Home Forum neu Forum BBKR Begriffserklärungen Syngrammata Lehre auf Youtube Mal3.16 Website Neben der Schrift Fakten zur Bibel
Brief von Peter an Andreas vom 14.01.2001
Frage 117
Hesekiel 15 In einer umfassenden Darstellung beweist der
Prophet, dass das Volk Israel für den
Herrn nutzlos ist. Das Holz des Weinstocks ist zu nichts nütze, man kann
nicht einmal
einen Nagel daraus machen. Wenn ein Weinstock keine Trauben bringt, so
ist er ganz
nutzlos, man muss ihn ins Feuer werfen.
Joh.15.1-9 Auch
hier bedient sich der HERR dieses Anschauungsbildes, um mit der Verbindung
Von Weinstock und Reben die bestimmte innere Lebensverbindung zwischen
sich und
den Jüngern darzustellen. Wenn Reben Frucht tragen sollen, müssen sie
am Stock
bleiben, der ihnen den Saft zuführt. So ist es auch für die Jünger das
Bleiben in der
Gemeinschaft mit dem Herrn, eine unbedingte Erfordernis, denn ER gibt
ihnen die
Lebenskraft, um Frucht zu bringen. Wie Reben, je nach ihrem Ertrag, vom
Winzer
gereinigt oder weggenommen werden, so unterstehen auch die Jünger, je
nach der
Lebendigkeit ihrer Gemeinschaft mit dem Herrn, der ernst Zucht oder dem göttlichen
Vernichtungsgericht.
Das Rebholz ist das Nutzloseste aller Holzarten, es ist für nichts
brauchbar wie es
der Prophet Hesekiel erwähnt-
dieses Wort ich für Sie als Anrede empfangen habe.
Herr yx
Sicherlich will Gott der Herr ihnen mit der obenerwähnten
Androhung zurechtweisen!
Dass ich eine falsche Prophetin sei und Hurerei bei uns
getrieben werde, das ist Verleumdung.
Verleumden
bedeuet, hinter dem Rücken des andern, so dass
er sich nicht wehren und verantworten kann, Schlechtes und Unwahres über ihn zu reden. Die
Verleumdung, die den Nächsten
Immer an der Wurzel seiner Existenz trifft (Sprüche 18.;
26.22), steht neben dem Totschlag
(3. Moses 19.16), und die Bibel beurteilt den Verleumder härter
als den Dieb. Auch das NT nennt
die Verleumdung unter den schweren Vergehen gegen Gott ( Römer
1.3O; 2. Tim.3.3).
Ich persönlich kenne Sie nicht- habe auch noch nie mit
Ihnen gesprochen, deshalb ihre schänd-
lichen Aeusserungen ich
zur Vergeltung DEM anheim stelle, der da gerecht richtet.
Römer 12.19- Rächt euch nicht selbst, meine Lieben,
sondern gebt Raum den Zorn Gottes; denn
es steht geschrieben ( 5. Moses 32.35): „ Die Rache ist mein; ich will
vergelten, spricht der Herr.“
Ich werde nun trotzdem versuchen Ihnen darzustellen was ein
Prophet ist.
Prophet ist nach dem Griechischen nicht nur ein
Vorhersager-, sondern vielmehr ein Heraussager,
ein Dolmetscher =
Übersetzer göttlicher Rede.
Ihre Tätigkeit erstreckte sich auf Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft, es sind auch Hüter und
Wächter (Jes.56.10; Hesekiel 3.17; Hosea 9.8). Ein Prophet
schaut wie ein Wächter überall umher,
ob Gefahr im Anzug ist, ob der Feind von ferne heranzieht.
Er stösst dann ins Horn, um das Volk
aufzuwecken und zu warnen.
Die Propheten wurden nicht durch Familientradition zu ihrem
Dienst wie die Priester berufen, sondern
Gott berief sie besonders durch SEINEN RUF, der sie mit göttlicher
Kraft ergriff (Jes.6; Jer.1; Hes.2).
Durch Gottes freie Auswahl mussten sie sich dem Dienst
weihen und den prophetischen Beruf als
Lebenswerk ausüben. Sie waren Zeugen der Wahrheit, die
trotz ihrer brennenden Liebe zum Volk
v e r k a n n t
und verfolgt wurden.
Die Propheten wurden auch als Boten Gottes beglaubigt. Sie
erweisen sich als Boten und Werkzeuge
Gottes durch Wunder, die sie in göttlicher Kraft
verrichteten, und das Eintreffen ihrer Weissagung,
in Verbindung mit der Reinheit in Lehre und Wandel stand
(5.Mos.13.2.5; 1.Sam.10.6.9; Matth.13.24;
2. Thess.2.9; Offb. 13.13).
Die Propheten werden mehrfach sogleich nach den Aposteln erwähnt
1.Kor.12.28, mit denen zu-
sammen sie das Fundament der Gemeinde bilden Eph.2.2O; erst
danach folgen die Evangelisten,
Hirten und Lehrer (Röm.12.6).
In Offenbarung 11.18; 16,6; 18.24 werden die Propheten von
den gewöhnlichen Gemeindegliedern
ausdrücklich als eine besondere Gruppe unter den
„Heiligen“ unterschieden. Ihre Botschaft richtet
sich gewöhnlich an die Glaubenden in der
Gemeindeversammlung 1.Kor.14.3.
So ist es nicht verwunderlich, dass das NT Elisabeth,
Zacharias, Simeon als Propheten schildert, und
Hanna ausdrücklich als Prophetin bezeichnet (LK 2.36).
Die Propheten sind Gottes Gabe an sein Volk, das mahnende
Gewissen, durch das Gott mit seinem
Volk Umgang hat.
Die falschen Propheten weissagten gegen Entgelt- wogegen
sich die Propheten des Herrn aber
Wehrten (2. Kön.5.16). Die Schriftpropheten, z.B. Amos
7.14; und Micha 3.5-8; distanzierten sich
entschieden von diesen Berufspropheten.
Die w a h r e n
Propheten sind allein von Gott abhängig und von der Berufung an ist der
Prophet
„Diener/in Gottes“ Jer.7.25). Gott selber lenkt sein
Leben bis in die privaten Bereiche. Er bestimmt
die Ehe (Hos.1.3), die Namen der Kinder (Jes.8.1-4; Hos.1;).
Dadurch entstehen Konflikte und Nöte (Jer.20.7) Jona). Der
Prophet steht gegenüber dem Volk
als der vollmächtige Bote Gottes. Damit ist er auch ausgesondert,
ein einzelner. Da sein Amt
Wächteramt ist (Hes. 3.17.33.7), sein Wort Mahnung und
Blosslegung der Sünde (Jes.1.2; Jer.7;)
Seine Botschaft Ankündigung des Gerichtes, steht er
weiterhin im Gegensatz zu seinem Volk und
Ist einsam. Damit lebt der Prophet in der furchtbaren
Spannung zwischen dem Auftrag Gottes und
Der Zugehörigkeit zu seinem eigenen Volk.
Die Botschaft der Propheten fordert Glauben und
Entscheidung. Das wird deutlich in der äusserlichen
Kennzeichen, die rechte Botschaft der falschen gegenüber
als glaubwürdig auszuweisen. In der
Erfüllung der BOTSCHAFT bestätigt (Jer.28.29) und die
falsche als Lüge entlarvt (5.Mos.18.22).
So besteht auch im NT das Amt der Propheten, die nun aber
von dem entscheidenden Christus-
geschehen her leben. 2.Petr.3.2 bilden sie den Grund der
Gemeinde. Prophetie ist nicht Ekstase,
die den Menschen ausschaltet, sondern ein gedankenmässig
beherrschtes, geordnetes Wort (1.Kor.14.31).
Die Prophetie offenbart das Innere
des Menschen (1,Kor.14.24, ermöglicht das
Durchschauen des andern (besonders in der Seelsorge; vgl.
Matth.16,17; Mk 2.8; und ermöglicht
die Geisterunterscheidung.
Der Dienst der Frau
Römer 16.1-17; Tryphäna und Tryphosa
Apg. 18.26
Bibelschule zu Ephesus
Phil.4 2-3
Evodia und Synthyche
Prophetinnen im NT
LK 1.46
Loblied der Maria
LK 2.36-38
Hanna eine Prophetin
Joh.4.39
Die Samariterin war eine erfolgreiche Evangelistin
Apg.21.9
die 4 Töchter des Philippus weissagten
Weissagen- ist ein mündliches Weitergeben eine vom Heiligen
Geist geschenkte Offenbarung.
Jesus Christus, der Auferstandene, gibt Frauen den Auftrag,
Seine Auferstehung zu verkündigen-
ehe ER noch den Jüngern den Missionsbefehl gegeben hatte:
Matth. 28. 7 Aufforderung der Engel
Matth. 28.10 Gehet hin und verkündigt es meinen Brüder
Joh. 20.17 Maria Magdalena
Ein Teil der Bibel wurde auch tatsächlich von Frauen
geschrieben:
Lied Debora
Richter 4.4. Kap.5;
Wort der Hulda
2. Kön.22.14;
Lobgesang der Hanna
LK, 2.36-38;
Lied der Maria
LK 1.46
2. Mos.15.2O
Mirjam,- die Prophetin
Richter 4.4
Debora- Richterin und Prophetin
1. Sam.2.1-1O
Lobgesang der Hanna (Frauen reden)
2. Kön. 22.14
Hulda die Prophetin (beachte:““so spricht der Herr“, wie Jesaja u.a)
Jes. 8.3
die Frau des Jesaja, die Prophetin
Joel
3.1
eure Söhne und Töchter sollen weissagen- von Petrus wiederholt
Apg.2.18;
Psalm
68.12 er
gab das Wort mit grossen Scharen von Evangelistinnen.
Es
ist nach diesen Stellen des AT und NT. Ausser Zweifel, dass die Frau einen
Auftrag der
Verkündigung
haben kann – genau wie der Mann. Es ist dann aber auch klar, dass Paulus der
Frau
Das
Reden, das Verkündigen des Evangelium und das Weissagen nicht verbietet.
Die
Bibel kann sich selbst nicht widersprechen.
Nun
zu 1. Korinther Kapitel 14
Dieses Kapitel hat Paulus der Ordnung im „Gottes“ dienst
gewidmet. Aus den verschiedenen Ermahnungen kann man entnehmen, dass in Korinth
tatsächlich das ichbetonte Wesen in den
„Gottes“ dienst eingedrungen war. Besonders war es
schwierig, unter denen Ordnung zu halten,
die weissagten und die mit Zungen redeten – auch da sagte
jeder „ ICH“, und so kam es , dass
alle, Mann und Frau, in wildem Durcheinander weissagten und
mit Zungen redeten.
Paulus hat der Frau ausdrücklich im Kapitel 11.5 das
weissagen zugestanden und ihr nur befohlen,
sich in der Gemeinde der Sitte gemäss das Haupt zu
bedecken. Es ist also unmöglich, dass er ihr
das Weissagen überhaupt verbietet.
Was aber meint Paulus, wenn er sehr scharf das „Reden“
der Frau in der Gemeinde als „übel
anstehend“ bezeichnet?
In 1.Kor.14 geht es nur um die beiden Begriffe:“ Weissagen“
und in Zungen reden“ nach der
griechischen
Übersetzung gibt dies ein ganz anderer Sinn.
Sie können sich selbst nach der
griechischen
Übersetzung die verschiedene Begriffe erläutern
lassen. Es kann sich also nicht
um die Frage der Verkündigung handeln, sondern um das
Zungenreden oder um ein anderes
ungeordnetes Reden – das nicht Reden im Auftrag Gottes ist
z.B. neugieriges Fragen, das die
Andacht störte.
1.Tim.2.11-15
Dieser Brief ist persönlich von dem Apostel Paulus in den
letzten Jahren seines Lebens an seinen
Vertrauten Mitarbeiter Timotheus geschrieben worden.
Das gesunde Leben in Jesus Christus in der lokalen Gemeinde
ist Paulus sehr wichtig. Er redet zu
Timotheus in der Autorität des Apostels Jesu Christi, also
im Auftrag Jesu Christi selbst. Er gibt
grundlegende Vorschriften für die lokale Gemeinde. Gott hat
zwei Ordnungen unbedingt und für
alle Zeiten festgelegt: Das ist die Ordnung der Stellung von
Mann und Frau in der Ehe: 1. Mos.3.16.
Der Mann soll der Herr sein. Darum ermahnt der Apostel in
seinen Briefen immer wieder die
Verheirateten Frauen: „Seid untertan eueren Männern“,
z.B. Eph. 5.22-23 „ Die Weiber seien
untertan ihren Männern als dem Herrn. Der Mann ist des
Weibes Haupt – wie Christus ist das
Haupt der Gemeinde.“
Die zweite grundlegende Ordnung Gottes über die Stellung
von Mann und Frau betrifft die lokale
Gemeinde. Der Herr Christus will in der lokalen Gemeinde
dieselbe Ordnung haben: der Mann ist
der Leiter der lokalen Gemeinde, er hat alle leitende Aemter
zu führen, er ist Aeltester der Gemeinde
und Hirte (Pastor) und Lehrer. Aber die Frau kann eine
Berufung zur Verkündigung des Evangeliums
als Freudenbotin haben. Diese Aufgabe als Prophetin hatte
sie auch im Alten Testament.
In der wahren Gemeinde, in der unsichtbaren Gemeinde
ist kein Unterschied von Mann und Frau
Im Glauben und im Leben mit Christus.
Ebenso kann die Frau ausserhalb der lokalen Gemeinde
Durch eine besondere Berufung auch das Lehren des Wortes
Gottes zufallen – wie damals Pricilla,
die mit Aquila zusammen Apollos unterrichtete (Apg.18.24-28)
Gal.3.28).
Das (Hier endet das Dokument)
0001.01.09
Lieber Hans Peter
Wir haben ja abgemacht, dass ich mit Andreas zuerst einmal einige grundlegende
Fragen bzgl. dem Glauben durchnehme,
damit wir sehen können, ob überhaupt eine
gemeinsame Basis für weitere Gespräche vorhanden ist.
Ich weiss nicht, ob es
geschickt ist, diese Gespräche unter die Frage 117 zu hängen, aber ich überlasse
es Dir,
wo Du es hinstecken möchtest.
Könntest Du eine Kopie an Andreas
weiterschicken oder ihm melden, dass mein Beitrag nun auf der Website steht?
So, ihr habt also Bibelstunden mit Benedikt Peters über die kleinen
Propheten.... Siehst Du schon, wie ich vor Neid verblasse?
Leider ist Frauenfeld
zu weit, als dass ich schnell dafür vorbeikommen könnte, aber möchten täte
ich schon.
Sagst ihm bitte einen lieben Gruss von mir, und dass er mir noch eine
Antwort schuldig ist, nämlich welche Geistesgaben er heute noch als möglich
betrachtet und welche nicht.
Ganz liebe Grüsse
Peter
Lieber Peter
die sehr schöne
Gesprächsaufnahme hat mich sehr gefreut. Ich werde sie komplett mit
Deinen einleitenden Worten veröffentlichen.
*********************************
Lieber Ändu
Wir haben abgemacht, dass wir zuerst einige grundsätzliche Glaubensfragen
miteinander austauschen werden, um zu sehen, ob wir eine gemeinsame Basis
finden. Ich finde dies sehr wichtig, denn was nützt es, wenn man eine völlig
andere Sprache redet und die Verwirrung dadurch nur grösser wird, wenn man sich
zuerst solch komplexen Fragen wie der Prophetie und der Stellung der Frauen in
der Gemeinde widmet?
Ich möchte deshalb vorschlagen, dass wir unsere Meinung bezüglich folgenden
Themen austauschen:
1) Wer ist Gott?
a) Gott - Vater
b) Gott - Sohn
c) Gott - Heiliger Geist
2) Wer ist der Mensch?
a) Seine Erschaffung
b) Sein Fall
3) Wie kann man gerettet werden, was ist dazu nötig?
a) Errettung durch Werke
b) Errettung durch Glaube und Gnade
c) Errettung durch Erwählung
4) Wie wächst man im Glauben?
a) Heiligkeit
b) Liebe
5) Was ist das Wort Gottes?
Um keine Zeit zu verlieren, will ich sofort damit anfangen.
1) Wer ist Gott?
Gott offenbart sich in der Bibel als eine Einheit von drei Personen, die alle
die Eigenschaften haben, dass sie Allmächtig, Allwissend, Allgegenwärtig und
Ewig sind. Diese drei Personen können alle selbständig denken und fühlen,
sind jedoch in ihrer Gesinnung völlig Eins und handeln deshalb auch nur als
eine Einheit, um ein Ziel und ein Plan zu verwirklichen. Diese Personen
kennzeichnen sich dadurch, dass sie absolut heilig und absolut liebend sind.
Weil sie Heilig sind, ist Ihr Wesen auch durch Wahrheit, Reinheit und
Gerechtigkeit gekennzeichnet. Nichts bleibt vor Ihnen verborgen, es wird alles
ans Licht kommen. Weil sie die Liebe darstellen, ist Ihr Wesen aber auch durch
Barmherzigkeit, Güte, Freiheit und
Gnade gekennzeichnet. Im Dreieinigen Gott sind alle diese Eigenschaften völlig
gleich vorhanden, Er trifft keine Entscheidungen, in denen diese Wesenszüge
nicht zum Ausdruck kommen, auch wenn wir als endliche Menschen dies nicht immer
erkennen können.
a) Gott-Vater
Er ist der Sendende: Er sandte Jesus im Alten Testament als Engel des Herrn oder
Herr der Heerscharen. Er sandte Ihn im Neuen Testament als den im AT
verheissenen Erlöser oder Messias. Er hat auch den Heiligen Geist auf die Erde
gesandt, als die Zeit dafür kam.
b) Gott-Sohn
Es ist der Gesandte: Er wird vom Vater auf die Erde gesandt, um Seinen Willen zu
tun und zu erfüllen.
c) Gott-Heiliger Geist
Er ist der Geist, der vom Vater und vom Sohn gesandt wird, um uns zu erfüllen
und zu versiegeln. Der Geist Gottes ist genauso an allen Plänen und Taten
Gottes beteiligt, wie die anderen zwei Personen, auch wenn jeder davon andere
Funktionen zu erfüllen hat.
2) Wer ist der Mensch?
a) Seine Erschaffung
Der Mensch wurde von Gott erschaffen. Er ist nicht durch eine über
Jahrmilliarden dauernde Evolution zustande gekommen, sondern wurde am sechsten
Schöpfungstag von Gott aus dem Staub der Erde gebildet und zum Leben erweckt,
dabei geht es bei den sechs Schöpfungstagen um sechs normale Tage zu je ca. 24
Stunden. Der Mensch wurde nach dem Bilde Gottes erschaffen, d.h. er kann
ebenfalls selbständig denken und handeln und er kann fühlen. Er wurde dazu
erschaffen, Gemeinschaft mit Seinem Schöpfer zu haben und Ihm zu dienen.
b) Sein Fall
Der Mensch hat beim Sündenfall gezeigt, dass Er Seinem Schöpfer grundsätzlich
nicht gehorsam sein will. Obwohl nur ein Gebot zu seinem eigenen Wohl
aufgestellt wurde (nämlich nicht von der Frucht des Baumes der Erkenntnis des
Guten und des Bösen zu essen), hat er dieses Gebot übertreten und fiel dadurch
in Sünde, was dazu führte, dass er aus dem Garten Eden und aus der ständigen
Gemeinschaft mit Gott verbannt wurde. Es gibt kein Mensch auf der Erde, der den
Massstab Gottes bezüglich Liebe (Güte, Gnade, Barmherzigkeit) und Heiligkeit
(Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit) erfüllt. Alle sind abgefallen und haben die
ewige Strafe, die für Satan und seine gefallenen Engel bestimmt ist, verdient.
3) Wie kann man gerettet werden, was ist dazu nötig?
Es gehört zur unerklärlichen Eigenschaft Gottes, dass Er uns Menschen, trotz
all unserem Ungehorsam und unserer Sünde, liebt, und nicht möchte, dass wir
verloren gehen müssen. Hierbei gibt es verschiedene Aspekte.
a) Errettung durch Werke
Durch Mose hat Gott den Israeliten das Gesetz gegeben und somit der Welt
gezeigt, welchen Massstab Er bei uns ansetzt und was Er von uns verlangt. Nur
wer das ganze Gesetz hält, kann dadurch gerettet werden. Die Geschichte
hat jedoch gezeigt (und das ist es ja, was der Herr damit bezweckt hat), dass
der Mensch nicht fähig ist, aus seiner sündhaften Natur heraus das Gesetz
Gottes so zu halten, wie der Herr das von uns möchte. Darum musste Er einen
anderen Weg ebnen, durch den wir gerettet werden können.
b) Errettung durch Glaube und Gnade
Der Herr Jesus, der ja ewiger Gott ist und war, wurde Mensch, und hat dadurch
alles persönlich kennengelernt, das wir so durchmachen müssen, und kann uns
somit im Kampf gegen die Versuchung besser helfen, als jeder andere, weil Er im
Kampf gegen die Sünde den Sieg errungen hat. Er kam dazu, als endgültiges
Schlachtopfer für unsere Sünden zu sterben. Dies ist die Gnade Gottes, der
nicht will, das irgend jemand verloren geht, sondern alle zur Erkenntnis der
Wahrheit kommen. Dieses Opfer ist für jeden, der es annehmen will. Durch
unseren Glauben an dieses Opfer, durch unsere Busse von unseren toten Werken,
bestätigen wir die Gnade Gottes und werden von allen unseren Sünden rein
gewaschen. Dieses Opfer Jesu ist ein ewiges Opfer, der uns von sämtlichen Sünden
rein wäscht, die wir jemals begangen haben oder begehen können. Sollten wir
wieder sündigen, dürfen wir dem Herrn unsere Sünden wieder bekennen und
wiederum davon reingewaschen werden. Als Siegel dieser Errettung erhalten wir
vom Herrn den Heiligen Geist, der fortan in uns wohnt und uns dabei hilft, uns
in das Bild des Herrn zu verwandeln. Diese Versiegelung mit dem Heiligen Geist
bezeichnet man auch als geistliche Wiedergeburt
c) Errettung durch Erwählung
Ein weiteres Geheimnis der Errettung ist die Erwählung. Diejenigen, die zur
Gemeinde Christi, zur Braut Jesu gehören, wurden bereits vor Urzeiten dazu
auserwählt. Auch zu dieser Erwählung können wir gar nichts beitragen. Sie
wird vom Herrn bestimmt.
4) Wie wächst man im Glauben?
Hier kommt nun die grosse Unterscheidung. Errettet werden wir durch Gnade und
durch Glaube, nicht durch irgendwelche Werke, die wir tun könnten. Unsere Erlösung
ist also nicht vom Stand unserer Erkenntnis oder von irgend einer bestimmten Tat
abhängig, die wir tun könnten. Sie ist nur davon abhängig, dass der Herr uns
erwählt hat und wir Sein Opfer im Glauben annehmen. Somit werden wir in den
Stand eines Gotteskindes gesetzt. Dieser Stand ist durch Werke völlig unveränderlich.
Was sich nun aber ändert, ist unser Wandel. Der Herr möchte, dass wir im
Glauben und in der Erkenntnis wachsen, und dass unser Leben geistliche Frucht
bringt. Wie weit wir aber diesbezüglich kommen, kann nichts an unserem Stand
vor Gott ändern, höchstens am Mass der Belohung, die wir einmal vor dem
Richterstuhl Gottes erhalten. Wir werden nicht durch Werke gerrettet, sondern
die Werke vollenden unseren Glauben. Der Wandel hat nun zwei grundsätzliche
Aspekte, die sich aber noch weiter aufteilen lassen, nämlich Heiligkeit und
Liebe.
a) Heiligkeit
Heiligkeit bedeutet eigentlich Absonderung und Reinheit. Es bedeutet, dass wir
uns völlig unserem Gott weihen, für Ihn leben und uns aus diesem Grund auch für
Ihn von allem Bösen, Sündigen und Unheiligen reinigen, um Ihm zu gefallen. Zu
dieser Heiligung gehört unser Wachstum in der Wahrheit und in der
Gerechtigkeit. Es besteht aber die grosse Gefahr, dass man genau diesen Aspekt
des Wachstums im Glauben zu sehr betont. Dies führt dann zur Gesetzlichkeit, nämlich
dass man anfängt, den Geschwistern viele Werke und Lasten anzuhängen, die der
Herr nicht von uns verlangt. Dies kommt oftmals auch von einem falschen Verständnis
dessen, was weltlich und sündig bedeutet. Tun wir irgend etwas, dass unsere
Herzen vom Herrn abwendet, dann ist das z.B. Götzendienst. Folgen wir der
Augenlust, der Fleischeslust oder dem Hochmut, dann ist das Sünde, wie es die
Welt tut. Die persönliche Heiligung ist aber sehr vom Stand der Erkenntnis
jedes Einzelnen abhängig, weshalb es sehr schwierig ist, diesbezüglich über
andere Menschen zu urteilen, nur weil sie nicht unsere Erkenntnis teilen. Der
Herr hat uns Menschen sehr verschieden gemacht, jeder hat deshalb auch ganz
andere Bedürfnisse und wird vom Herrn anders geführt. Wir werden in diesem
Leben in unserem Wandel niemals die Vollkommenheit erreichen, obwohl wir danach
streben sollen. Durch den Heiligen Geist ist uns jedoch eine Hilfe gegeben, die
Sünde in unserem Leben zu besiegen, indem wir lernen, die Waffen des Geistes
richtig anzuwenden. Auch dies stellt aber wiederum ein Lehrprozess dar, der je
nach Person wiederum ganz verschieden ablaufen kann.
b) Liebe
Die Liebe Gottes umfasst alle Aspekte Gottes wie Gnade, Freiheit,
Barmherzigkeit, Sanftmut, usw. In der Liebe zu wachsen stellt das höchste Gebot
Gottes dar, denn die Barmherzigkeit triumphiert über das Gericht. Wenn wir uns
nur heiligen, doch keine Liebe üben, werden wir hart, gesetzlich, unbarmherzig
und verurteilen andere, weil sie sich nicht unserer persönlichen Erkenntnis
anpassen. Wenn wir aber nur Liebe üben, ohne uns zu heiligen, dann landen wir
in der Liberalität und im Chaos, weil die Wahrheit (d.h. auch Lehre) und die
Gerechtigkeit vernachlässigt werden. Man meint dann plötzlich, man hätte so
viel Freiheit, dass es nicht mehr darauf ankommt, wie sehr wir sündigen. Das
ist aber auch wieder unnüchtern und unbiblisch. Nun heisst es, in unserem Leben
das gesunde, biblisch Mass zwischen diesen beiden Polen zu finden. Heiligkeit
ohne Liebe und umgekehrt ist unmöglich, sie gehören zusammen. Manchmal ist es
möglich, dass wir uns auf die Heiligung konzentrieren, dass wir uns einmal von
allem zurückziehen und uns absondern. Wenn wir aber nur noch das betonen,
werden wir uns so sehr von der Welt abkapseln, dass wir die Sorgen und Nöte
unserer Mitmenschen nicht mehr verstehen und deshalb diese Menschen nicht mehr
erreichen können. Das ist nicht Gottes Wille. Wir müssen also lehren, in der
Welt zu leben, doch nicht von der Welt zu sein. Das zu tun, was uns dem Herrn näher
bringt, ohne uns zu sehr von den Menschen zu entfernen, damit sie unsere Liebe
sehen, erkennen und davon berührt werden.
5) Was ist das Wort Gottes?
Das Wort Gottes ist die Bibel, ist aber auch Jesus Christus selbst, der sich mit
Seinen, vom Geist Gottes inspirierten Worten verbunden hat. Seit dem der
biblische Kanon abgeschlossen ist, seitdem die Apostel und die von ihnen direkt
eingesetzte bevollmächtigte Personen gestorben sind, gibt es keine geistliche
Autorität mehr, der wir über dem Wort Gottes setzen dürfen oder absolut
gehorchen müssten. Der Herr will, dass wir durch die Bibel lernen, Seine Stimme
zu hören und Ihm allein zu gehorchen. Die Gemeinde ist auf der Grundlage der
Apostel und Propheten aufgebaut, deren Worte in den Schriften der Bibel
festgehalten worden. Wir sind sozusagen das Funkgerät, welches durch Gehorsam
gegenüber der Heiligen Schrift auf die richtige Frequenz abgestimmt werden
muss, um Gottes Stimme recht zu hören. Heute gibt es keine solchen Apostel und
Propheten mehr (obwohl es sehr wohl die geistlichen apostolischen und
prophetischen Gaben zur Stärkung der Gemeinde gibt). Menschen, die sich heute
noch eine solche Autorität anmassen (d.h. sie verlangen, dass man ihnen persönlich
einen solchen, absoluten Gehorsam leistet), sind alles falsche Propheten und
falsche Apostel.
So, Ändu, das ist nun mal das Allergröbste zum Thema. Bitte sieh es Dir mal
an, dann wollen wir schauen, ob wir auf dieser Basis weiterfahren können. Wir
haben hier wirklich nur eine sehr magere Basis gelegt, und es gibt noch vieles,
dass wir miteinander definieren müsste. Einige Beispiele wären u.a. was heisst
denn genau Glaube? Was heisst Gnade? Was ist Gerechtigkeit? Was ist
Wiedergeburt? Was ist Sünde? Wollen wir nun grundsätzlich auf dieser Basis
weiterfahren? Ich bin auf Deine Antwort gespannt.
Ganz liebe Grüsse
Peter
Lieber Andreas
Danke für Deinen Brief, den ich gestern erhalten habe.
Trotz dem harten und verurteilenden Ton, den Du darin anschlägst, kann ich Dich
gut verstehen.
Ich habe früher nämlich auch solche Briefe geschrieben, und
zwar nicht zu wenige, bin aber immer mehr davon abgekommen, weil ich einsehen
musste,
dass mit solchen Briefen schlussendlich niemandem gedient ist.
Es tut
mir leid, dass mein Verhalten Dich so sehr geärgert hat, dass Du keinen anderen
Weg mehr sahst, als einen solchen Brief zu schreiben.
Ich möchte Dich persönlich
auch um Vergebung bitten, dass ich nicht die nötige Kraft hatte, mich Dir gegenüber
im Chat anders zu verhalten,
da mir Dein Verhalten einfach auch zu viel wurde.
Trotzdem frage ich mich, ob es für Dich denn wirklich
so schwierig ist, unsere Situation zu verstehen.
Meine Frau ist schon seit
vielen Jahren krank. Bereits dies ist eine rechte Belastung für die Familie,
geschweige denn für meine Frau.
Zudem haben wir in den Gemeinden, in denen wir
in den letzten sechs Jahren verkehrt haben, immer wieder von gewissen Seiten
mit
massiven Angriffen auf unsere Familie zu kämpfen gehabt.
Über die Gründe
hierfür will ich in diesem Brief mal nichts erwähnen, um ihn nicht unnötig in
die Länge zu ziehen
(meine Briefe werden sowieso immer viel zu lang),
Du darfst
das aber auch gerne erfahren, wenn es Dich interessiert, denn wir haben ja
nichts zu verstecken.
Die Trennung von der letzten Gemeinde hat erst vor knapp
zwei Monaten stattgefunden.
Was wir nach dieser langen Zeit der Angriffe und
Auseinandersetzungen brauchen, ist Ruhe.
Wenn die Nerven völlig blank liegen,
ist man kaum noch fähig, sich mit anderen Problemen auseinanderzusetzen,
da
fast alles über die Kraft geht. Das Chatten war für mich diesbezüglich eine
willkommene Abwechslung und ich hatte mich eigentlich gefreut,
wieder einige
neue Menschen kennenzulernen, ohne mich mit schwerwiegenden Lehrmeinungen bezüglich
des christlichen Glaubens auseinandersetzen zu müssen.
Auch unsere Art, mit
anderen Menschen umzugehen, kann ja ein Zeugnis der Liebe und Heiligkeit Gottes
sein.
Trotzdem bin ich ein wenig über die massiven Vorwürfe
erstaunt, die Du in Deinem Brief machst. Du kennst uns erst seit knapp einem
Monat, und schon willst Du uns so massiv verurteilen?
Wie bist Du denn
vorgegangen, um zu einem solchen Urteil zu kommen? Ich selber versuche immer, möglichst
viel Zeit über eine Sache gehen zu lassen, versuche verschiedene Aspekte davon
anzusehen,
einfach so, wie es in meinen Möglichkeiten liegt.
Als wir uns z.B.
mit der Gruppierung von Ivo Sasek auseinandersetzen mussten, liessen wir zuerst
einmal fast ein Jahr verstreichen, bis wir ihn persönlich kontaktiert haben.
Meine Schrift darüber kannst Du ja auf der Website lesen. In dieser Zeit haben
wir uns intensiv mit seinen Schriften und seinen Aussagen auseinandergesetzt.
Da
einige Geschwister in unseren Kreisen zu seiner Gruppe Kontakt hatten (was ja
der Auslöser war, weshalb wir uns mit ihm auseinandersetzen mussten),
bekamen
wir immer wieder Input aus erster Hand.
Erst dann haben wir es gewagt, ihm persönlich
zu schreiben und ihn auf Probleme aufmerksam zu machen.
Die Schrift verlangt ja
von uns, dass wir so gründlich vorgehen, wenn wir eine Sache untersuchen.
Es
verging dann sogar noch einmal ein Jahr, in dem wir uns weiterhin mit seiner
Gruppe auseinandergesetzt haben, bis wir von ihm persönlich eine Antwort
erhielten, die ähnlich vernichtend war wie Dein Brief an uns.
Andreas, ich würde es kaum wagen, solche Aussagen über
Dich zu machen, wie Du sie über uns nun gemacht hast.
Ich kenne Dich ja kaum.
Wie gut hast Du uns und unsere Motive erkannt? Und bist Du Dir in Deinem Urteil
so sicher? Ich kann höchstens anhand Deines Verhaltens, das wir bisher
kennengelernt haben, sagen, dass Du nicht locker lässt, wenn Du eine Sache
angepackt hast (was in dieser Situation aber eher unangenehm ist, weil wir
wirklich sehr der Ruhe bedürfen), dass Du eine sehr absolute Meinung in
Glaubensfragen vertrittst, die manchmal leider fast ans Überhebliche grenzt,
und das Du Mühe mit der sexuellen Reinheit hast, was sich aus einigen unzüchtigen
Bemerkungen, die Du anderen Chattern gegenüber gemacht hast, schliessen lässt.
Doch dieses Urteil ist bei mir gar noch nicht fest, da ich Deine Situation noch
viel zu wenig kenne. Ansonsten bist Du sicher eine sehr umgängliche Person, und
viele Chatter schätzen Dich. Ich würde mich lieber diesem Urteil anschliessen,
und mit meinem Urteil über deine anderen (eher negativen) Eigenschaften etwas
abwarten, bis ich Dich besser kenne.
Leider hast Du meiner Familie aber sehr viel Ungutes
angetan im letzten Monat. Du hast uns massiv unter Druck gesetzt, hast uns durch
Deine Mutter immer wieder beschiessen lassen: alles Sachen, die wir im Moment,
bei unserem derzeitigen gesundheitlichen Zustand, wirklich nicht brauchen können.
Ich wollte ja niemals einen Brief von Deiner Mutter. Als ich Dir verschiedene
Fragen gestellt habe, wollte ich Deine persönliche Meinung hören, und nicht
das, was Deine Mutter dazu sagt, denn ihre Meinung kennen wir ja bereits.
Was Deine Mutter anbelangt, ist nämlich die Situation
völlig anders. Wir kennen Deine Mutter seit fast zehn Jahren. In dieser Zeit
hatten wir immer wieder die Möglichkeit, ihre Persönlichkeit, wie auch ihre
Glaubenseinstellung, kennenzulernen. Da Dich meine Aussagen über sie sehr geärgert
haben, will ich in diesem Brief nicht zu viel erwähnen (obwohl einiges unumgänglich
sein wird.) Im Moment vielleicht noch dieses kleine Beispiel, das aber eine
typische Eigenschaft Deiner Mutter aufzeigt: woher nimmt sie die Aussage, dass
ich behaupten würde, in eurer Gemeinde würde Hurerei getrieben? Ich habe Dich
dies schon einmal gefragt und keine Antwort bekommen. Zeigt aber ein wenig, wie
Deine Mutter vorgeht.
Wie ich bereits sagte, durften wir schon einige Opfer
Deiner Mutter kennenlernen, die bei uns ihr Herz ausgeschüttet haben. Auch
kennen wir Gottesmänner, die schon mit Deiner Mutter geredet haben und sie
einiges besser kennen als wir. Leider liegt vieles von dem unter dem
Seelsorgegeheimnis. Wenn ich nicht wüsste, dass Du alles wieder an Deine Mutter
zurückträgst, und diese Personen dadurch erneut von Deiner Mutter unter
Beschuss geraten (wie es ja jetzt bei uns auch passiert ist), würde ich einige
dieser Personen gerne anrufen und sie fragen, ob sie bereit wären, mit Dir persönlich
zu reden. Doch haben unsere Erfahrungen mit Dir in diesem letzten Monat gezeigt,
dass das ein sehr gefährliches Unterfangen wäre. Ich wäre froh, könntest Du
mich eines Besseren belehren.
Was die Glaubensfragen anbelangt, kann ich Dir z.b.
gerne Prof. Dr. Erich Mauerhofer empfehlen, der lange Jahre an der ehemaligen
FETA lehrte, (jetzt STH) oder Prof. Herbert Janzen, der an der FETA lange Jahre
Dogmatik gelehrt hat. Beides gute Freunde von mir und ganz liebe Brüder, die
Dir sehr kompetent Auskunft geben können. Von beiden gäbe ich dir gerne die
Email-Adressen, wenn Du sie möchtest. Auch Hans Peter ist sehr bewandert,
und hat Zugang zu Brüdern wie Benedikt Peters und Wolfgang Bühne, die Dir
ebenfalls ein Begriff sein sollten. Auch mit bekannten Gottesmännern aus dem
englischsprachigen Raum haben wir Kontakt, wenn Dich das interessiert.
Lieber Ändu, dass Du Deine Mutter ehren willst, ist
Dir sehr hoch anzurechnen. Diesem Gebot Gottes musst Du gehorsam sein,
ungeachtet dessen, wer Deine Mutter ist und was sie tut oder getan hat. Dem
steht aber auch nichts im Wege, und auch ich habe Dir niemals gesagt, Du sollst
diesem Gebot nicht gehorchen. Vielleicht verstehen wir aber das biblische Wort
„ehren“ ein wenig anders. Ich weiss es nicht. Genau über solche Fragen müssten
wir ja eigentlich noch austauschen.
Dass ich jedoch falsch Zeugnis wider meinen Nächsten
rede, das möchte ich nochmals vehement bestreiten. Ich wüsste nichts Unwahres,
das ich jemals über Deine Mutter gesagt hätte. Alles, was ich Dir sage, beruht
auf Tatsachen, die ich auch beweisen kann. Nur braucht es vielleicht Zeit und
Geduld auf Deiner Seite, denn wir mussten ja erfahren, dass man Dir diesbezüglich
nicht vertrauen kann. Und, wie gesagt, bin ich auch dafür verantwortlich, dass
nicht noch mehr Personen von Deiner Mutter unter Beschuss geraten. Man muss also
sehr vorsichtig vorgehen, damit niemand mehr zuschaden kommt.
Verleumdung bedeutet jedoch, dass wir Sachen über
Deine Mutter herum erzählen würden. Das tun wir aber nicht. Es war eher immer
umgekehrt, dass Menschen zu uns gekommen sind, und erzählt haben, bzw. wir ja
Deine Mutter und ihre Art persönlich kennenlernen mussten. Wir gehen erst dann
zum „Angriff“ über, wenn Geschwister in unseren Kreisen, für die wir
verantwortlich sind, in eine ungute Sache hineingezogen werden. Das war bis
jetzt bezüglich Deiner Mutter nicht der Fall. Wir lernten diese Personen erst
nach ihrer Zeit bei Deiner Mutter kennen. Da wir höchstens persönlich von
Deiner Mutter angegriffen wurden, haben wir deshalb auch nie etwas unternommen.
Das wird auch weiterhin so bleiben, wenn sie uns in Ruhe lässt. Weder die
Geschwister in Seftigen (abgesehen von einigen wenigen, die leider bereits
einschlägige Erfahrungen mit ihr gemacht hatten), noch Hans Peter wussten
z.b. etwas über die Existenz Deiner Mutter, bis sie durch euer Verhalten von
selber darauf aufmerksam gemacht wurden, denn wir reden nicht darüber, wenn wir
nicht durch die Umstände dazu gezwungen werden.
Auch bestreite ich, dass ich feige gehandelt habe. Ich
habe im Gegenteil nur meine biblische Pflicht getan und meine Familie, vor allem
meine Frau, vor Angriffen schützen wollen, weil ich weiss, dass sie denen nicht
gewachsen ist. Du weißt ja gar nicht, was Deine Mutter meiner Frau und meinen
Kindern schon alles angetan hat, aus welchem Grund wir uns auch leider mit ihr
auseinandersetzen mussten. Die völlig ungerechtfertigten und unwahren Vorwürfe,
die Gertrud wieder mal meiner Frau gegenüber gemacht hat, als sie den Brief
vorbeibrachte, waren ja eine absolut masslose Frechheit! Und genau vor solchen
Dingen will ich meine Frau schützen. Darum möchte ich nicht, dass Deine Mutter
es wagt, mit meiner Frau zu reden oder jemand anders vorbeischickt, der das tut.
Und warum immer nur dann, wenn ich nicht dabei bin, und mich für meine Frau
oder meine Kinder einsetzen könnte? Ist das nicht feige, immer auf einer schwächeren
Person herumzuhacken, die sich nicht wehren kann?
Uns wäre es ja auch lieber, wenn wir Deine Mutter
niemals kennengelernt hätten, aber sie hat sich ja uns damals (und in der
Zwischenzeit immer wieder, z.B. im Wald, wenn meine Frau mit unserem Hund
spazieren geht) aufgedrängt, nicht umgekehrt. Warum ist sie z.B. zusammen mit
Gertrud nach Seftigen in den Gottesdienst gekommen und hat die Versammlung mit
ihrer Gegenwart und ihrem ungebetenen Gesang gestört? Dies stellt typisches
Verhalten Deiner Mutter dar und ich staune, dass Dir da nicht die Augen ein
wenig aufgehen. Was bezweckt Deine Mutter damit, dass sie sich so in das Leben
von Menschen hineindrängt, die es nicht wünschen? Das tut ja der Herr auch
nicht.
Du behauptest, Deine Mutter würde sich nie anmassen,
Unwahres über eine Person in Umlauf zu bringen. Kennst Du sie denn so gut? Wir
haben sie diesbezüglich in den letzten Jahren ganz anders kennengelernt. Aber
wie sie ja selber sagt, alles muss ans Licht kommen. Auch dazu will ich im
Moment nicht mehr sagen, da ich annehmen muss, dass Du zur Zeit nicht imstande
bist, Dich sachlich damit auseinanderzusetzen.
Aus Deinem Schreiben muss ich annehmen, dass Du weder
meine Schriften auf der Website, noch meine erste Antwort an Dich wirklich
gelesen hast, sonst könntest Du nicht folgern, dass ich die Liebe überdimensional
gross schreibe. Im Gegenteil habe ich ja schon in meiner Darstellung an Dich
(wie ich bereits sagte, recht kurz und mager, aber es war alles, das ich z.Z.
hinbringe, habe einfach im Moment keine Kraft für mehr) die Gefahren einer Überbetonung
der einen oder anderen Eigenschaft Gottes dargestellt. In einigen meiner
Schriften gehe ich noch viel detaillierter auf diese Problematik ein (siehe z.B.
die Schrift „Weder zur Rechten noch zur Linken“.)
Auch verstehe ich nicht, was Du damit meinst, ich hätte
mich in ein Amt gesetzt. Welches Amt denn? Ich bin mir nicht bewusst, irgend ein
Amt inne zu haben oder für eines erwählt worden zu sein. Solltest Du jedoch
damit sagen wollen, dass Du glaubst, ich sei nicht vom Herrn Jesus als Kind
Gottes erwählt, dann ist das tatsächlich ein sehr, sehr schwerer Vorwurf, den
Du Dir vielleicht wirklich nochmals überlegen solltest. Anhand der Schrift sehe
ich, dass jeder für sich beurteilen kann, ob er ein Kind Gottes ist oder nicht.
Von aussen ist das aber manchmal sehr schwer zu beurteilen. Ich würde mir jetzt
ein solches Urteil Dir bzw. Deiner Mutter gegenüber niemals anmassen. Und, wie
bereits gesagt, glaube ich nicht, dass Du uns genug kennst, um beurteilen zu können,
ob und wie viel Frucht in unserem Leben vorhanden ist, genauso wie ich das nicht
bei Dir beurteilen kann. Dazu müsste ich zuerst etliche Menschen kennen, die
auch Dich kennen, und schauen, welchen Einfluss Dein Leben auf sie gehabt hat.
Und auch wenn ich persönlich keine Frucht in Deinem Leben erkennen könnte,
sehe ich ja niemals alles, weiss auch nicht, worauf der Herr bei Dir sieht. Wie
will ich das also so vollumfänglich beurteilen können?
Nochmals, lieber Andreas, möchte ich Dich dazu
ermutigen, Dich doch sachlich und nüchtern mit diesen Fragen
auseinanderzusetzen und Dich nicht zu einem vorschnellen Urteil verleiten zu
lassen. Du weißt ja selber, was die Bibel über das fleischliche
Richten/Urteilen sagt. Nur weil ich nicht jetzt sofort die Kraft dazu habe, mich
so mit Dir auseinanderzusetzen, wie Du das gerne möchtest, bedeutet dies nicht,
das es keine Antworten auf Deine Fragen gibt. Du musst vielleicht auch ein wenig
Geduld lernen. Sollte ich Dir oder Deiner Mutter mit meinen Aussagen oder meinem
Verhalten tatsächlich Unrecht getan haben, dann tut mir das wirklich furchtbar
Leid. Nur habe ich bis jetzt noch nichts gesehen, das meine Meinung ändern könnte
und ich muss so handeln, wie es mir mein Gewissen gebietet. Ich hoffe, dass Du
dafür Verständnis hast.
Lieber Andreas, ich bin nach wie vor bereit, mich mit
Dir und Deinen Fragen auseinanderzusetzen, damit wir gemeinsam das Wort Gottes
nach Antworten erforschen können. Nur muss der Ton natürlich ein anderer
werden. Wenn Du sowieso schon davon ausgehst, dass nur Deine Meinung, bzw.
diejenige Deiner Mutter, die richtige ist, bringt ein Meinungsaustausch nichts
(das Wort „Diskutieren“ getraue ich mich nach unserer letzten
Auseinandersetzung gar nicht mehr zu verwenden, da Du diesen Begriff ja auch
unbedingt falsch verstehen wolltest.) Wenn Du mich wieder persönlich angreifst,
mich belehren oder gar zu Deiner Sicht bekehren willst, so wie das z.B. letzte
Woche im Chat passiert ist, möchte ich wirklich lieber darauf verzichten. Du
musst doch selber zugeben, dass Deine Art, mit Glaubensfragen umzugehen, sehr
angriffig und absolut sein kann. Aber es liegt im fleischlichen Wesen des
Menschen, dass er es gerne hat, sich als etwas Besonderes zu sehen und er sich
deshalb gerne anmasst, mit seiner Sicht die alleinige Wahrheit zu vertreten, der
sich alle anderen Menschen unterordnen müssen, wie das z.B. Deine Mutter tut.
Auch ich hatte früher sehr mit diesem hochmütigen Wesenszug bei mir zu kämpfen
(die Erkenntnis bläht ja bekanntlich auf.)Bitte sei mit mir deshalb
nachsichtig, wenn mir im Moment einfach die Kraft fehlt, geistlicher mit einer
solchen Einstellung bei Anderen umzugehen. Ich habe diesbezüglich einfach zu
viel erlebt.
Nun wünsche ich Dir noch von Herzen alles Gute und des
Herrn reichen Segen. Das ist übrigens ganz ehrlich gemeint, ich wünsche Dir
das wirklich. Ich sehe auch nicht, was einem Segen Gottes bei Dir im Wege stehen
sollte, nur weil wir im Moment solche Hahnenkämpfe durchführen.
Ganz liebe Grüsse
P.S. Ich werde Deinen Brief und den nun vollständigen
Brief Deiner Mutter an H.P. weiterleiten, damit er sie einscannen und mit
OCR als Textdatei weiterverarbeiten kann. Er wird dann den vollständigen Brief
Deiner Mutter wahrscheinlich auf die Website stellen. Was er mit Deinem Brief
macht, weiss ich nicht, denn wenn es so persönlich wird, stellen wir es
meistens nicht auf die Website. Auch meinen Brief an Dich werde ich an ihn
weiterleiten. Vielleicht bringen Frage und Antwort einigen Geschwistern doch
noch etwas.
Übrigens, im Duden steht zum deutschen Gebrauch des
Wortes „diskutieren“: „Seine Meinung über ein bestimmtes Thema
austauschen“. Schade, musstest Du eine solche Auseinandersetzung provozieren
und auf die lateinische (nicht griechische, wie Du sagtest) Bedeutung dieses
Wortes zurückgreifen. Das hat mich wirklich ziemlich verrückt gemacht. Zurückgreifen
auf Ursprachen ist nur dort nötig, wo es um einen Text in dieser Sprache geht,
wie z.B. eben bei der Bibel. Wenn wir uns aber auf Deutsch unterhalten, dann wäre
es schon wichtig, dass wir auch beim deutschen Sprachgebrauch bleiben. Findest
Du nicht auch?