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Micha (John A. Martin)
EINLEITUNG
Autor und Datierung

Über den Verfasser des Buches Micha ist wenig bekannt. Sein Name, eine Kurzform von Michaja, bedeutet "Wer ist wie Jahwe?". Zur Zeit Jeremias beriefen sich die Ältesten des Landes auf Micha und führten seine Prophezeiung ( Mi 3,12 ) als Rechtfertigung für Jeremias Botschaft vom Gericht über das ganze Volk Israel an ( Jer 26,18 ).

Micha stammte aus Moreschet ( Mi 1,1 ; vgl. Mi 1,14 ), einer judäischen Stadt, die etwa 40 km südwestlich von Jerusalem in Judas fruchtbaren Vorgebirgen lag - unweit der Philisterstadt Gat und in der Nähe von Lachisch, einem wichtigen internationalen Handelszentrum (vgl. die Karte "Israel und die umliegenden Völker in den Tagen der Propheten" vor Jes).

Wie sein Zeitgenosse Jesaja sagte auch Micha die Zerstörung des Nordreiches durch die Assyrer und die spätere Vernichtung des Südreiches durch die Babylonier voraus. Er lebte im 8. Jahrhundert v. Chr., in der Regierungszeit Jotams, Ahas' und Hiskias ( Mi 1,1 ; vgl. die Karte "Könige von Juda und Israel und Propheten der vorexilischen Zeit", bei 1Kö 12 ).


Botschaft und Stil

Das Buch enthält drei Botschaften ( Mi 1,2-2,13; 3-5; 6-7 ), die alle mit der Ermahnung "Höret" oder "Höret doch" (was der Herr den Völkern zu sagen hat) beginnen. Obwohl Micha von der kommenden Zerstörung des Nordreiches, Israel, sprach, galt seine Botschaft im Grunde dem Volk des Südreiches, Juda. Denn seine drei Botschaften zeigen, daß Juda ebenso schuldig war wie Israel und deshalb gleichfalls Gottes Strafe zu erwarten hatte.

Die Richtschnur für Gottes Urteil im Buch Micha war (wie in allen prophetischen Schriften) der mosaische Bund, den der Herr mit seinem Volk schloß, als er es aus Ägypten führte. Von den Menschen wurde erwartet, daß sie sich an die bei der Bundesschließung getroffenen Abmachungen hielten. Wenn sie das taten, wollte Gott sie segnen ( 5Mo 28,1-14 ), andernfalls würde er sie richten und vielleicht aus dem Land, das er ihnen verheißen hatte, vertreiben ( 5Mo 28,15-68 ). Micha zeigte die Vergehen des Volkes gegen die Gebote des Bundes auf. Er verkündete das unmittelbare Bevorstehen der Strafe. In Wirklichkeit war diese Strafe jedoch ein Zeichen dafür, daß Gott sich um sein Volk sorgte und es wiederherstellen wollte.

Trotz des großen Nachdrucks, den alle drei Botschaften Michas auf das kommende Gericht legten, sprach der Prophet deshalb auch von der Wiederherstellung. Immer wieder ist von den "Übriggebliebenen" die Rede ( Mi 2,12; 5,6-7; 7,18 ). Micha vertraute darauf, daß der Herr dem Volk Israel eines Tages, unter der Herrschaft des Messias, eine hervorragende Bedeutung in der Welt verleihen und es wiederherstellen wird. Diese Hoffnung war sicherlich eine Quelle der Ermutigung für das Häuflein Gerechter, das zu seiner Zeit lebte.

Wie viele Teile der prophetischen Bücher ist auch das Buch Micha in poetischer Form, nicht in Prosa, geschrieben. Die meisten seiner Aussagen bilden Parallelismen (Näheres zum Parallelismus in dem Abschnitt "Wesen der Psalmen", der Einführung in das Buchder Psalmen). Das Buch enthält außerdem mehrere Wortspiele (vgl. den Kommentar zu Mi 1,10-15 ) und bohrende Fragen. Im Neuen Testament wird Micha zweimal zitiert ( Mi 5,1 in Mt 2,5-6 und Mt 7,6 in Mt 10,35-36 ). Der Prophet gab Geburtsort, Stammbaum und Herkunft des Messias an ( Mi 5,3 ), beschrieb seine Herrschaft ( Mi 4,1-7 ) und bezeichnete ihn als König ( Mi 2,13 ) und Herrscher ( Mi 5,1 ) Israels.


GLIEDERUNG


I. Die erste Botschaft: Das kommende Gericht ( Kap.1-2 )

     A. Einführung ( 1,1 )
     B. Vorhersage des kommenden Gericht ( 1,2-7 )
     C. Klage über die Menschen ( 1,8-16 )
          1. Michas Klage ( 1,8-9 )
          2. Michas Aufforderung zur Trauer ( 1,10-16 )

     D. Judas Sünden ( 2,1-11 )
          1. Die Sünden des Volkes ( 2,1-5 )
          2. Die Sünden der falschen Propheten ( 2,6-11 )

     E. Vorhersage der künftigen Sammlung ( 2,12-13 )

II. Die zweite Botschaft: Das auf das Gericht folgende Heil ( Kap. 3-5 )

     A. Das Gericht über die führenden Männer des Volkes ( Kap. 3 )
          1. Das Gericht über die Führer ( 3,1-4 )
          2. Das Gericht über die falschen Propheten ( 3,5-8 )
          3. Das Gericht über die irregeleiteten Führer ( 3,9-12 )

     B. Das kommene Reich Gottes ( Kap.4-5 )
          1. Das Aussehen des Gottesreiches ( 4,1-8 )
          2. Die dem Gottesreich vorangehenden Ereignisse ( 4,9-14 )
          3. Der Herrscher des Reiches ( 5,1-14 )

III. Die dritte Botschaft: Anprangerung der Sünden und Verheißung kommene Heils ( Kap.6-7 )

     A. Die Anklage des Herrn ( 6,1-5 )
     B. Die Antwort Michas für das Volk ( 6,6-8 )
     C. Das Gericht des Herrn aufgrund der Sünde ( 6,9-16 )
          1. Die Sünden ( 6,9-12 )
          2. Die Strafe ( 6,13-16 )

     D. Michas Fürsprache vor dem Herrn ( Kap.7 )
          1. Michas Klage über die Svndes des Volkes ( 7,1-6 )
          2. Michas vertrauen auf den Herrn ( 7,7-13 )
          3. Michas Bitte, Gott möge seinem Volk wieder ein Hirte sein ( 7,14 )
          4. Die Verheißung des Herrn, sein Volk Wunder sehen zu lassen ( 7,15-17 )
          5. Michas Bekenntnis der Einzigartigkeit Gottes ( 7,18-20 )


1. Zeit der Abfassung während der Zeit von 750–700 v. Chr.
2. Micha heißt „Wer ist wie Jahwe?“ (vgl. 7,18).
3. Könige: Jotham, Ahas, Jehiskia (Südreich)
a) Jotham = gottesfürchtig
b) Ahas = sehr gottlos (Götzendiener – suchte Assyrien als Unterstützer gegen Syrien zu gewinnen)
c) Hiskia = sehr gottesfürchtig
4. Michas Botschaften richteten sich an das Nordreich und das Südreich ‒ insbesondere an die beiden Hauptstädte – alle Völker sollen Zeugen sein (1,1.2).
5. Er hat die Zerstörung sowohl des Nordreiches als auch des Südreiches vorhergesagt.
6. Öfter gibt es Prophezeiungen der Wiederherstellung (2,12.13).
7. Das Buch ist in poetischer Form geschrieben, daher viele Parallelismen.
8. Der Prophet nannte Geburtsort, Stammbaum und Herkunft des Messias (5,1), beschrieb seine Herrschaft (4,1–7) und bezeichnete Ihn als König (2,13) und Herrscher (5,1) Israels.
9. Micha betete, war mit Kraft erfüllt und harrte aus:
a) er flehte zum HERRN, und der HERR ließ sich des Übels gereuen (Jer 26,19).
b) Er war mit Kraft erfüllt (Mich 3,8)
c) Er schaute nach dem HERRN aus (Mich 7,7)


Einleitung
1,1–2,11 Gericht an den Städten Samaria und Jerusalem
2,12.13 Sammlung des Überrests Israels
3 Die Sünden der Führer und der Propheten

Kern der Botschaft
4 Jerusalem wird Welthauptstadt – der HERR als König in Zion (Tempelberg)
5 Der Geburtsort des Messias und die endgültige Wiederherstellung Israels

 Schlussfolgerung
6 Weitere Anklagen gegen das Volk – wie kann man vor Gott treten, was fordert Er?
7 Bußgebet Michas –Glaube an die Treue Gottes – Verheißung der Wiederherstellung – Michas Lob

Gefunden bei: Werner Mücher