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Bibelstellen: 3. Mose 1-7
Bei den blutigen Opfern, die die Israeliten im „Alltagsleben“ brachten, werden vier verschiedene Opfer genannt:
Das Brandopfer war ganz für Gott und zeigt bildlich, wie Christus Gott am Kreuz
verherrlicht hat.
Das Friedensopfer zeigt, dass durch das Werk am Kreuz, Christus die Grundlage
gelegt hat, dass Gott und Menschen Gemeinschaft haben können und dass er der
Mittelpunkt der Gemeinschaft ist.
Das Sündopfer stellt vor, dass der Sünder von Gott durch das Werk Christi
angenommen wird.
Das Schuldopfer hat zum Thema, dass die Schuld des Menschen vergeben wird, weil
Jesus Sühnung getan hat.
Diese vier Opfer kann man bestimmten Psalmen, Lehrbriefen und Evangelien
zuordnen:
Brandopfer (Opfer ganz für Gott): Psalm 40, Epheserbrief, Johannesevangelium
Friedensopfer (Opfer für Gott und Menschen): Psalm 85, Kolosserbrief,
Lukasevangelium
Schuldopfer (Opfer für Menschen): Psalm 69, Römerbrief, Markusevangelium
Sündopfer (Opfer für Menschen): Psalm 22, Römerbrief, Matthäusevangelium
Psalmen
Psalm 40 zeigt das Brandopfer, denn Christus kam, um Gottes Willen zu tun. Sein
Wohlgefallen zu tun, war seine Lust (Ps 40,6.7).
Psalm 85 zeigt das Friedensopfer: Frieden ist dem Volk gebracht, der Zorn ist
abgewendet und Gottes Gunst ruht auf seinem Volk. Gerechtigkeit und Frieden
haben sich geküsst, es ist alles in Ordnung gekommen.
In Psalm 22 finden wir das Sündopfer, denn wir sehen dort Christus, der am Kreuz
von Gott verlassen wurde, weil Gott zu heilig ist, um Böses anzuschauen.
Psalm 69,4 zeigt das Schuldopfer, denn das, was Christus nicht geraubt hatte,
musste er erstatten. Wir finden hier die Wiedergutmachung, die das Schuldopfer
kennzeichnet, wo ein Fünftel mehr zurückgezahlt werden musste.
Lehrbriefe:
Der Epheserbrief stellt uns vor, dass Christus uns geliebt und sich selbst für
uns hingegeben hat, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch (Eph 5,2). Diese Hingabe
an Gott, dieser Wohlgeruch – das ist das Thema des Brandopfers. Und Epheser 1
zeigt, dass wir angenehm gemacht wurden in dem Geliebten, wir sind gleichsam
bekleidet mit der Haut des Brandopfers und stehen in seinem Wohlgeruch vor Gott
(vgl. 3. Mo 7,8).
Der Kolosserbrief zeigt uns, dass Christus Frieden gemacht hat durch das Blut
seines Kreuzes. Außerdem wird in diesem Brief der Dank erwähnt („danksagend dem
Vater“), der auch zu dem Friedensopfer gehört (Kol 1,12.20; 3. Mo 7,13).
Der Römerbrief zeigt uns Christus, der für die Sünder und für die Sünde
gestorben ist. Christus ist, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist
(Röm 5,8). Und er ist unsere Übertretungen wegen dahin gegeben worden, was an
das Schuldopfer erinnert (Röm 4,25).
Evangelien:
In Johannes sehen wir, dass Christus gekommen ist, um sein Leben zu lassen und
damit hat er dem Vater einen neuen Grund gegeben, ihn zu lieben (Joh 10). Wir
finden in Johannes nicht den Garten Gethsemane mit der Bitte, dass der Kelch
vorübergehe, sondern wir finden die Frage des Herrn an Petrus, ob er denn den
Kelch nicht trinken soll (Joh 18). Die drei Stunden der Finsternis und das
Verlassensein am Kreuz um der Sünde willen werden nicht erwähnt. Und wir werden
im Johannesevangelium als solche gesehen, die geliebt werden, wie er geliebt
wird (Joh 17). Wir stehen also in seiner Annehmlichkeit vor Gott (vgl. 3. Mose
1,3).
In Lukas finden wir die dreistündige Finsternis, aber nicht das Verlassensein am
Kreuz, weil es nicht zuerst um das Beseitigen der Sünde geht. Lukas zeigt, wie
Menschen, die Sünder sind, in Gemeinschaft mit Gott kommen. Da ist die
stadtbekannte Sünderin, die Vergebung zu seinen Füßen findet (Lukas 7), da ist
der verlorene Sohn in Lukas 15, der mit seinem Vater ein gemeinsames Mahl nach
seiner Rückkehr feiert. Man denke auch an den Räuber am Kreuz, der mit Christus
im Paradies sein würde (LK 23). Und nur hier finden wir so ausführlich das
Abendmahl, das wir zu seinem Gedächtnis halten sollen. Die Begriffe „Frieden“
und „Vergebung“ werden in Lukas bezeichnenderweise oft genannt.
Markus erwähnt die drei Stunden Finsternis und die Verlassenheit am Kreuz, er
lässt dabei jedoch viele Einzelheiten weg. So wird der Fokus auf die drei
dunklen Stunden gerichtet. Es geht hier mehr um die Sünde in ihrem Charakter als
um Sünde, wo Sühnung geschehen muss. Die Gnade wird nun der ganzen Schöpfung
gepredigt, denn es ist ein Werk hinsichtlich der Sünde des Menschen geschehen
(Mk 16).
Matthäus ist ähnlich wie Markus. Wir finden dort die Finsternis und das
Verlassensein am Kreuz. Es geht dort aber besonders um konkrete Schuld und
welche Folgen sie hat. Es muss Wiedergutmachung erfolgen, was für das
Schuldopfer charakteristisch ist. So zeigt nur Matthäus, dass nach dem Werk am
Kreuz sich die Grüfte öffneten. Der Tod ist das Gericht der Regierung angesichts
der Schuld – und das wurde durch das Werk am Kreuz in Ordnung gebracht.
Gerrid Setzer
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