Haupt
aber Gott." Dieser Vers zeigt uns, daß es auf der Erde eine relative, von Gott
festgesetzte Ordnung gibt, die wir in absteigender Linie folgendermaßen
wiedergeben , können:
Christus hat ein Haupt über Sich: Gott; der Mann hat ein Haupt über
sich: Christus, das Weib hat ein Haupt über sich: den Mann.
So werden uns hier drei Häupter vorgestellt, und wir wollen mit Gottes
Hilfe versuchen, die Bedeutung hiervon zu verstehen. Es mag uns befremden, daß
auch der Herr Jesus ein Haupt über Sich hat. Aber wir müssen bedenken, daß wir
hier die Ordnung Gottes in der Schöpfung vor uns haben und uns daher der Herr
Jesus nicht in Seiner wesenseigenen Gottheit vorgestellt wird. Obwohl nicht
Geschöpf, so nahm Er als Mensch auf Erden doch in wunderbarer Gnade die
Stellung der Unterwürfigkeit unter Gott ein und nannte Ihn "mein Gott“. Jesaja
hatte von Ihm als dem Knecht Jehovas geweissagt, daß Er sich jeden Morgen von
Jehova das Ohr öffnen lassen würde; Er würde Jehova zu Seinem Haupt machen und
nur Seinen Willen tun. Der Herr Jesus war auf Erden stets der vollkommen von
Gott Abhängige, und Gott konnte von Ihm sagen: "Siehe, mein Knecht, den ich
erwählt habe, mein Geliebter, an welchem meine Seele Wohlgefallen gefunden hat“
(Matth. 12,18). Er war und ist der vollkommene Diener des Willens Gottes. Wie
anbetungswürdig ist es, daß der Herr Jesus, obwohl selbst Gott, freiwillig diese
Stellung der Abhängigkeit einnahm und immer einnehmen wird (l. Kor. 15, 28)!
Aber wenn der Herr Jesus als Mensch in Seine eigene Schöpfung eintrat,
so nahm Er notwendigerweise den ersten Platz, den Platz der Vorrangstellung,
in ihr ein. Die Schrift bezeichnet Ihn deswegen als den "Erstgeborenen aller
Schöpfung" (Kol. 1, 15). Diese einzigartige Vorrangstellung fließt aus Seiner
wesenseigenen Herrlichkeit hervor: Er ist der Erstgeborene aller Schöpfung, weil
Er ihr Schöpfer ist. Der Herr Jesus nimmt also als Mensch den ersten Platz in
der Schöpfung ein, und so ist Er auch das Haupt eines jeden Mannes. So wie
Christus als Mensch all Seine Weisungen von Seinem Haupt ‑ von Seinem Gott ‑
empfing, so kann auch der Mann (das griechische Wort bedeutet nicht "Mensch",
sondern "Mann" im Gegensatz zur Frau) nicht einfach tun und lassen, was er will,
sondern er ist verantwortlich, seine Weisungen von Christus, seinem Haupt, zu
beziehen und zu befolgen. Wie wenig, ja erschütternd wenig, beachten es die
"Männer", daß sie ein Haupt über sich haben! Der Herr Jesus hat den ganzen Acker
und damit auch sie erkauft (Matth. 13, 44; 2. Petr. 2, 1), und sie gehören Ihm.
Einst war Adam das natürliche Haupt eines jeden Mannes, jetzt aber ist es
Christus kraft der durch Ihn vollbrachten Erlösung. Gewiß ist Er auch das Haupt
des Leibes, der Versammlung, aber das ist hier nicht der Gedanke. In der
Schöpfungsordnung Gottes ist der Herr Jesus das Haupt eines jeden Mannes, sie
alle gehören Ihm; und wenn sie Ihm nicht gehorchen, so wird Er sie demgemäß
richten.
Aber dann haben wir noch ein drittes Haupt in der Ordnung Gottes für
Seine Schöpfung: der Mann ist Haupt des Weibes. Als Gott den Menschen schuf, da
schuf Er sie "Mann und Weib". Er machte sie verschieden, obwohl einander
entsprechend. Adam wurde jedoch zuerst gebildet, danach Eva, betont die Schrift
in 1. Tim. 2,13. Und in 1. Kor. 11, 8.9 wird dieser Gedanke noch erweitert und
gesagt: "Denn der Mann ist nicht vom Weibe, sondern das Weib vom Manne; denn der
Mann wurde auch nicht um des Weibes willen geschaffen, sondern das Weib um des
Mannes willen." Aus diesen Worten wird die Vorrangstellung des Mannes gegenüber
der Frau deutlich und begründet. Dennoch, wird ein wenig später hinzugefügt, ist
weder das Weib ohne den Mann, noch der Mann ohne das Weib im Herrn; aber das
ändert nichts an der Tatsache, daß der Schöpfer die Frau dem Mann unterordnete
und daß Er den Mann als Mann und die Frau als Frau schuf.
Die Frau soll nach dem Willen Gottes ihre Weisungen von ihrem Haupt
erhalten und nicht umgekehrt.
Gegen kaum einen Grundsatz ist Satan heftiger und mit mehr Erfolg Sturm
gelaufen als gegen diesen. Dabei ist es nicht nur bezeichnend, sondern
erschreckend, daß er mit seiner "Emanzipation" nirgends mehr Gehör fand als in
den sogenannten christlichen Ländern.
Ehe wir im folgenden auf einige praktische Schlußfolgerungen aus der
Schöpfungsordnung Gottes eingehen, möchten wir noch einmal auf den eigentlichen
Charakter dieser Ordnung zu sprechen kommen und damit gewissen falschen Vor‑
oder Einstellungen entgegenwirken. Diese Schöpfungsordnung Gottes bezeichnet
nicht eine Rangfolge in der Wertigkeit, sondern in der auszuübenden Macht. Das
bedeutet mit anderen Worten und wir bleiben bei dem Verhältnis von Mann
und Frau , daß der Mann in keiner Weise irgendwie mehr wert wäre als die Frau.
Das entnimmt man zwar vielfach den obigen Worten, aber es ist falsch. Wenn die
Frau nach den Gedanken Gottes einen Platz der Unterordnung unter den Mann hat
und ihn praktisch einnehmen soll, ist diese untergeordnete Stellung eine
minderwertige Stellung? Durchaus nicht! Hat nicht der Herr Jesus als Mensch auf
Erden den tiefsten Platz, den Platz vollkommener Abhängigkeit und Niedrigkeit
eingenommen? Und war dieser Platz ein minderwertiger? Ganz im Gegenteil! Welche
sittlichen Herrlichkeiten sehen wir bei Ihm gerade in Seiner vollkommenen
Menschheit hervorstrahlend! Nein, das ist kein minderwertiger Platz, den Gott
der Frau angewiesen hat.
Der Verfasser zögert nicht zu behaupten, daß die Stellung der Frau eine
innigere, intimere ist als die des Mannes. Jemand hat nicht unzutreffend den
Mann als das Haupt und die Frau als das Herz des menschlichen Geschlechts
bezeichnet. Es ist sicher nicht das Schlechteste, das "Herz" zu sein. Es ist
nicht Gegenstand dieser Zeilen, die kostbaren Aufgaben und Tätigkeiten der
gläubigen Frauen im Alten und im Neuen Testament aufzuzeigen es wäre in
der Tat der Mühe wert. Auch fiele es uns nicht schwer, Beispiele aus dem Alten
und Neuen Testament dafür anzuführen, daß Frauen geistlicher sein können als
Männer. Uns ging es hier nur darum aufzuzeigen, daß die Frau nicht von
geringerem Wert ist als der Mann, daß aber in der Machtordnung Gottes für den
Menschen der Mann über der Frau steht. "In Christo" ist sowieso nicht "Mann und
Weib" (Gal. 3,28), und die Schwester ist ebenso Priester wie der Bruder. Aber
solange wir auf der Erde sind, will Gott, daß wir Seine Ordnung aufrechthalten,
wenn auch andere es nicht tun mögen. Damit wollen wir zu einigen praktischen
Fragen übergehen, die mit dem bisher Gesehenen in engem Zusammenhang stehen.
Wir kommen nun zu einem Gegenstand von großer praktischer Bedeutung ‑
dem öffentlichen Gebet. Grundsätzlich ist es das Vorrecht eines jeden
Gläubigen, ob Mann oder Frau, sich persönlich im Gebet zu Gott zu wenden.
Dieser persönliche Umgang mit Gott im Gebet, zu dem wir an vielen Stellen des
Wortes Gottes ermuntert werden, kann an Bedeutung und Wichtigkeit für die Seele
kaum überschätzt werden; er gleicht dem Atmen der Seele. Es gibt wohl keinen
wichtigeren und zugleich auch ungefährlicheren Dienst als das persönliche
Verharren im Gebet für andere, und dieser Dienst steht jedem Kinde Gottes
offen, ob es alt oder jung, ob es mehr oder weniger begabt, ob es männlichen
oder weiblichen Geschlechts ist jeder darf sich im Gebet für andere
verwenden. Ach, täten wir es nur mehr!
Unser Gegenstand indessen ist nicht das persönliche Gebet im
Verborgenen, sondern wir wollen uns heute mit dem Gebet beschäftigen, das einen
mehr öffentlichen Charakter trägt, und wir werden finden, daß es da gewisse
Dinge zu beobachten gilt und daß die Schwester nicht dieselben Vorrechte hat wie
der Bruder, sondern gewissen Einschränkungen unterliegt. Da der erste Abschnitt
von 1. Kor. 11 eine Fülle von Belehrungen zu unserem Thema enthält und wir im
folgenden darauf mit der Hilfe des Herrn eingehen wollen, möchten wir eine
allgemeine Bemerkung über ihn voranstellen: Die ersten sechzehn Verse von 1.
Korinther 11 beziehen sich nicht auf das, was geschieht oder geschehen soll,
wenn wir versammelt sind. Die Belehrungen darüber beginnen erst mit Vers 17,
wie die Worte "zusammenkommen" (V. 17), "als Versammlung zusammenkommen" (V.
18) usw. deutlich machen. Wir werden sogleich die Wichtigkeit dieser Bemerkung
wahrnehmen.
Jeder Mann, der betet oder weissagt, indem er etwas auf dem Haupte hat,
entehrt sein Haupt. Jedes Weib aber, das betet oder weissagt mit unbedecktem
Haupte, entehrt ihr Haupt; denn es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren
wäre." Zuerst wollen wir uns die Frage stellen, was mit "beten" und "weissagen"
gemeint ist. Aus dem vierzehnten Kapitel unseres Briefes erfahren wir, daß, wer
weissagt, "den Menschen zur Erbauung und Ermahnung und Tröstung redet" (V. 3).
In jenen Anfangstagen des christlichen Zeugnisses, als das Wort Gottes noch
nicht vollendet war, bedeutete Weissagen oft Reden mit vom Geist inspirierten
Worten. Für uns heute ist es das Reden von Gott her zu den Menschen, wobei ihrem
sittlichen Zustand genau entsprochen wird und sie dadurch erbaut und ermahnt
und getröstet werden.
Nun glauben wir, daß "Beten" in unserem Vers nicht das verborgene,
persönliche Gebet, sondern ein hörbares Beten vor den Ohren anderer bedeutet.
"Weissagen" trägt einen gewissen öffentlichen Charakter, es geschieht vor
anderen, vor "den Menschen" (Kap. 14, 3), und das ist sicherlich genauso mit
dem hier gemeinten "Beten". Wir können nicht annehmen, daß Gott zwei so
ungleiche Dinge wie das verborgene Gebet und das öffentliche Weissagen auf
diese Weise miteinander verbindet und "betet oder weissagt" sagt.
Beten und Weissagen ist nicht allein Vorrecht der Männer, wie uns das
Beispiel der Töchter des Philippus in Apostelgeschichte 21 zeigt: Sie
"weissagten". Das bedeutet nicht, daß sie "lehrten", sondern vielmehr, daß sie
mit inspirierten Worten redeten. Sie übten diese Gabe zweifellos nicht in der
Versammlung aus, sondern wahrscheinlich zu Hause. Damit stand die Ausübung
ihrer Gabe keineswegs im Widerspruch zu der Anweisung des Herrn in 1. Korinther
14, 34, wo wir lesen: "Eure Weiber sollen schweigen in den Versammlungen, denn
es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern unterwürfig zu sein, wie auch das
Gesetz sagt." Das unterstreicht die Wichtigkeit der vorher gemachten
Bemerkung, daß, wenn in 1. Kor. 11, 4 ff. von "beten" und "weissagen" die Rede
ist, nicht das Zusammenkommen als Versammlung im Blickfeld des heiligen
Schreibers ist. Auch der fünfte Vers in unserem Kapitel macht, ebenso wie Apostg.
21, deutlich, daß Schwestern durchaus vor anderen beten oder weissagen können,
aber sie haben dazu nicht dieselbe uneingeschränkte Freiheit wie die Männer,
wie wir gleich noch sehen werden. An welche Beispiele wir denken, wenn wir von
dem Beten einer Schwester vor anderen sprechen? Nun, kann eine Schwester nicht
mit ihren eigenen oder fremden Kindern beten? Kann sie nicht bei bestimmten
Anlässen mit anderen Schwestern beten? Ganz gewiß ist dies das Vorrecht auch der
Schwestern, ganz gewiß kann eine Schwester auch heute noch anderen Frauen
gegenüber weissagen, aber dann, sagt der Heilige Geist durch Paulus, "laß sie
sich bedecken".
Viele Gläubige nehmen leider die Sache mit dem Bedecken des Hauptes beim
Beten oder Weissagen nicht sehr ernst und tun sie als eine geringfügige
Äußerlichkeit ab. Aber für Gott ist sie sehr ernst, wie dieser ganze Abschnitt
klarmacht: Die ganze Ordnung Gottes in der Schöpfung wird sozusagen "bemüht", um
die Frage zu klären, ob eine Frau beim Beten ihr Haupt bedecken soll. Die von
bösen Geistern inspirierten Frauen jener Tage hatten die Gewohnheit, ihr Haare
wild herumwehen zu lassen; aber das sollte bei dem christlichen Weibe nicht so
sein. Sie sollte sich bedecken. Hinter diesem unscheinbar wirkenden äußeren
Zeichen verbergen sich eben in den Augen
Gottes wichtige göttliche Grundsätze, und wir können uns diese Tatsache, die uns
immer wieder im Wort Gottes begegnet, nicht ernst genug vor die Seele stellen.
Wir müssen lernen, die Dinge so zu sehen, wie Gott sie sieht; und Gott sieht nun
einmal hinter manchen Äußerlichkeiten" Grundsätze, seien sie gut oder böse. Um
nur noch ein Beispiel hierfür zu nennen: Wenn jemand einen Irrlehrer
(äußerlich) grüßt, nimmt er in Seinen Augen an dessen bösen Werken teil (2. Joh.
10. 11). So kann man durch einen bloßen Gruß in Gemeinschaft mit Bösem kommen,
das man selbst nicht tut. Andererseits drückt eine Schwester, die sich beim
Beten oder Weissagen nicht bedeckt, aus, daß sie wie der Mann sein will.
Vielleicht beabsichtigte sie dies nicht, hatte daran auch nicht gedacht; aber
gerade das tut sie, und so sehen es Gott und Seine Engel (V. 10).
"Der
Mann freilich soll nicht das Haupt bedecken, da er Gottes Bild und Herrlichkeit
ist; das Weib aber ist des Mannes Herrlichkeit" (V. 7), d. h., der Mann ist
Gottes öffentlicher Repräsentant auf Erden, die Frau dagegen hat solch eine
Stellung nicht, sondern sie ist des Mannes Herrlichkeit und wird in ihm gesehen.
Der Mann würde sein Haupt, das ist Christus, entehren, wenn er beim Beten oder
Weissagen etwas auf dem Kopf hätte. Er würde nämlich dadurch versäumen
anzuerkennen, daß er nur Christus als Haupt über sich hat.
Praktisch nähme er dadurch den Platz des Weibes ein.
Umgekehrt ist es bei der Frau: Wenn sie unbedeckt zu Gott betet, entehrt sie ihr
Haupt, das ist den Mann, indem sie die Stellung des Mannes einnimmt, die ihr
nach der Ordnung Gottes nicht zukommt.
Wann
oder bei welchen Gelegenheiten soll sie sich bedecken? Immer dann, so möchten
wir antworten, wenn sie mit ihrem Handeln die Interessen oder die Stellung des
Mannes tangiert (berührt). Normalerweise dankt der Vater für Speise und Trank,
wenn er mit der Familie zu einer Mahlzeit versammelt ist; denn er ist der
Priester seines Hauses. Ist er aber abwesend, so kann und sollte die Mutter dies
tun. Da sie dann aber die Stellung ihres Mannes einnimmt, sollte sie sich
deswegen unbedingt bedecken und damit zum Ausdruck bringen, daß sie eine Macht,
die Macht des Mannes, über sich anerkennt. Die Bedeckung ist also das Zeichen
der Macht, unter der sie steht (V. 10). Durch das Bedecken sagt die Frau
gleichsam: Ich bin selbst nicht Haupt; der Mann ist mein Haupt, und ich bin in
Unterwürfigkeit. Sind übrigens unter den Kindern herangewachsene, gläubige
Jungen, so wird sich die Mutter darüber Gedanken machen, wann der Zeitpunkt
gekommen ist, daß diese das Tischgebet übernehmen.
Eine weitere Gelegenheit bietet sich dann, wenn Schwestern miteinander
zu Tisch sind und eine für die Speisen danken will. Sie darf das tun, aber sie
sollte sich bedecken: Es ist ein öffentliches Gebet. Oder wenn eine Schwester
eine Kranke besucht und ihr "geröstete Körner“ von der letzten Zusammenkunft
mitbringt, so ist es gut und angemessen, wenn sie sich bedeckt; kann es doch
sein, daß sie dabei weissagt, indem sie einen geistlichen Dienst an der Seele
der Kranken ausübt.
Sicher gibt es noch eine ganze Reihe von Gelegenheiten, wo das Bedecken
notwendig ist; aber wir möchten noch auf eine besondere zu sprechen kommen, die
immer dann vorliegt, wenn wir
als Versammlung zusammenkommen. Manche liebe Schwester hat Mühe, die
Notwendigkeit der Bedeckung während des ganzen Zusammenkommens einzusehen. Aber
was würde sie wohl denken, wenn sie die Brüder mit einer Kopfbedeckung dasitzen
sähe? Genauso ungeziemend ist es, wenn eine Schwester unbedeckt den
Zusammenkünften beiwohnt. Das "Tücher Schwenken", wie es einmal ein alter Diener
des Herrn nannte, ist keine gute Sache. Doch warum ist ein Bedecktsein während
der ganzen Stunde nötig? Zum einen, weil das zeitweilige Sich Bedecken nur
während der Zeit, da gebetet wird von der falschen Voraussetzung
ausgeht, daß da die Schwester betet und sich deshalb bedecken muß. Wahr ist
vielmehr, daß ein Bruder betet, er nicht die Schwester
ist der Mund
der Versammlung zu Gott. Gewiß betet die ganze Versammlung, beten alle
Geschwister mit, aber das "Mundstück" ist ein Bruder, er spricht die Danksagung.
Zum anderen heißt es in Vers 10 unseres Kapitels: "um der Engel willen". Die
Engel sind himmlische Betrachter der Gläubigen auf Erden, und das trifft ganz
besonders zu, wenn sie als Versammlung zusammengekommen sind. Nach Epheser 3, 10
wird ihnen durch die Versammlung die gar mannigfaltige Weisheit Gottes
kundgetan; d. h., wenn sie die Weisheit Gottes kennenlernen möchten, so
betrachten sie nicht länger die Schöpfung, sondern die Versammlung. Gott will
nun, daß die himmlischen Betrachter in der Versammlung die Einhaltung Seiner
Schöpfungsordnung wahrnehmen. Wenn daher die Engel eine Schwester unbedeckt in
die Nähe des Herrn kommen sehen, dann sagen sie gleichsam: Diese Schwester will
sein wie der Mann, sie will nicht den Platz der Unterwürfigkeit einnehmen.
Gewiß hat die Schwester, ebenso wie der Bruder, mit heiligen Dingen zu tun, und
sie ist "in Christo" wie der Bruder; aber "in der Versammlung" ist
sie es nicht. Wir werden auf diesen Grundsatz in anderem Zusammenhang noch
einmal zurückkommen.
Fassen wir diesen Punkt kurz zusammen: Die Engel sollen nicht Unordnung
unter Christen, sollen nicht die "Herrlichkeit des Mannes" in der Versammlung
sehen. Deswegen soll die Frau eine Macht auf dem Haupt haben, d. i. das
Zeichen der Unterwürfigkeit unter den Mann. Zweifellos spricht der Apostel nicht
davon, dieses Zeichen zu aller Zeit zu tragen, "aber“, so hat einmal Bruder
J.N.D. bemerkt, "ich glaube, daß
es sehr lieblich wäre". Die ganze Belehrung hier betrifft die Ordnung und
die Schicklichkeit. Eine Frau ist um so anziehender, je mehr sie sich verbirgt.
Ach, daß wir alle dies doch mehr lernten, auch die Männer! Es ist die
Herrlichkeit und Schönheit des Geschöpfs, sich zu verbergen; und Gott hat
Freude und Wohlgefallen daran, wenn Er diese Gesinnung bei uns findet, auch bei
Seinem Diener.
Noch zwei Punkte möchten wir, dieses Thema abschließend, anfügen:
1. Das Sich Bedecken bezieht sich sowohl auf die verheiratete als auch
auf die unverheiratete Frau. In diesem Abschnitt geht es um den Mann als solchen
und um die Frau als solche. Wie wir schon im ersten Kapitel gesehen haben, steht
die Frau grundsätzlich unter der Autorität des Mannes, was auch aus 4. Mose 30,
3 9 erhärtet wird: Das Gelübde einer Jungfrau, die noch in ihres Vaters Haus
war, hatte nur Gültigkeit, wenn ihr Vater darin einwilligte. Ebenso verhielt es
sich mit der verheirateten Frau: Ihr Mann mußte zu ihrem Gelübde seine
Zustimmung geben, andernfalls besaß es keine Gültigkeit.
2. Wenn dem Weib langes Haar "anstatt eines Schleiers" gegeben ist, wie
der Apostel in Vers 15 sagt, so macht das keineswegs die vorher gegebenen
Anweisungen bezüglich des Kopfbedeckens ungültig. Langes Haar ist eine Ehre für
die Frau, aber diese Ehre oder Herrlichkeit der Frau soll nicht in der Gegenwart
Gottes gesehen werden. Deswegen: "So laß sie sich bedecken!"
Die arme, blinde Welt steht diesen Dingen verständnislos, wenn nicht
gar spöttelnd gegenüber; sie kann sie auch nicht verstehen, weil sie "geistlich
beurteilt" werden. Wenn der Herr aber uns, den Seinigen, Licht über Seine
Gedanken schenkt, so möge Er uns auch helfen, sie in die Tat umzusetzen und Ihn
durch willigen Gehorsam, der aus der Liebe zu Ihm hervorfließt, zu
verherrlichen!
Lieber Dani 28.05.2022
Ich weiss nicht mehr genau wer aber es war letzthin, da hat mir ein Bruder bez. der Kopftuchfrage folgendes gesagt: "Wenn sie eines trägt, macht sie bestimmt nichts falsches." Find ich echt schön die Antwort. Aber ich bin überzeugt dass eine Schwester die den Weg kompromisslos, im Glaubensgehorsam mit dem Herrn gehen will, intuitiv richtig handelt, mit oder ohne Kopftuch. Die "Frage" wurde sws. erst zum Problem, seitdem eindeutige Stellen, zB. über: "Schweigen" ungläubig hinterfragt werden.
Ich möchte die Thematik in aller Einfachheit
und im Bewusstsein des Stückweisen Erkennens aufgreifen.
Leider werden oft darüber unnüchterne Diskussionen geführt, und es
scheint mir symptomatisch fuer unsere Tage zu sein, da solche Dinge
zum heissen Eisen werden, die man erst gar nicht anpackt. Dabei
geht es in diesem Abschnitt in 1Kor 11 doch um Herrlichkeiten bzgl.
der Schöpfungsordnung.
Wenn wir uns der Bibel unterstellen und ihr in allen Stücken
gehorchen, brauchen wir uns nicht mit theologischen Konstruktionen
auseinander zu setzen, die in sich nicht haltbar sind;
nur zu gut kenne ich Erklärungsversuche bis dahin reichen, da der
Ehering heute das Symbol der Kopfbedeckung damals darstellen solle.
Obwohl ich weder Kinder habe noch verheiratet bin, dafuer aber
verantwortlich fuer die Sonntagschularbeit in unserem Zeugnis bin,
moechte ich uns auffordern, die wir von der Schönheit des Wort Gottes
beeindruckt haben, klar Stellung zu beziehen.
Damit wir bald nicht nur noch die Form haben, gerade weil diese
vielleicht unter Jüngeren zu wenig bekannt ist, last uns diese "mit
Leben füllen", indem wir Gottes Gedanken dazu verstehen lernen.
Beachten wir aber besonders das Wort, das uns selbst (Mann oder
Frau) gilt; allzu oft wissen wir nämlich besser darüber bescheid,
was den anderen betrifft.
Gibt uns V. 5 nicht eine erste Antwort:
J e d e (ob verheiratet oder nicht) Frau, die betet oder weissagt
(beides hörbar) mit unbedecktem Haupt (Kopf), entehrt ihr Haupt
(d. i. den Mann, damit auch ihren, wenn sie einen hat).
In einer englischen Bibel haben wir diese Schwierigkeiten nicht,
weil es dort um man und woman im allgemeinen Sinn geht - an anderen
Stellen wie beispielsweise in Eph. 5, wo es sich um das Zusammenleben
als Familie handelt, um wife und husband und das eheliche Verhältnis
gemeint ist.
Die Kap. 10 - 14 des ersten Briefes an die Korinther bezieht sich
nicht vollständig auf das Zusammenkommen, wie uns die Überschriften
in manchen Bibeln irreführen. Allerdings ist in Kap. 10 vom Tisch des
Herrn die Rede - aber in einem viel umfassenderen Zusammenhang.
Erst ab Kap. 11, V. 17 heißt es vom "Zusammenkommen als Versammlung".
Obwohl die gottesfürchtige Frau in den Versammlungen nicht laut betet
oder weissagt, weil sie schweigt (Kap. 14, V. 34), bedeckt sie sich
trotzdem, da die Versammlung obwohl himmlischer Charakter sich noch
auf der Erde befindet und um der Engel willen. Die Luther -Jubilaeums-
bibel 1964 (!) kommentiert hierzu:
"Die Frau soll die Kopfbedeckung auch im Gottesdienst nicht ablegen,
weil der Unterschied zwischen Mann und Frau, den Gott gestiftet hat,
auch dann in Geltung bleibt, wenn sie vor Gott treten. So wenig sich
die Frau das Haar abschneiden lassen moechte, so wenig soll sie auch
in der Tracht den Unterschied vom Mann verleugnen. 'Eine Macht' ist
ein Zeichen der Vollmacht, unter der sie steht. Beim Gebet tritt die
Gemeinde vor Gottes Thron, um den die Engel versammelt sind; es wäre
ein widerwärtiger Anblick fuer sie, wenn die Frauen unziemlich
erschienen."
Nirgendwo in den Gesellschaften besitzt die Frau eine solch hohe
Achtung als nach den Grundsätzen der Heiligen Schrift, welche zeitlos
und unabhängig von jeweiligen Kulturen ist. Sicherlich ist so manches
Verhalten von gläubigen Ehemännern gegenüber ihren Frauen in der
Geschichte zu bedauern, wo aus biblischer Unterwürfigkeit
Unterdrückung gemacht wurde. Einer Frau wird es nicht schwer fallen,
sich ihrem Mann unterzuordnen, wenn er sie liebt nach dem
unerreichbaren Maßstab wie Christus die Versammlung.
Die Frau ist gleichwertig in bezug auf die Errettung, Stellung vor Gott
usw. (Gal 3, 28) aber andersartig im Leben hier auf der Erde (In der
Ewigkeit wird es einmal keine Geschlechtlichkeit und keine familiären
Beziehungen mehr geben).
Vor einem halben bis einem Jahrhundert hatten selbst die Kirchen
solche Probleme nicht, denn die Frauen kamen bedeckt in die
Gottesdienste, und die Soldaten nahmen den Helm ab zum Gebet, wenn
auch vielleicht nur rein äusserlich.
Wie ernstzunehmen die Anwesenheit von Engeln ist, insb. wenn es um den
wunderbaren Heilsplan Gottes geht, sehen wir noch in folgenden
Stellen: Eph 3, 8-12; 1Petr 1, 10-12 u. a.
Wir sollten uns wieder neu bewusst sein, wie Gott einen jeden von uns
haben will und den Platz einnehmen, den Er fuer uns zugedacht hat.
Ferner ist die Frau des Mannes Herrlichkeit (V. 7) bzw. ihr langes Haar
ihre persönliche Ehre (V. 15). Es ist schade, wenn Frauen sich um ihre
von Gott geschenkte Schönheit "beschneiden", und diese sollte aber bei
den Zusammenkünften nicht gesehen werden, da wir Christus vor Gott
weben möchten und nicht die Herrlichkeit eines Menschen.
Kindererziehung sollte in der "F u r c h t und Ermahnung des Herrn"
(Eph. 6, 4) geschehen, und es ist richtig, da sie schon bald die
Atmosphäre in den Stunden kennenlernen.
Sobald Kinder zu verstehen beginnen, da Gott den Menschen als Mann und
Frau geschaffen hat (vielleicht nicht in allen Einzelheiten), sollten
wir ihnen durch Vorbild diese Praxis beibringen, wenn sie evtl. danach
fragen oder wenn nicht, dass wir sie im geeigneten Alter darauf bringen.
Der Apostel redet bei solchen Dingen "als zu Verständigen", die
"beurteilen" können (Kap. 10, V. 15). Wir sollten bedenken, da wir bei
unserer Bekehrung auch nicht erfassen konnten, was das Heil in Christus
alles beinhaltete, aber jeder wird zustimmen, je eher es geschah, desto
besser. Wie der Herr Jesus (Lk. 4, 16) oder auch der Apostel Paulus (Apg.
17, 2) sollten auch wir uns bzw. unseren Kindern gute Gewohnheiten
aneignen.
Wenn es außerdem keine innere Herzenseinstellung ist, sollten wir
niemals zwingen, wohl aber sie in Liebe darauf ansprechen in der Weise
"Und nun, was zögerst du? Steh auf, la dich ..." (Apg. 22, 16), da sie
das fuer sich klären, um dann mit Überzeugung so zu tun. Bestimmt sollte
das auch unsere Haltung sein in den Aspekten von Sammlung, Taufe und
Teilnahme am Brotbrechen.
In Jesu Liebe verbunden, herzlichst
Karsten 28.05.2022
Nachtrag von Karsten
Das Gesetz Jehovas ist vollkommen, erquickend
die Seele;
das Zeugnis Jehovas ist zuverlässig macht weise den Einfältigen.
Die Vorschriften Jehovas sind richtig, erfreuend das Herz;
das Gebot Jehovas ist lauter, erleuchtend die Augen.
Die Furcht Jehovas ist rein, bestehend in Ewigkeit.
Die Rechte Jehovas sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt;
Sie, die köstlicher sind als Gold und viel gediegenes Gold,
und süßer als Honig und Honigseim.
Auch wird dein Knecht durch sie belehrt;
im Beachten derselben ist großer Lohn.
(Ps. 19, 7-11)
Auch Deine Antwort habe ich ebenfalls gelesen. Auch ich finde es
richtig, der Mann einen
Bart trägt zur
Unterscheidung der Geschlechter,
welche sich als ein göttlicher Grundsatz durch die ganze Schrift
zieht. Übrigens gilt auch, daß "Christus das Haupt eines j e d e n
Mannes (auch des ungläubigen) ist" (1Kor 11, 3) und daß "d e r Mann
Gottes Bild und Herrlichkeit ist" (V. 7). Welch eine hohe Verantwortung!
Natürlich können wir kein Gesetz für das Barttragen machen (weil wir
keine explizite Anweisung finde wie für die Frauen, aber wir dürfen
eine Anwendung machen) und Brüder verachten, die das nicht so sehen.
Wenn man sich die alten Fotos ansieht, stellt man fest, daß die
Gesichter doch überwiegend bärtig waren und in der Schweiz habt Ihr
das wohl auch noch häufiger.
Heutzutage ist sowieso alles verkehrt, und es sollte uns mehr
anspornen, ehrbar (anständig) zu wandeln. Außerdem, wenn wir Brüder
uns dessen bewusst sind, kann dies eine Hilfe für Schwestern sein,
denn es wirklich nicht einfach, diese Äußerlichkeiten im Alltag-
und Berufsleben zu akzeptieren.
Das leider vergriffene Buch "Als Mann und Weib schuf Er sie" von
Christian Briem habe ich erst vor einigen Monaten gelesen. Bisher
habe ich angenommen, daß gemeinsame Gebet von Brüdern und Schwestern
außerhalb der Versammlung prinzipiell möglich wäre (und hatte das
auch als sehr schön empfunden, als ich einmal ein älteres
Ehepaar besuchte - daß nachdem der Mann gebetet hat und ein deutlicher
Abstand eintrat, auch die Frau bedeckt und auch ich als Gast
gebetet hat). Aber ich konnte nachvollziehen, daß (auch nachzulesen
in "Da bin ich in ihrer Mitte" von ihm) im Gebet eine gewisse Leitung
übernommen wird, die von der Frau dann über den Mann übernommen
wird. Sicherlich geht es in die Richtung "über den Mann zu herrschen"
(1Tim 2, 12), obwohl ich das nicht so konkret verstehen
würde. Ist es auch eine vorgenomme Führung, wenn sie ihre Anliegen
und Bitten mit dem Mann vor Gott kundwerden läßt?
Diese Zeilen schreibe ich von unterwegs aus. Vielleicht kannst Du
die beiden Texte zusammenfügen. Wäre dieses Wort als Ergänzung
auch für Tychikus interessant? Bei der ersten Frage, ob sich nur
die verheiratete Frau bedecken sollte, dachte ich noch an 1Kor 7:
Die Unverheiratete ist für die Dinge des Herrn besorgt,
damit sie heilig sei, sowohl an Leib als Geist (V. 34).
Darf das nicht gerade schon sie und auch mich Ledigen kennzeichnen
(V. 32)? Ist das keine gute Schule für uns, einzeln dem Herrn schon
zu gefallen, ehe man den gemeinsamen Weg geht? Dürfen wir an dem
anderen nicht schon etwas Christus-Ähnliches sehen, was uns ermutigt,
zu zweit Ihm nachzufolgen? Zuerst kommt das persönliche Verhältnis
zum Herrn. Es ist traurig, daß bei manchen jungen Geschwistern erst
nach der Verlobung die Taufe und die Teilnahme am Brotbrechen voll-
zogen werden. Sind das nicht Schritte meines Glaubens?
In Ihm bin ich Dein Bruder
Karsten
Lieber Karsten
ich danke dir für Deine ausgewogene Antwort. Bez. dem Bart wollte ich noch nachtragen, dass die allermeisten meiner lieben Brüder im Herrn natürlich keine Bartträger sind. Meine 5 Söhne sind, glaube ich alle auch bartlos... Na, eventuell geht ihnen da mal ein Licht auf....
IN IHM
Euer Bruder Hans Peter
22.04.2001
--
Lieber Hans-Peter,
von Karsten hörte ich daß Dich das Thema Kopfbedeckung interessiert und er
bat mich, meinen kleinen Beitrag
Dir zur Kenntnis zu senden. Kein Problem!
----------------------
Lieber Karsten,
herzlichen Dank für die ausgiebige Antwort, mich geht das Thema zwar wenig
an aber ich konnte doch
wieder etwas lernen. Unbeantwortet blieb nur noch der Zeitpunkt. Ich glaube,
es ist eine höchstpersönliche Sache und ich
habe keine Frau oder Kinder deshalb nur meine eigene unwesentliche Meinung
dazu:
Tatsächlich gibt es Meinungen, die Stelle bezieht sich nur auf Frauen
und die sind "Weibspersonen" erst
nach der Heirat. So folgt dann der Brauch, bei der Hochzeit von der
Ortsgemeinde auf einem silbernen
Tablett ein Kopftuch gereicht zu bekommen.
Meinen Meinung nach eine verkehrte Auslegung. Eine Frau hat immer ein Haupt
(= Verantwortlichen): Den Mann, oder den Vater (siehe 4.Mose 30,17 und
zuvor) oder den ältesten Bruder 1Mo 24,29+53+55). Denn wie sollen sich sonst
die unverheirateten 40jährigen verhalten? Für sie gilt die Korintherstelle
doch ebenfalls, oder?
Oft sieht man Kinder mit Kopftuch in den Versammlungsstunden sitzen. Warum
nicht, sie sehen es als Spiel und wollen es den Erwachsenen gleichtun.
Aber zwingen würde ich meine Kinder niemals. Nur: Angenommen ich hätte eine
Tochter und die wäre so 8-16 und wollte sich taufen lassen, so würde
ich sie fragen: "So, du möchtest es vor den anderen Gläubigen
und der Welt öffentlich bekennen daß du zum Herrn Jesus gehörst, wäre
es nicht gut ab heute es auch vor den Engeln zu bekennen?"
Aber wie schon erwähnt betrifft es mich nicht direkt und ich möchte
mich zurückhalten mit Empfehlungen.
herzlichen Gruß,
Roland
---------------------
...der Herr ist nahe!
28.04.2001
Frage 162 (Kopfbedeckung)
Liebe Geschwister
Die Frage, ab welchem Alter Schwestern beim Beten ihr Haupt bedecken sollen,
haben wir vor ein paar Jahren im Teenagerkreis "unserer" Versammlung bewegt.
Ich habe mir die Antwort einfach gemacht und auf den Wortlaut in Gottes Wort
hingewiesen:
* Jede Frau aber, die mit unverhülltem Haupt betet oder weissagt, entehrt
ihr Haupt; ... (1.Kor.11,5)
Ich wies darauf hin, dass hier nicht "Mädchen" steht, sondern "Frau". Sobald
sich eine Schwester als Frau fühlt, finde ich es richtig und konsequent,
dass sie ihr Haupt bedeckt.
Vielleicht kann dieser kurze praktische Gedanke jemandem dienen.
Mit herzlichen Grüssen.
Hans Rapold, 26.4.2001