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Hausordnung

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Hallo Hans Peter

 

Ich habe ein Problem.

Zunächst mal: Wieso frage ich Dich? Nun es ist so, dass die Christen,

die ich kenne,  dieses Problem beschwichtigen ( würden ) und mir damit

nicht helfen könn(t)en.

 

Das Problem weswegen ich Dir aber eigentlich schreibe ist ein anderes:

Meine Frau hatte ein sehr schlimme Kindheit. Sie ist von ihrer Mutter

schwer seelisch und auch körperlich verletzt worden. Extrem ist, dass

sie und ihre beiden Geschwister dabei nachts unabhängig voneinander

Stimmen und Geschrei (in ihrem Kopf gehört haben) und die Stofftiere

sich bewegt haben oder so ähnlich.

Ich habe so etwas vorher jedenfalls noch nie gehört aber für mich hat es

sich trotzdem glaubwürdig angehört.

 

 

Lieber Hans Peter, also ich glaube dass dahinter Dämonen stehen.

Auf jeden Fall möchte ich nicht,  daß unseren Kindern oder uns etwas zustösst.

Bitte hilf uns!

Mit lieben Grüssen

 

Es ist Hilfe da

Deine Probleme sind wirkliche Probleme.  Einmal sind sie tatsächlich schwerwiegend und zum anderen  können sie  Leben zerstörend wirken.

Ich habe Deinen Brief ausgedruckt vor mir liegen.  Dabei  habe ich  zwei Punkte heraus „kristallisiert“:  Einmal die Vergebungsfrage und zum anderen eventuelle okulte Dinge.

Keine Angst, wir begehen jetzt keine Dämonenlehre.    Das würde dem Teufel gefallen und wir werden  uns nicht  zu  Spekulationen verführen  lassen , die zu nichts führen.

Voraussetzung ist, ganz wichtig:  Ihr müsst Euer Leben an Jesus Christus festgemacht haben.   Ihr müsst Kinder Gottes geworden sein.     Sonst geht es nicht.

Wenn Ihr aber Kinder Gottes seid, gibt es unzählige Verheissungen, die uns in unserem Leben helfen.

Ganz praktisch und nicht „nebulös“.  Für uns, und nur für uns sind sie gegeben.  Nicht „für die Welt“.

Fangen wir mit der Vergebungsfrage an, wie ich sie benannt habe.

Die seelische und körperliche Verletzung.

Ich will es als „Beispielsfall“ bezeichnen, das heißt,  ich gehe jetzt einmal davon aus: ich selbst wäre ein solcher Betroffener.

Ich bin verletzt oder beleidigt worden.       Es setzt, ob ich es will oder nicht, eine Gegenreaktion an.  Das ist menschlich. Wir kennen das Gesetz von Saat und Ernte. Ich versuche, es den anderem „heim zu zahlen“. Meine Gedanken kurbeln nur noch darum, wie ich mich revanchieren kann. Und damit habe ich ein Problem .Es kann mich schlaflose Nächte kosten, vielleicht war es nur eine banale Sache, aber das  spielt jetzt keine Rolle.    Und wenn sich solche Dinge über Jahre hinweg, sehr massiv, entwickelt hat, bleibt am Ende eine zerstörte, verwundete Seele zurück.        Das ist Euch  der Fall.Menschlich berechtigt, kann es nur Hass und Abscheu geben.

Es ist wie ein Teufelskreis, aus dem kein Mensch – nicht Einer, auch nicht der Stärkste – herauskommt.  Durch psychologische Behandlung, und mag sie auch korrekt und gut sein, - es ist keine Hilfe möglich. Es handelt  sich dabei, bestenfalls,  nur um Hilfe zur Verdrängung.

Aber die eigentliche Grundbelastung bleibt, trotz zeitwilliger Verschiebung und dem Gefühl der momentanen Erleichterung. Fragt sich nur, wie lange das Gefühl der Erleichterung bleibt.

Gibt es aber in und für diesen Zustand Hilfe? Ja, es gibt sie.

Der Teufelskreis von Saat und Ernte muß durchbrochen werden.

Was sagt Jesus im „Vater unser“ – Gebet?

 „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“.

Und genau ist  der Punkt.

Wir müssen vergeben.

Nun werdet Ihr Euch fragen:  das sollen wir vergeben?

Dieses Unrecht?

Ich persönlich, habe Menschen  gehasst.

Aber nun war ich gläubig geworden an den Herrn Jesus Christus.

Jetzt hatte ich etwas, was ich vorher nicht hatte: den nun  in mir innewohnenden Heiligen Geist.

Und dann habe ich in der Seelsorge gebetet: „Herr Jesus, in Deinem Namen vergebe ich den Menschen, die mir Unrecht angetan haben“.

Es ist mir nicht leichtgefallen. Das gebe ich zu.

Ich hatte ja noch keine diesbezügliche Glaubenserfahrung..

Aber dann erlebte ich das Wunder

Wisst Ihr, was dann geschah? Der Hass verflüchtigte sich immer mehr, - bis er ganz verschwand.

Zum Schluss hatte ich nur noch Mitleid.

Nun will ich das mal geistlich interpretieren:

Nachdem, aber erst dann, nachdem ich so  vergeben hatte,  war es so, als ob ein giftiger Pfeil langsam aus meiner Seele gezogen wurde. Das ist seelische Gesundung.

Die Erinnerungen, die werden bleiben, so lange ich lebe, das ist klar.

Aber – sie tun nicht mehr weh. Der innere seelische Schaden ist behoben.

Durch Vergebung.

Nun auf Euch bezogen: vergebt den Menschen „im Namen Jesu“ – ganz wichtig.

Egal, wie Ihr Euch fühlt .

Euer Verstand wird Euch sagen: „Das? Niemals!“

Euer Gefühl wird Euch sagen: tu es  nicht. Wie komme ich dazu. Ganz normal.

Aber jetzt musst Du dieses „Wagnis“ eingehen.

Damit geht ihr den göttlichen Weg und auf ihm liegt die Verheißung.

Denn wenn Ihr nicht vergebt – im Umkehrschluss – wird Euch auch nicht vergeben.

Dann bleibt Ihr im Hexenkessel Eurer seelischen Nöte.

Dann hilft nichts mehr.

Sicher, mich lieben auch nicht alle Menschen, das wäre ja ein ganz seltenes Wunder.

Aber ab und zu – nicht täglich -  vergebe ich im täglichem Gebet im Namen Jesu allen, die mich nicht mögen.

Die mich weiterhin „nicht mögen“, nun das ist dann nicht mehr meine Sache.

Aber ich bin frei!

Das ist der göttliche Weg.

Und wenn Ihr dann zu Euren Angehörigen  fahrt, erlebt Ihr eine immer mehr entspanntere Situation.

Ihr könnt Euch darauf verlassen.

Wie gesagt: Euer einzigster Weg.

Denn im Moment steht unsichtbar eine Wand von unvergebener Schuld zwischen Euch.

Und genau diese unsichtbare  Wand  ist die Ursache für Euer momentanes Miteinander.

Nun liegt es an Euch: durchbrecht diese Wand.

Tut es!

Am besten gleich, nachdem Ihr diesen Brief gelesen habt.

Nicht „irgendwann“. Dann wird es nie.

Damit dieser furchtbare „Schuldknoten“ zerschlagen wird.

Vielleicht so: „ Herr Jesus, wenn das stimmt, dann wollen wir es auch tun: Wir vergeben den Menschen  alles, was sie uns/mir angetan haben. Bitte, vergib aber auch uns, wo wir uns an ihnen schuldig gemacht haben. Amen“

Oder mit Euren Worten.

"Gebongt" bei Jesus. Du kannst Dich 100%ig darauf verlassen.

Und nun kommen wir zum anderen Thema und da streiten sich ja viele.

Vorab, zum Verständnis:

Im Laufe meines Glaubensleben war ich einige Jahre in der Charismatik.

Wie oft mir Dämonen ausgetrieben wurden, weiß ich nicht mehr.

Wenn sich irgendwo Probleme auftaten – Dämonenaustreibung.

Ich hatte damals noch keine Glaubenserfahrung, war noch „jung“ im Glaubensleben.

Es war hinterher nicht besser oder schlechter.

Es war überhaupt keine Reaktion.

Warum?

Nun, ganz einfach: wir haben keine diesbezüglichen Verheißungen.

Und mit dem Herrn Jesus werden wir  uns ja nicht auf eine Stufe stellen.

Warum konnte Er das?

Nun, einmal war Er Gott in Person und zum anderen tat Er es als Erweis Seiner Göttlichkeit. Für uns.

Wenn man von heutigen Handeln ausgeht, warum ist denn Paulus nicht mit Exorzismus gegen die ungezogenen Korinther vorgegangen?

Es müsste für ihn doch ein Kleines gewesen sein, diese Gemeinde per Dämonenaustreibung zur Räson zu bringen.

Warum tat er denn nicht?

Naheliegend ist doch wohl, dass er keinen Auftrag dafür hatte.

Wie kämpfte Paulus um und für die Gemeinde?

Unter Gebet und Tränen.

Das müssen wir uns einmal vorstellen.

Wißt Ihr  eine Stelle im NT, wo uns die Apostel Ratschläge und Hinweise zur Dämonenbekämpfung gegeben hätten?

Sie sprachen viel von der unsichtbaren Welt und den Ereignissen, die sich in ihr abspielen.

Vom Fürsten dieser Welt.

Könnt Ihr Euch  an eine Stelle erinnern, wo wir aufgefordert werden, als Menschen gegen diese, uns haushoch überlegenen, Mächte zu kämpfen?

Ein kreuzgefährliches Unterfangen, das wir uns da  anmaßen.

Wir müssen keinen Sieg erringen.

Und wisst Ihr, warum nicht?

Weil der Sieg seit rund 2000 Jahren schon längst errungen ist.

Auf Golgatha errungen. Wir wissen das.

Als Jesus vom Kreuz rief: „Es ist vollbracht“, war damit nicht der Sieg über Sünde, Tod und Teufel komplett?

Wieso müssen wir heute noch kämpfen?

Sein Sieg ist unser Sieg.

Und auf diesen Sieg dürfen wir uns berufen.

Ja, mehr noch, wir müssen es.

Der Sieg ist da. Für uns!

Und jetzt konkret auf Eure Situation.

Wie weit okkulte Dinge in welcher Form vorliegen, werden wir im Einzelfall nicht wissen können.

Weil es nicht notwendig ist.

Auch hier das Gebet mit Danksagung.

Ich komme noch einmal darauf zurück.

Erst mal ein kleiner Exkurs:

Mein Frau war krank. Bettlägerig. So schwer, dass sie nicht aufstehen konnte.

Auch das kommt vor.

Ich musste alle Arbeiten verrichten, inklusive natürlich auch außerhalb der Wohnung.

Ich kam nach Hause und sie meinte, ich wäre die ganze Zeit nur in der Wohnung gewesen.

Nun, ich wusste, sie irrt sich.

Am nächsten Tag aber wieder das Gleiche.

Das war so unnormal, dass das auffiel.

Wir waren vor 14 Tagen in diese Wohnung eingezogen.

Und diese Wohnung hatte Vormieter.

Wir wussten nicht, was sich da vielleicht abgespielt hat.

Es konnte nur damit zusammen hängen.

Wir dankten dem Herrn Jesus dafür, dass die Wohnung gereinigt ist.

Und der Spuk war zu Ende.

Durch eine Dämonenaustreibung hätte sich gar nichts verändert.

Weil keine Verheißung.

Die Inanspruchnahme des Sieges Jesu mit Dankbarkeit, das war die Lösung des Problems.

Ein gemeinsames Gebet?

„ Herr Jesus, wir danken Dir, dass Dein Sieg vom Kreuz von Golgatha auch unser Sieg. ist.

Wir danken Dir, dass wir für Zeit und Ewigkeit geborgen sind in Dir.

Wir danken Dir, dass unser Hab und Gut, unsere Ehe und Familie, in Deinen Händen liegen und die Mächte der Finsternis keine Macht an uns haben.  Amen“.