1. Kor 10,21
Ihr könnt nicht des Herrn Kelch trinken und der Dämonen Kelch;
ihr könnt nicht des Herrn Tisches teilhaftig sein und des
Dämonentisches.
1. Kor 10,22
Oder reizen wir den Herrn zur Eifersucht? Sind wir etwa stärker
als er?
Diese Frage läßt sich sehr gut beantworten, wenn man das
vorher Geschriebene beachtet, was des HERRN Kelch und
Tisch ist,
Der Kelch dient zur Darreichung von Wein,
und Wein ist im Worte Gottes ein Bild von Freude;
der Tisch bietet Speise dar
und spricht daher von Genuß.
Wenn wir das Mahl des HERRN feiern, kommt durch die vom HERRN Selbst
gegebenen äusseren Zeichen:
Brot und Wein,
sichtbar zum Ausdruck, was ER uns bereitet und gegeben hat; unsere
Herzen sind mit Dank und Anbetung und heiliger Freude erfüllt über
die Liebe und Gnade und ewige Segnung, die durch Sein herrliches
Erlösungswerk und auf Grund desselben uns geworden ist, und wir
geniessen gleichsam Ihn Selbst,
unseren verherrlichten Heiland und HERRN.
Aber das, was durch:
„den Kelch der Segnung, den wir segnen“, und
„das Brot, das wir brechen“,
beim Mahle des HERRN in sichtbarer Weise zum Ausdruck kommt,
dürfen und sollen wir nicht nur dann geniessen,
während wir das Mahl des HERRN feiern,
sondern allezeit;
unser Herz sollte fort und fort im HERRN sich freuen, wie uns Phil.
4,4 zugerufen wird:
„Freuet euch in dem HERRN allezeit!“
Und wir sollten uns allezeit von Ihm nähren, in dem Gott uns
gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern
(Eph. 1,3). „Fülle von Freuden“ ist vor Seinem Angesicht
Ps 16,11
Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist
vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar.
in der Gemeinschaft mit Ihn, und Sein Tisch ist jederzeit für uns reich
gedeckt, um uns zu nähren und jedes Bedürfnis unseres Herzens zu
befriedigen durch Darreichung Seines Geistes, sei es mittels Seines
teuren Wortes, das wir lesen oder in Gemeinschaft mit anderen
betrachten, oder durch die Predigt, die wir hören, oder indem wir im
Gebet vor Ihm sind oder bei dem Sinnen unseres Herzens, oder in
sonstwelcher Weise.
Ja, selbst alles Nötige auch für unseres Leibes Leben empfangen wir
aus Seiner Fülle und können wir daher gleichsam an Seinem Tische
genießen
2. Kor 9,8
Gott aber ist mächtig, jede Gnade gegen euch überströmen zu
lassen, auf daß ihr in allem, allezeit alle Genüge habend,
überströmend seid zu jedem guten Werke
. - Das ist der Kelch des HErrn und der Tisch des HERRN. Der „Tisch
des HERRN“
beschränkt sich also nicht auf das Mahl des HERRN, welches
selbstverständlich mit eingeschlossen und der vollkommenste Ausdruck
davon ist.
Der Kelch und Tisch der Dämonen sind das Gegenstück hierzu.
Sie sind die Freuden und die Genüsse, die diese Welt bietet durch
das, was in der Welt ist:
Fleischeslust,
Augenlust und
Hochmut des Lebens.
Wir sehen dies klar aus den Versen 1-22 unseres Kapitels, besonders aber
aus Vers 7 verbunden mit V. 18-20.
Die vorstehend gekennzeichneten Freuden und Genüsse dieser Welt - nicht
nur Disco Feste, Konzerte, Bälle, Theater und allerhand
Vergnügungen, sondern noch vieles andere, ja, alles, worin der
Mensch ohne Gott Freude, Genuß und seine Verherrlichung sucht -
sind, im göttlichen Lichte betrachtet, in mehr oder weniger
verfeinerter Weise dasselbe, was die heidnischen Götzenfeste waren,
bei denen der Mensch unter irgendwelchem Namen der Sache am letzten
Ende doch nur der Fleischeslust, der Augenlust und dem Hochmut des
Lebens frönte.
Diese Dinge aber sind es, durch die der Satan, unterstützt durch ein
Heer von Dämonen, seinen unwiderstehlichen Einfluß auf den
natürlichen Menschen ausübt, so daß der Mensch, ohne es zu wissen,
in all jenen daraus hervorgehenden Freuden und Genüssen,
Vergnügungen und allerhand Dingen tatsächlich dem Satan und den
Dämonen dient, diesen opfert und somit ihren Kelch trinkt und von
ihrem Tische sich nährt. Dasselbe tut ein Kind Gottes, wenn es an
solchen Freuden usw. teilnimmt. Denn „die, welche die Schlachtopfer
essen, sind in Gemeinschaft mit dem Altar“ (V. 18).
Darum heißt es V. 7:
„Werdet auch nicht Götzendiener, gleichwie etliche von ihnen, wie
geschrieben steht:
‚Das Volk setzte sich nieder, zu essen und zu trinken, und sie
standen auf, zu spielen‘ “ (vgl. V. 14).
Wer Befriedigung sucht in den Dingen, durch welche der Satan die
Menschen lockt und betrügt, kann nicht zugleich das genießen, was
unser HErr uns darbietet, sondern geht dessen verlustig, da es eben
nicht möglich ist, zu gleicher Zeit aus zwei Kelchen zu trinken und
an zwei Tischen zu essen (V. 21).
Ein solches Kind Gottes offenbart dadurch, daß es nicht versteht, in
welche Gemeinschaft es berufen und welches kostbare und herrliche
Teil ihm geschenkt ist. Wie traurig ist es daher, wenn ein Kind
Gottes Befriedigung sucht im Lesen von Zeitungen, Romanen und
Geschichten, in Vergnügungen, leiblichen Genüssen und
Bequemlichkeiten und anderen Dingen der Welt, anstatt seine Freude
am HErrn, an Seinen Interessen, Seinem Worte und in der Gemeinschaft
mit den Seinen zu finden! Darum laßt uns in jeder Sache darüber klar
werden, wessen Kelch und wessen Tisch es ist, mit dem wir es in der
betreffenden Sache zu tun haben, und alles abweisen und meiden, was
nicht unseres HERRN Kelch und Tisch ist!
Dagegen laßt uns reichlich Gebrauch machen von unserem kostbaren
Vorrechte, Seinen Kelch zu trinken und an Seinem Tische uns zu laben
und zu sättig