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 Religiös – aber nicht wiedergeboren

 

 

Eine Sendung des Evangeliumsrundfunk Wetzlar

Von Pastor Richard Kriese

(Auszug)

 

Stellen Sie sich mal vor, liebe Zuhörer, es gäbe eine Möglichkeit Menschen so zu ändern, dass aus Hassende Liebende werden.

Aus unehrlichen Menschen – Ehrliche.

Aus Betrügerischen – Aufrichtige.

Wäre das schön?

Es wäre schön!

Recht herzlich willkommen zu einer Sendung des Evangeliumsrundfunks.

Es wäre schön, wenn das ginge. –

Das haben Sie vielleicht auch gedacht.

Nur, vielleicht denken Sie jetzt, wie soll das funktionieren?

Wie soll das denn gehen?

 

Jesus Christus nennt im 3. Kapitel des Johannes-Evangeliums den einzigen Weg, auf dem Menschen „anders“ werden können.

Und zwar: grundlegend anders!

 

Jesus spricht davon: „Der Mensch müsse „neu“ geboren werden“.

Er müsse neu geboren werden aus Wasser und dem Geist Gottes.

Wasser – Symbol für die Taufe der Christen und dazu kommt ein Wunder, das Gott an Menschen tun kann.

Indem Er sie geistlich „erneuert“, geistlich belebt.

Menschen, die diese Erfahrung machen, nehmen Gott plötzlich wahr.

Sie fangen an, Gott zu gehorchen, sich nach Seinen Weisungen zu richten.

Viele Menschen lehnen diesen Vorgang der Wiedergeburt ab.

Sie versuchen stattdessen, durch ein religiöses Leben Gottes Gunst zu bekommen.

 

 

Religiös – aber nicht wiedergeboren

 

Der Mensch muss „umgeboren“ werden, behaupten atheistische Denker.

So Unrecht haben sie nicht.

Längst hat sich, nämlich, herumgesprochen, dass die heile Gesellschaft nur dann entstehen kann, wenn der Einzelne heil wird.

Er müsste sich erneuern, wachsen, sich verströmen, leben und dabei das Gefängnis des eigenen isolierten Ichs „hinter sich lassen“.

So hat der Soziologe Erich Fromm den „heilen Menschen“ beschrieben.

Aber so einfach ist das nicht.

Ein bekannter Fernseh-Kommentator ist davon überzeugt, dass der Mensch immer mehr seine „Wolfsnatur“ zeigt und darum habe sich die Formel von der „Qualität des Lebens“ als eine  „leere Formel“ erwiesen.

Ich zitiere:

„Wir sollten, - wir müssten! – dringend aus der Lehrformel von der „Qualität des Lebens“ eine

„Lebensleitlinie“ machen.

Aber der alte Adam mag nicht.

Und so regieren weiter Machtgier, Egoismus, Maßlosigkeit, blindes Streben nach Lustgewinn um jeden Preis, die Welt im allgemeinen und unseren kleinen Alltag im Besonderen.

Es müsste wohl zuerst ein neuer Mensch geboren werden, ehe das anders wird.

Mit anderen Worten: der Mensch braucht eine Wiedergeburt.

Davon waren offensichtlich auch jene Top-Manager überzeugt, die sich in einem Luxus-Hotel mit meterlangen Peitschen bearbeiten ließen und dabei riefen: Wir brauchen eine spirituelle Wiedergeburt!

So der Bericht eines vielgelesenen Magazins.

Nicht wenige sind von der Reinkarnatin, also einer viel versrechenden Wiedergeburt, fasziniert.

„Wiederverleiblichung“ ist gemeint.

Was in diesem Leben nicht gelungen ist, gelingt vielleicht im nächsten oder übernächsten Leben.

Bis zu einer Million mal soll das so weitergehen, bis ein bewusstloser Glückszustand erreicht ist.

Ein dürftiges Nein.

Ein falsches Angebot.

Eine trügerische Illusion.

Die New-Age-Bewegung, mit ihr die esoterische Szene, ist davon überzeugt,  dass eine Wiedergeburt, im Sinne einer „Höherentwicklung“ durchaus möglich ist.

In Publikationen ist zu lesen:

Die Menschheit ist von einer umfassenden evolutionären Mutation ergriffen worden.

Sie hat einen gewaltigen Sprung vorwärts gemacht.

Vom Kern der Zelle bis zum weiten intergalaktischem Universum sind wir fähig, die gasnze Welt im Herzen aufzunehmen  und zu „lieben“.

Den göttlichen Funken in uns zu spüren und uns bewusst mit der Gottheit zu vereinigen“.

So weit das Zitat.

Genau besehen – nichts Neues!

Bereits antike Philosophen sprachen vom „göttlichen Funken im menschlichen Herzen“.

Allerdings waren sie realistisch genug zu wissen: wir sind alle böse.

Was wir bei einem anderen verurteilen, werden wir in unseren eigenen Herzen finden.

So Seneca, der Erzieher des römischen Kaiser Nero.

Plato sagte es noch präziser:

Das Verderben ist dem Menschen wegen einer alten, ungesühnten Schuld angeboren.

Genau an dieser Stelle  setzt das Evangelium mit dem Angebot einer  rechtverstandenen Wiedergeburt, bei der die zerbrochene Beziehung zu Gott heil wird und der Mensch radikal, also wurzelhaft, neu wird.

Wie nötig diese Wiedergeburt ist,  haben die Reformatoren  mit aller wünschenswerten Klarheit gesagt:

Der Mensch, davon waren sie überzeugt, ist „ich-verkrümmt“! Religiös – aber nicht wiedergeboren

 

Der in sich selbst verkrümmte gottabgewandte Mensch, beherrscht von seinem unersättlichem Egoismus!

Natürlich ist das einem christlich denkenden Menschen nicht fremd.

Der Eine oder Andere könnte jetzt einwenden: was heißt hier „Wiedergeburt“?!

Ich gehe zur Kirche.

Mehr oder weniger regelmäßig.

Schließlich bin ich ja christlich getauft.

Ich bemühe mich ein anständiger Mensch zu sein.

Und überhaupt!

Ich interessiere mich durchaus für theologische Themen.

Erzbischof Degenhard, inzwischen Kardinal, hat festgestellt:

90 % gehören einer christlichen Konfession an. -

Aber viele sind getaufte Heiden!

Die Reaktion auf solche und ähnliche Beobachtungen hat seinerzeit der norwegische Theologie-Professor Halesby so formuliert:

„Die Wiedergeburt ist das schlimmste Ärgernis des Christentums.

Der Stein des Anstosses, der die allermeisten zu Fall bringt“.

Warum, so möchte man fragen.

Weil kirchliche Zugehörigkeit plus anständiges Verhalten plus soziales Engagement plus theologische Bildung – keine Wiedergeburt bewirkt!!

Und doch sehnen sich die meisten nach einer radikalen Erneuerung des Lebens.

Diese Sehnsucht zeigt sich oft genug darin, wenn man einem Menschen begegnet, der ohne viele Worte an Jesus Christus erinnert.

Mehr als einmal sagten mir Leute im Interview, sinngemäß: Ich habe mich für ein Leben mit Jesus Christus entschieden, weil ich bei anderen sah, dass sie „etwas hatten“, was ich „nicht hatte“.

Ein gewisses „Etwas“.

Eine andere, eine bessere Lebensqualität.

Das machte mich neugierig und weckte in mir den Wunsch, das auch zu erleben.

Der theologisch gebildete und menschlich sympatische   Mann, von dem die Bibel berichtet, wird das ähnlich empfunden haben.

Im 3. Kapitel des Johannes-Evangeliums ist zu lesen:

Einer der Männer des jüdischen Gerichtshofes war der Pharisäer Nikodemus.

Mitten in der Nacht kam er heimlich zu Jesus.

„Meister“, sagte er, „wir wissen, dass Gott Dich als Lehrer zu uns gesandt hat. Deine Taten beweisen, Gott ist mit Dir“.

Darauf erwiderte Jesus: „Ich sage dir eines, Nikodemus.

Wer nicht neu geboren wird, kann nicht in Gottes Reich kommen“.

Verständnislos fragte der Pharisäer: „Was meinst Du damit?

Wie kann ein Erwachsener neu geboren werden?

Er kann doch nicht wieder in den Mutterleib zurück und noch einmal auf die Welt kommen“?

Aber Jesus wiederholte nur: „Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Wer nicht umkehrt und durch Gottes Geist neu geboren wird, - kann nicht in Gottes Reich kommen.

Ein Mensch kann immer nur menschliches vergängliches Leben zeugen, aber der Geist Gottes gibt das neue ewige Leben.

Wundere dich deshalb nicht, wenn ich dir gesagt habe: ihr müsst neu geboren werden!

Es ist damit wie beim Wind.

Er weht, wie er will.

Du spürst ihn auch, aber du kannst nicht erklären, woher er kommt und wohin er geht.

So kann man auch nicht erklären,  wie diese Geburt aus Gottes Geburt vor sich geht.

Obwohl jeder seine Auswirkungen spürt“.

„Aber, wie soll das nun vor sich gehen“, fragte Nikodemus auf einmal.

Jesus erwiderte: „Du bist doch einer der anerkannten Gelehrten in Israel und müsstest es eigentlich verstehen.

Glaube mir, wir reden nur von dem, was wir genau kennen und was wir bezeugen, das haben wir auch gesehen.

Trotzdem nehmt ihr unser Wort nicht ernst.

Ihr glaubt mir ja nicht einmal, wenn ich von ganz alltäglichen Dingen rede.

Wie also werdet ihr mir dann glauben, wenn ich euch erkläre,was im Himmel geschieht.

Und doch kann nur der Menschensohn, der vom Himmel gekommen ist, vom Himmel sprechen.

Du weißt doch, wie Mose in der Wüste eine Schlange aus Bronze an einem Pfahl aufrichtete, damit jeder, der sie ansah, am Leben blieb.

Genau so muss auch der Menschensohn an einen Pfahl gehängt werden.

Jeder, der dann voller Vertrauen auf Ihn sieht, wird das ewige Leben haben.

Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass Er Seinen einzigen Sohn für sie hergab.

Jeder, der an Ihn glaubt, wird nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben“.

 

Spurgeon, der im ausgehenden 19. Jahrhundert Sonntag für Sonntag vor 7 000 Zuhörern predigte, sagte in einer Predigt zum Thema Wiedergeburt:

 

„Ihr müsst von neuem wiedergeboren werden.

Wiedergeburt, das ist eine Sache, die mit zu den Grundlagen des Heils gehört.

Und wir sollten eifrig sorgen, dass wir wirklich und wahrhaft von neuem geboren werden, denn es gibt viele, die sich einbilden, sie seien wiedergeboren, - aber es nicht sind!

Lasst euch gesagt sein, dass der Name eines Christen noch lange nicht das Wesen des wahren Christen ausmacht.

Und dass es nicht im geringsten Wert hat, in einem christlichen  Lande von christlichen Eltern geboren zu sein und für einen Bekenner des christlichen Glaubens angesehen zu werden, wenn nicht noch etwas mehr hinzu kommt.

Nämlich, die neue Geburt durch die Kraft des Heiligen Geistes.

 

Von neuem wiedergeboren ist etwas so Geheimnisvolles, dass es  menschliche Worte nicht zu beschreiben vermögen.

Der Wind bläst, wo er will.

Du hörst sein Sausen wohl.

Aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt.

So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.

Die Wiedergeburt bringt eine Veränderung, die erkannt und gefühlt wird.

Erkannt, an den neuen Taten und gefühlt durch eine neue Erfahrung der Gnade.

Dieses große Geschehen ist von übernatürlicher Art.

Es ist keine Wirkung, die ein Mensch aus sich selbst hervor bringt.

Eine neue, von oben kommende Wirklichkeit macht sich im Menschen geltend und arbeitet an seiner Seele, erneuert das Herz und bewegt den ganzen Menschen.

Es ist nicht eine Veränderung meines Namens, sondern eine Erneuerung meines Wesens.

Sodass ich nicht mehr derselbe Mensch bin, der ich sonst war.

Sondern, ein neuer Mensch.

In Christus Jesus“.

 

Einen Leichnam waschen und einkleiden ist etwas ganz anderes, als ihn lebendig machen.

Jenes kann der Mensch tun.

Dies allein Gott!

Bist du von neuem geboren, so lautet dein Bekenntnis:

„Herr Jesus, Du hast mich neu geboren.

Wenn nämlich Dein  Geist das neue heilige geistliche Leben nicht  eingehaucht hätte, so wäre ich bis zu dieser Stunde tot geblieben durch Übertretungen und Sünden.

Mein himmlisches Leben kommt allein von Dir..

Dir verdanke ich es.

Mein Leben ist verborgen mit Christus in Gott.

So lebe nun nicht mehr ich, sondern, Christus lebt in mir“.

Möge uns Gott zur festen Gewissheit verhelfen, denn unwiedergeboren zu sein, heißt unerlöst!

Unversöhnt sein.

Ohne Gott und ohne Hoffnung.

An welchen Kennzeichen wird ein Kind Gottes erkannt?

Es wäre vermessen, wenn wir das selbst entscheiden wollten.

Aber – Gottes Wort zeigt es uns und sagt:

„Wie viele ihn nun aufnahmen, denen gab Er Macht Gottes Kinder zu werden, die an Seinem Namen glauben“.

Wenn ich also Jesus Christus in mein Herz aufgenommen habe, so bin ich ein Kind Gottes.

Wer Jesus Christus aufnimmt, glaubt an Seinem Namen.

Wenn ich also an den Namen Jesu glaube, wenn ich mich schlicht und von ganzen Herzen auf den gekreuzigten, nun aber erhöhten Heiland und Herrn verlasse, bin ich ein Glied in der Familie des Höchsten.

Daran wird ein Kind Gottes erkannt.

Am herzlichen Glauben an den verordneten Erlöser.

Bist du ungewiss?

Bist du von Zweifeln geplagt, ob du das verborgene Kennzeichen der Kinder Gottes trägst, dann gönne dir einen Augenblick Ruhe, bis du gesprochen hast:

„Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz.

Prüfe meine Gedanken und Gefühle“.

Nimm es nicht leicht.

Was deine Seele betrifft und ihre ewige Bestimmung,  so beschwöre ich dich: nimm es ernst!

Werde deiner Errettung gewiss.

In einem alten Glaubenslied ist der Satz zu lesen:

            Wer Jesus am Kreuz im Glauben erblickt, wird heil, wird also errettet.

Wird neugeboren.

Gemeint ist die Identifikation mit dem Gekreuzigten.

Das weithin bekannte Passionslied:

            O Haupt voll Blut und Wunden

Sagt das so:

            Nun, Herr, was Du erduldest, ist alles meine Last.

            Ich habe selbst verschuldet, was Du getragen hast.

            Schau her, ich steh ich Armer, der Zorn verdienet hat.

            Gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick Deiner Gnad.

Wer so betet,  wer so um die Vergebung seiner Schuld bittet, wer so sein Leben dem Gekreuzigten und auferstandenen Herrn anvertraut, wer so Jesus Christus in sein Herz aufnimmt und bereit ist, sich von Ihm bestimmen zu lassen, wird neu geboren durch den Heiligen Geist.

Gewissheit ist da!

Die Zweifel sind weg!

Neue Ziele werden erkannt!

Neue Motivationen geben dem Leben Sinn.

In der Kraft einer ganz neuen, von Gott geschenkten Liebe wird das selbstsüchtige Ich besiegt.

In dem allen zeigt sich eine Wiedergeburt, die man durch Gottes Gnade geschenkt – ich wiederhole bewusst – geschenkt! bekommt.

Greifen Sie zu.

Ihr Leben darf mit Jesus Christus noch einmal von vorn beginnen.

Mit einer ganz neuen Lebensqualität.

Ein unüberbietbares Angebot!

Sie dürfen sich die Zusage des Evangeliums ganz persönlich aneignen.

Sie lautet:

„Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass Er Seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an Ihn glaubt, wird nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben“.