28.03.05 Röm 9:17-19
17 Denn die Schrift sagt zum Pharao: "Eben dazu habe ich dich
aufstehen lassen, dass ich an dir meine Macht erweise, und dass mein Name
verkündigt werde auf der ganzen Erde" 18 So erbarmt er sich nun,
über wen er will, und verstockt, wen er will. 19 Nun wirst du
mich fragen: Warum tadelt er dann noch? Denn wer kann seinem Willen
widerstehen?
a) Paulus zitiert 2Mose 9,16 “Aber eben deshalb habe ich dich
bestehen lassen, um dir meine Macht zu zeigen, und damit man auf der ganzen
Erde meinen Namen verkündigt.“ für "aufstehen" lassen wird dort das
Wort "Amad" verwendet, dass mit (be)stehen lassen übersetzbar ist. Einige
Übersetzungen haben hierfür ganz treffend: "am Leben gelassen" und
"weiterleben lassen". Hier ist also der Bezug zur Zeit nach dem Widerstand
Pharaos gegen Gottes Reden. (vgl. Röm 9:22 "Wenn
nun aber Gott, da er seinen Zorn erweisen und seine Macht kundtun wollte,
mit großer Langmut die Gefäße des Zorns getragen hat, die zum Verderben
zugerichtet sind")
Es geht also nicht darum, dass Pharao schon vor/von Geburt an von Gott zur
Rebellion und Sünde vorherbestimmt war (als ob stehen würde "eben dazu habe
ich Dich erschaffen", wie es calvinistische Lehre vorsehen würde) und als
Robotter, Marionette oder passives Opfer eines absurden und bösen Spieles
dienen musste, sondern erst nachdem er sich gegen Gottes gnädiges Reden
verhärtet hatte, wurde er als Objekt der Demonstration von Gottes
Souveränität und Macht verwendet, um zu zeigen, dass Gott allerhöchster
Herrscher und Herr ist und seine Pläne auch nicht vom damaligen
Weltherrscher Pharao durchkreuzt werden können.
Souveränität Gottes heißt also nicht, dass Gott Sünde, Aufstand, Unglauben
etc. vorherbestimmen müsste, sondern, dass Gott trotzdem zu seinem Ziel
kommt.
b) "und verstockt, wen er will". Das Beispiel des Pharao zeigt deutlich, wen
Gott verstockt: nämlich denjenigen, der sich beharrlich gegen sein Reden
verschließt. Sein Erbarmen hingegen ist über denen, die ihn fürchten und
seine Gnade annehmen.
c) "Denn wer kann seinem Willen widerstehen?" Wie zu sehen ist, kann auch
Rebellion dem Willen Gottes nicht widerstehen, sondern ist in seinen Plänen
beinhaltet - ohne dass sie von ihm vorherbestimmt, gewollt, oder gar
hervorgerufen wurde (völlig contra Calvinismus).
Dieser Vers hat natürlich nichts mit der falschen TULIP- bzw.
Prädestinations- Lehre (Calvin, J.MacArthur, H.W.Deppe, A.Pink, W. ....
u.v.a.) zu tun. Wie man sieht, ist ein kardinaler Fehler solcher Lehren, die
Unerhörtheit den heiligen Gott direkt oder indirekt mit Sünde, Rebellion und
Unglauben in kausalen Zusammenhang zu bringen (z.B. A. Pink/Betanien-Verlag:
Gott habe den Sündenfall vorherbestimmt).
Das sei ferne !
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