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Kann ein Christ wieder verloren gehen?
Siehe auch: Ewige Sicherheit
(Heilssicherheit und Heilsgewissheit)
I Einleitung Vermutlich kennt hier fast jeder unsere Überzeugung, dass
ein wiedergeborener Christ nicht
mehr verloren gehen kann.
Das Ziel dieses Lehrabends geht jedoch
wesentlich weiter: Alle sollen auch wissen, weshalb das so ist! Wir wollen uns
dabei – wie immer bei Lehrfragen – allein auf Gottes Wort stützen.
II Wichtige Grundsätze zur Auslegung
III Begriffe
Was heisst "Heil"? Ich zitiere aus dem Herkunftswörterbuch – Duden:
Mhd. heil "Glück; (glücklicher) Zufall; Gesundheit; Heilung, Rettung, Beistand"; ahd. heil "Glück".
... unter dem Einfluss des Christentums nahm "Heil" auch die Bedeutung
"Erlösung von den Sünden und Gewährung der ewigen Seligkeit" an.
Heilssicherheit ist objektiv; unabhängig von meinem Wissen, meiner Ansicht, meinen Gefühlen. Es geht um Tatsachen. Und diese entnehmen wir der Bibel!
Heilsgewissheit ist subjektiv; Ich kann Gewissheit empfinden, ohne realistisch Grund dazu zu haben. Ich kann aber auch zweifeln, ohne dass Zweifel angebracht wären. (Beispiel: Brücke)
IV Heilssicherheit
Wir beginnen mit unserer (objektiven)
Sicherheit unserer ewigen Errettung durch und in unserem Herrn Jesus
Christus. Viele Stellen beweisen, dass diese nicht gefährdet ist. Wir wollen uns
einige etwas näher ansehen.
a) Handelt es sich beim ewigen Leben um eine Gnadengabe (oder Berufung)?
b) Also ist der Beweis erbracht, dass
das ewige Leben, welches Gott Dir einmal gegeben hat, unbereubar ist. Gott
muss nie etwas bereuen, weil Er alles zum voraus weiss und sich nie täuscht.
Als er Dir das ewige Leben als Gnadengabe schenkte, wusste Er bereits alles,
was Du je tun, sagen, denken würdest und hat alles in Seine Wahl einbezogen.
Darum muss und wird Er nie etwas daran ändern. ER wird Seine Gnadengabe nie
zurückziehen.
Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.
Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott Geborene bewahrt ihn, und der Böse tastet ihn nicht an.
Mit dieser Stelle entgegne ich v.a. dem Argument, dass wir immer die "Freiheit" hätten, uns wieder von Gott loszusagen, also von Ihm abzufallen.
(Bei der Betrachtung von Hebr.6 gehe ich
dann näher auf die Problematik des Abfallens ein.)
Die folgenden Stellen sollen v.a.
zeigen, dass weder die Erlösung noch das Bewahren der Erlösten in unserer Hand
liegen. Alles ist nur Gnade und alles ist das Werk unseres treuen Herrn Jesus
Christus!
Da kann man sich einfach nur freuen
und anbeten! ER ist der gute Hirte, der perfekte Hirte! ER wird uns sicher
ans Ziel bringen.
Als ich bei ihnen war, bewahrte ich
sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast; und ich habe [sie] behütet,
und keiner von ihnen ist verloren als nur der Sohn des Verderbens, damit die
Schrift erfüllt werde.
ER hat nie eines der Seinen verloren, die Ihm der Vater gegeben hat – und Er wird nie eines verlieren.
Man kann hier leicht 2 Phasen
unterscheiden:
Wenn Er uns schon durch Sein
vollkommenes Opfer von Feinden zu Kindern Gottes machen konnte, wie viel
mehr kann und will Er uns dann durch das irdische Leben als Gläubige
hindurchretten und sicher ans Ziel bringen! Das tut Er, indem Er sich immer
für uns einsetzt. (Für mich eine ganz starke Stelle,
noch verstärkt durch das 2-fache "viel mehr"!
(vgl. Phil.1,6!))
Versiegelung, zumal von Gottes Seite
her, ist ein Festmachen, das unerschütterlich ist. Wenn Gott etwas
versiegelt hat, kann das niemand ändern.
Auch diese herrliche Stelle zeigt, dass uns nichts und niemand von unserem Herrn und Heiland trennen kann. Hier wird alles ausgeschlossen, was uns diesbezüglich Angst machen könnte. Also gibt es wirklich keinen Grund, daran zu zweifeln, dass der Herr Jesus diejenigen durchtragen und sicher ans Ziel bringen wird, die Er
1. vorher erkannt hat
2. vorherbestimmt hat, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein
3. (nach Seinem Vorsatz) berufen hat
4. gerechtfertigt hat
5. verherrlicht hat.
Wie wunderbar ist es, in einer solchen Liebe, von der uns nichts und
niemand trennen kann, zu ruhen! Kann sich jemand vorstellen, dass Gott
jemanden in die Hölle schickt, den der Herr Jesus so unendlich liebt und den
Er so zubereitet, beschenkt und umgestaltet hat?
V Heilsgewissheit
Diese Gewissheit (nicht unsere Sicherheit!) hat also zu tun mit unserem Eifer! Wir sollen uns eifrig um die gesunde Lehre bemühen! Dieser Eifer hat nicht unsere Errettung zum Ziel, sondern die Gewissheit darüber!
Lesen wir etwas weiter, erkennen wir, dass es hier um Gottes
Verheissungen geht, nicht um unsere "Leistungen" oder um Gesetzeswerke. Wir
sollen eifrig sein, Seine Verheissungen in Anspruch zu nehmen. Was ist das
anderes, als festzuhalten, was Er in Seiner grossen Gnade für uns getan hat?
Mit dem Studium über die Heilssicherheit haben wir nun das lehrmässige
Fundament gelegt.
Bei Diskussionen über die Heilsgewissheit spüre ich immer wieder das gleiche Problem:
Wem vertraue ich?
Nur diese Hoffnung auf Ihn entspricht der biblischen Lehre, wie wir das unter dem Gesichtspunkt der Heilssicherheit gesehen haben.
Entscheidend kann und darf also für
uns nicht sein, ob ich genügend Selbstvertrauen habe, um meiner Rettung
gewiss zu sein, sondern: "Was lehrt uns Gottes Wort?" Das soll und kann mir
nicht nur absolute (objektive) Sicherheit, sondern auch grosse (subjektive)
Gewissheit geben!
Zusammenfassung
Wer aus eigener Kraft, aus eigener Gerechtigkeit und auf Grund seiner "guten" Werke gerettet werden will, ist gesetzlich, hochmütig, fleischlich.
Wer aus eigener Kraft, aus eigener
Gerechtigkeit und auf Grund seiner "guten" Werke gerettet bleiben
will, ist gesetzlich, hochmütig, fleischlich!
Ich erlaube mir ausnahmsweise, diesen Abschnitt mit einer der berühmt kernigen Aussagen von Mark Twain abzuschliessen. Sinngemäss sagte er einmal:
Wäre unsere Treue entscheidend,
käme vielleicht dein Hund in den Himmel,
du aber sicher in die
Hölle.
VI Gegenargumente / "schwierige" Stellen
1) Joh.15,1-8 (Gleichnis v. Weinstock) siehe separate Ausführungen
2) Hebr.6,4-6: siehe separate Ausführungen
3) Hebr.10,26-27: siehe separate Ausführungen
4) 2.Petr.2,1 und 2,20-22 siehe unten erwähntes Buch von Benedikt Peters
5) Mt.18,23-35 (böser Knecht)
6) Mt.25,1-13 (10 Jungfrauen)
7) Röm.11,16-24 (Ölbaum)
8) Off. 2 und 3 (Sendschreiben)
9) Phil.2,12 (bewirkt euer Heil mit Furcht ...)
10) verschiedene AT-Stellen, z.B.
Saul, Israel, ...
VIII Literatur "Wo hört die Gnade Gottes auf?"
(Benedikt Peters)
Hans Rapold, Juni 2001