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mir die Bibel dazu sagt -- Inhaltsverzeichnis
Hinweis: Alle Bibelzitate stammen aus der revidierten Elberfelder Übersetzung
„Was meint ihr aber hierzu? Ein Mensch hatte zwei Söhne, und er trat hin zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh heute hin, arbeite im Weinberg! Der aber antwortete und sprach: Ich will nicht. Danach aber gereute es ihn, und er ging hin. Und er trat hin zu dem zweiten und sprach ebenso. Der aber antwortete und sprach: Ich gehe, Herr; und er ging nicht. Wer von den beiden hat den Willen des Vaters getan?“ (Mt. 21,28-31a) Dieses Gleichnis hat der Herr Jesus den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes Israel, also den Führern des Volkes Gottes, vor Augen gehalten, um ihnen eine ganz bestimmte Wahrheit deutlich zu machen: Es kommt nicht nur darauf an, den Willen Gottes zu kennen, sondern es kommt darauf an, den Willen Gottes zu tun.
Hier wird uns ein Vater mit seinen beiden Söhnen gezeigt. Beiden Söhnen gab der Vater genau den gleichen Auftrag. Jedoch ist die Reaktion der beiden Söhne völlig unterschiedlich: Der Erste sagt: Nein danke, das will ich nicht – aber kurze Zeit später bereut er seine Antwort und geht hin und führt den Auftrag des Vaters aus. Der Zweite sagt: Jawohl, ich erledige das! – aber in Wirklichkeit tut er nichts. Wer von den Beiden hat den Willen des Vaters getan? Die Antwort ist sonnenklar: Der Erste natürlich! Aber jetzt bringt Jesus eine äußerst interessante Anwendung dieses Gleichnisses auf seine Zuhörer. Er trifft damit mitten in ihre Situation hinein: „Jesus spricht zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, daß die Zöllner und die Huren euch vorangehen in das Reich Gottes. Denn Johannes kam zu euch im Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; die Zöllner aber und die Huren glaubten ihm; euch aber, als ihr es saht, gereute es auch danach nicht, so daß ihr ihm geglaubt hättet.“ (Mt. 21,31b – 32) Der Herr Jesus vergleicht das Verhalten der Zöllner und der Huren mit dem Verhalten des ersten Sohnes in unserem Gleichnis (er tat den Willen des Vaters), wogegen die Hohenpriester und die Führer des Volkes mit dem zweiten Sohn verglichen werden (er hatte zwar gesagt, daß er den Auftrag erledigen wolle, aber er hat ihn nicht erledigt). Dieser Vergleich war empörend!! Wie konnte Jesus nur so etwas behaupten! Zöllner und Huren – das waren doch die größten Sünder der damaligen Gesellschaft. Sie lebten doch in offenem Widerspruch zu Gott und seinen Geboten. Das war doch für Jedermann ersichtlich. Und die Hohenpriester – sie waren doch die Schriftgelehrten, die ihre Zeit mit nichts anderem zubrachten als die Schrift zu studieren und Gott im Tempel zu dienen. Aber: dienten sie wirklich Gott? Taten sie wirklich seinen Willen? Jesus sagt: Nein! Sicherlich haben sie sehr, sehr viel von Gott gewußt, sie kannten ihn und seinen Willen mit Sicherheit viel besser als die Zöllner und die Huren, aber sie taten Gottes Willen nicht! Die Situation, in die hinein der Herr Jesus dieses Gleichnis übertrug, macht es uns sehr deutlich: Es kommt nicht so sehr darauf an, möglichst viel von Gott und der Bibel zu wissen – es kommt viel mehr darauf an, daß ich das, was ich als Gottes Willen erkannt habe auch tue! Nicht Kopfwissen ist Gott wichtig, sondern Gehorsam gegenüber seinem Willen! Die Zöllner und die Huren, die Jesus hier hervorhebt, die haben diesen Gehorsam praktiziert. In Lukas 7,29.30 lesen wir nämlich: „Und das ganze Volk, das zuhörte, und die Zöllner haben Gott recht gegeben, indem sie sich mit der Taufe des Johannes taufen ließen; die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten haben den Ratschluß Gottes für sich selbst wirkungslos gemacht, indem sie sich nicht von ihm taufen ließen.“ Wir tun dem Gleichnis von den ungleichen Söhnen keine Gewalt an, wenn wir es in unsere Situation hier und heute übertragen. Dann geht die Frage nämlich an uns: „Mit welchen von den beiden Söhnen müssen wir uns vergleichen?“ Oder: „Welche Anwendung würde der Herr Jesus in Deinem und /oder meinem Leben machen müssen? Bist Du, bin ich einer, dem es darauf ankommt, den Willen Gottes zu tun?“
Ich hoffe, Du gehörst nicht zu denen, die dauernd und überall den Willen Gottes meinen erkannt zu haben, dann aber womöglich dennoch tun, was sie selber für richtig halten (in Extremfällen sogar gegen die Bibel), sondern eher zu denen, die schon gerne Gottes Willen tun würden, wenn sie nur wüßten, was Gott von ihnen will. Dann hast Du also nicht so sehr das (wie ich meine größere) Problem, Gottes Willen nicht tun zu wollen, sondern viel mehr das (kleinere) Problem, Gottes Willen für Dich überhaupt zu erkennen. Deshalb jetzt die Frage: „Woher weiß ich, was Gott will?“ Antwort: Natürlich aus der Bibel, woher denn sonst? Gott hat uns die Bibel gegeben. Wir Christen sagen mit Recht, daß sie „Gottes Wort“ ist. Sie lehrt uns alles über Gott, was wir von ihm wissen müssen und sie enthält naturgemäß auch den Willen Gottes für uns Menschen. Frage: „Auch für mich?“ Antwort: „Ja, auch für mich.“
Es lohnt sich, in der Bibel nach dem Willen Gottes zu suchen. Man kann dabei erstaunliche Entdeckungen machen, zum Beispiel diese: Der Wille Gottes ist allumfassend. Es gibt in unserer Wirklichkeit nichts, was von seinem Willen ausgenommen wäre. Alles hat er unter seinen Willen gestellt. Das heißt natürlich nicht, daß deshalb notwendigerweise Alles auch seinem Willen folgt. Das Gegenteil ist leider oft der Fall und wir selbst machen da ja auch täglich so unsere Erfahrungen... Der Wille Gottes ist allumfassend, aber dennoch zielorientiert; er umfaßt einerseits die gesamte Schöpfung, aber andererseits konzentriert er sich – bis hin auf ganz persönliche Beziehungen, die einzelne Menschen mit Gott haben. Folgende Aspekte des Willens Gottes finden wir in der Bibel:
Abgesehen von dem letzten Punkt, den besonderen Führungen einzelner Menschen, die wir in der Bibel beispielhaft finden, haben wir es also mit 3 Stufen des Willens Gottes zu tun:
Ich werde diese 3 Stufen gleich noch mit entsprechenden Bibelstellen belegen. Zuvor möchte ich jedoch darauf hinweisen, daß diese 3 Stufen in einer gewissen Beziehung zueinander stehen. Sie haben nämlich eine unumkehrbare Reihenfolge: Man muß zuerst die Stufe 1 erreichen, um zur Stufe 2 zu gelangen, und zur Stufe 3 kommt man auch nur, wenn man zuvor den Willen Gottes für Stufe 2 erfüllt hat. Anders formuliert: Die unterste Stufe ist die Stufe der Existenz. Die Stufe der Errettung baut auf der Stufe der Existenz auf, d.h. ohne Existenz ist natürlich Errettung unmöglich. Die dritte Stufe, die Stufe der Heiligung, baut auf der 2. Stufe auf, d.h. ohne Errettung ist Heiligung unmöglich. So finden wir die Abhängigkeit der einzelnen Stufen des Willens Gottes untereinander und es wird sofort klar, daß man, wenn es um die Erfüllung (oder um das Tun) des Willens Gottes geht, bei der untersten Stufe beginnen muß, um dann Stufe für Stufe nach oben zu gelangen. Dabei ist klar, daß ich nur dann die nächst höhere Stufe erreiche, wenn ich den für diese Stufe erklärten Willen Gottes erfülle. Die Bedingung für das Vorwärtskommen in meinem geistlichen Leben ist, daß ich den für mich aktuellen Willen Gottes erkenne und danach handle.
Beginnen wir bei Stufe 1. Sie lautet: Gottes Wille für die Schöpfung ist „Existenz“. Die Bibel-stelle dazu lautet: „Du bist würdig, unser Herr und Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu nehmen, denn du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden.“ (Offenb. 4,11) Hier lesen wir
Weil Gott mich aber als Mensch mit einem eigenen Willen geschaffen hat, deshalb habe ich auch die Möglichkeit, meinen eigenen Willen durchzusetzen und mich auch gegen Gottes Willen zu stellen. Für Stufe 1 bedeutet das: Wenn Gott will, daß ich lebe, wenn ich aber diesen Willen Gottes für mich nicht annehmen will, dann muß ich konsequenterweise meinem Leben ein Ende machen – ich muß Selbstmord begehen, um damit meinen eigenen Willen gegen Gottes Willen durchzusetzen. Tatsächlich gibt es nicht wenige Menschen, die diesen Willen Gottes für ihr Leben nicht annehmen wollen. Sicher spielen hier immer auch die Lebensumstände eine gewisse Rolle, aber letztlich entscheidet der Mensch dann doch selber, wenn er nicht mehr leben will. Oder aber – wie im Falle der Abtreibung – die Mutter entscheidet für ihr Kind. Wer gibt ihr eigentlich das Recht dazu? Die Bibel jedenfalls nicht, denn: Diese Entscheidung ist gegen Gottes Willen. Gott will unsere Existenz.
Nun, nehmen wir an, daß wir alle leben wollen (und damit ist unser Wille ja identisch mit Gottes Willen), dann kommen wir zur Stufe 2. Sie lautet: Gottes Wille für alle Menschen ist: Errettung. Die Bibelstellen hierzu sind u.a. folgende: „Dies ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, welcher will, daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ (1.Tim. 2,3.4) „Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten, sondern er ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, daß irgendwelche verloren gehen, sondern daß alle zur Buße kommen.“ (2.Petr. 3,9) Alle Menschen brauchen die Errettung, weil sie sonst wegen ihrer Sünden verloren gehen, d.h. in die Hölle kommen. Gott weiß, daß wir Menschen von Natur aus Sünder sind und keinen Anspruch auf den Himmel haben. Deshalb will er, daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Damit ist die Wahrheit des Evangeliums gemeint, nämlich daß Gott selbst den Weg der Errettung, der Erlösung von unseren Sünden, vorgegeben hat. Errettung von unserer Sünde, Errettung aus unserem verlorenen Zustand finden wir nur in seinem Sohn, in „Christus Jesus, der sich selbst als Lösegeld für alle gab“ (1.Tim.2,6), der als einziger Mensch ohne Sünde war und der sein reines, heiliges Leben für uns in den Tod gegeben hat. Deshalb konnte Jesus von sich sagen: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ (Joh.14,6). Jesus ist der Weg zu Gott – und Errettung ist nur über Jesus möglich. Einen anderen Weg gibt es nicht. Durch eigene Anstrengungen, durch gute Werke, Pilgerfahrten und was uns Menschen sonst noch alles abverlangt wird, ist hier nichts zu machen. Ewiges Leben erhalten wir nur, wenn wir auch hier Gottes Willen folgen und der ist in der Bibel (Johannes 6,40) folgendermaßen formuliert: „Denn dies ist der Wille meines Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe.“ Gottes Wille für uns Menschen ist also, daß wir an den Sohn Gottes, an Jesus Christus glauben, damit wir errettet werden und ewiges Leben haben. Auch in dieser Sache kann der Mensch wieder seinen eigenen Willen gegen Gottes Willen stellen. Gott zwingt keinen Menschen zu seinem Heil. Wenn ich allerdings nicht an den Herrn Jesus als meinen Erlöser glaube, dann stehe ich im offenen Widerspruch zum erklärten Willen Gottes. Gott will meinen Glauben an seinen
Sohn – wenn ich das nicht will, dann stelle ich mich durch meinen
Unglauben selbst gegen Gottes Willen; die Folge davon
ist,
Die dritte Stufe des Willens Gottes ist: Heiligung. Hier nun die Bibelstelle: „Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligung.“ (1.Thess.4,3) Es geht aus dem Zusammenhang des Thessalonicherbriefes hervor, daß hier nicht mehr alle Menschen gemeint sind, sondern nur diejenigen, die bereits Stufe 2 erreicht haben, die also an den Sohn Gottes gläubig geworden sind und wissen, daß sie dadurch ewiges Leben erhalten haben. Den Ungläubigen ist also nur ein einziger Wille Gottes aufgetragen, nämlich: An Jesus als ihren persönlichen Herrn und Erretter zu glauben. Sonst will Gott nichts von ungläubigen Menschen. Wer diesen Willen Gottes mißachtet, braucht mit Gott nicht mehr weiterzumachen. Ein solcher Mensch denke nicht, daß er überhaupt etwas von Gott empfange, denn es ist ihm nicht daran gelegen, Gottes Willen zu tun (Joh. 9,31 / Jak. 1,7). Was ist aber nun Heiligung? Was heißt das konkret? Heiligung ist immer etwas, was unsere Lebensführung betrifft. Wenn Gott unsere Heiligung will, dann fordert er uns damit auf, unser Leben so zu führen, daß es Gott gefällt. Heiligung heißt somit: Absonderung von allem Bösen und von allem, was Gott nicht gefällt. Das heiß ganz konkret, daß wir aufhören mit sündigen Gewohnheiten in unserem Leben und daß wir jeden Bereich unseres Lebens bewußt unter die Herrschaft Gottes stellen. Nicht mehr ich selbst habe die Führung meines Lebens, sondern Gott soll bestimmen, wo es lang geht. Selbst in den Kleinigkeiten meines Lebens will ich mich von Gott führen und gebrauchen lassen, ich will den Anweisungen der Bibel für die Gläubigen folgen – das heißt Heiligung. Das Neue Testament enthält viele Anweisungen und Ermahnungen, die uns zu einem geheiligten, Gott wohlgefälligen Leben führen wollen. So werden wir z.B. aufgefordert, Frieden untereinander zu halten, Bruderliebe zu üben, dem Herrn zu dienen, im Gebet zu bleiben, den Ordnungen Gottes für Ehe, Familie und Gemeinde zu folgen usw. Wir sollen niemandem Böses mit Bösem vergelten. Wir sollen auch unsere Mitmenschen in keiner Sache übervorteilen und vieles mehr – alles Dinge, die eigentlich als Selbstverständlichkeiten zu einem geheiligten, Gott wohlgefälligen Leben gehören. Aber doch haben wir immer wieder nötig, uns daran zu erinnern und uns darin zu üben.
(1.Thess. 5,18)
Wie oft haben wir eigentlich schon das „Vaterunser“ gebetet und dabei ziemlich gedankenlos gesagt: „Dein Wille geschehe“? Gleichen wir da nicht auch dem zweiten Sohn, der in unserem eingangs betrachteten Gleichnis zum Vater sagte: „Ja, ich will deinen Willen tun“ – und ihn dann doch nicht tat?
Auch unsere ganz persönliche Lebensführung muß sich an diesen Eckpfeilern des Willens Gottes orientieren, damit wir auch in den Detailfragen unseres Lebens (z.B. Berufswahl, Partnerwahl etc.) gute, Gott wohlgefällige Entscheidungen treffen können.
Wir können nämlich nicht erwarten, daß Gott uns Klarheit schenkt beispielsweise in der Frage, welcher Arbeitsplatz für mich denn nun der Richtige ist, wenn es in meinem Leben eigenwillige Verhaltensweisen gibt, die mit dem schriftlich niedergelegten und ausdrücklich erklärten Willen Gottes unvereinbar sind. (Anm.: Wenn er’s dennoch tut, dann ist’s wieder einmal mehr ein Beweis seiner großen Gnade.) Wie sollte Gott uns hier denn Führung und Lebenshilfe zuteil werden lassen, wo es sich um eine in Gottes Augen weniger wichtige Lebensfrage handelt als z.B. die Frage, ob wir Gutes tun. Gutes tun gegenüber den Menschen ist in Gottes Augen viel wichtiger als z.B. den richtigen Arbeitsplatz zu haben. Merken wir es uns: Wir können von Gott keine Führungen erwarten, wenn wir nicht bereit sind, den ganzen Willen Gottes zu tun! Die Bibel (Rö. 12,2) sagt, daß der Wille Gottes immer „das Gute, das Wohlgefällige und das Vollkommene“ ist und wir sollen immer prüfen, was der Wille Gottes ist, um ihn dann zu tun. Beispiele: In der Bibel finden wir viele Beispiele, wo Gott seinen Willen einzelnen Menschen offenbarte. Aber fast immer waren es Menschen, die ein Gott wohlgefälliges Leben geführt haben, die danach strebten, Gott zu dienen und mit ihm zu leben. Zum Beispiel Abraham. Gottes Wille für Abraham war, daß er seiner Verheißung glauben sollte. Obwohl er schon alt war und noch keinen Sohn hatte, hat Gott ihm verheißen, daß seine Nachkommenschaft zahlreicher als die Sterne des Himmels werden sollte. In 1.Mose 15,6 lesen wir daraufhin: „Und Abraham glaubte Gott und Gott rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.“ Nach diesem beschloß Gott, Sodom und Gomorrah zu vernichten, und wir lesen dann in 1.Mose 18,17 wie Gott dem Abraham seinen Willen in dieser Sache offenbart. Gott sprach: „Sollte ich vor Abraham verbergen, was ich tun will?“ Das Gegenbeispiel hierzu finden wir in dem König Saul. Er hatte 2 x bewußt gegen den Willen Gottes verstoßen, obwohl er ganz genau wußte, wie er handeln sollte. Aber als dann wieder einmal die Philister einfielen, lesen wir in 1. Sam. 28,5: „Und als Saul das Heer der Philister sah, fürchtete er sich, und sein Herz verzagte sehr. Und Saul befragte den Herrn; aber der Herr antwortete ihm nicht, weder durch Träume, noch durch die Urim (= das Los), noch durch die Propheten.“
Also halten wir fest: Wir können nur dann erwarten, daß Gott unser Leben führt, wenn wir grundsätzlich bereit sind, den Willen Gottes, den wir aus seinem Wort erkennen, auch zu tun. Das größte Vorbild hierfür ist unser Herr Jesus selbst. Er gab sich ganz in den Willen Gottes: „Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe.“ (Joh.4,34) „Und
er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und
sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir
vorüber! Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ (Mt.26,39)
Zum Schluß möchte ich noch hinweisen auf die Verheißungen, die denjenigen gegeben sind, die Seinen Willen tun: „Da antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat. Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede.“ (Joh.7,16.17) „Wir wissen, daß Gott Sünder nicht hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er.“ (Joh.9,31) „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.“ (Mt.7,21) „Denn wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.“ (Mt.12,50) „Vater, ich will, daß die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast“ (Joh.17,24)
wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.“ (1.Joh.2,17) Der Wille Gottes Ist gefährlich Manche Menschen fürchten sich vor dem "Willen Gottes", weil sie denken, dass der Wille Gottes gefährlich ist. Sie suchen den Willen Gottes zu erkennen und haben dabei Angst vor dem, was sie als Willen Gottes erkennen werden. 1. Manchmal führt Gott uns in gefährliche oder schwierige Umstände. Die Familie kam in Schwierigkeiten, weil sie das Richtige taten, nämlich Juden das Leben zu retten (1.Kor. 10,13). 2. Grundsätzlich gesehen ist jedoch der "Wille Gottes" der sicherste Weg für uns. Jona brachte sich selbst in große Schwierigkeiten, weil er den Weg Gottes nicht ging. Der Wille Gottes ist immer das Beste für uns (Röm. 8,28), auch wenn dieser Weg in Schwierigkeiten hineinführt (5.Mo. 10,12-13; 30,11ff.). Der Wille Gottes Ist schwer zu erkennen (verborgen) Manche Menschen denken, dass man sich sehr anstrengen muss, um den Willen Gottes zu erkennen, und dass Gott seinen Willen verbirgt und es den Menschen schwer macht, seinen Willen zu erkennen. Dazu sollten wir beachten: 1. Gott ist viel mehr als wir daran interessiert, dass wir seinen Willen erkennen und tun. Er verbirgt seinen Willen nicht, sondern hat uns seinen Willen offenbart. (5.Mo. 30,11-14; Ps. 32,8-9; Spr. 3,5-6; Jes. 30,21; 58,11; Röm. 12,2; Apg. 22,14). 2. Gott ist durch die Wiedergeburt unser Vater geworden. Ein Vater macht es seinem Kind nicht schwer, seinen Willen zu erkennen. Ein Vater zeigt seinem Kind klar und deutlich, was sein Wille ist. 3. Gott erwartet die Bereitschaft, seinen Willen zu tun. Gott offenbart uns seinen Willen nicht, damit wir dann abwägen und entscheiden können, ob der Wille Gottes uns gefällt, und ob wir den Willen Gottes tun wollen oder nicht. (Joh. 7,17). Der Wille Gottes ist dann schwierig zu erkennen, wenn wir nicht bereit sind, Gottes Willen zu tun. Der Wille Gottes betrifft nur die Zukunft Natürlich sind wir besorgt, den richtigen Weg für die Zukunft zu finden. Der Wille Gottes begrenzt sich aber nicht auf die Zukunft. Der Wille Gottes betrifft meine Entscheidungen in der Gegenwart. Ich muss heute den richtigen Weg gehen und heute die richtigen Entscheidungen treffen. Der Wille Gottes betrifft nur den vollzeitlichen Dienst Dies ist ein weiterer Irrtum. Gott hat einen Plan für das Leben eines jeden seiner Kinder. Er ist bereit, seine Kinder zu führen, wenn seine Kinder willig sind, sich von ihm fuhren zu lassen. (2.Kor. 5,15; Eph. 2,10; Apg. 20,24; 2.Tim. 4,7-8). Der Wille Gottes betrifft nur die großen Entscheidungen 1. Auch dies ist ein Irrtum. Der Herr Jesus sagt, dass Gott auch an den kleinen Dingen unseres Lebens interessiert ist. (Matth. 6,25-30; 10,29+30; Apg. 27,34). 2. Gleichzeitig müssen wir aber auch erkennen, dass Gott uns Freiheit lässt, unseren Verstand zu gebrauchen, um viele Entscheidungen im Sinne unserer persönlichen Vorliebe zu entscheiden (Ps. 37,4). 3. Ein praktisches Beispiel ist ein Hirte, der die Weide bestimmt, auf der seine Schafherde sich befindet, es aber dem einzelnen Schaf überläset, welche Grashalme es frisst. Der Wille Gottes kommt durch direkte Offenbarung Manche Christen denken, dass Gott ihnen durch persönliche Offenbarungen (innere Ein drücke) persönliche Führung zuteil werden lässt. 1. Ein sorgfältiges Studium der biblischen Beispiele zeigt, dass auch zu biblischen Zei ten Gott selten durch außerordentliche Maßnahmen seinen Willen geoffenbart hat. 2. Gott offenbart seinen Willen insbesondere durch sein Wort. Wir haben die Verantwor tung, sein Wort richtig zu lesen und zu gebrauchen. Alle Fingerzeigmethoden, wie z.B. blind die Bibel aufschlagen und mit dem Finger auf einen Vers zeigen und dann die Augen öffnen, haben zwei Dinge gemeinsam: a. Der Mensch muss nicht denken oder arbeiten, da er die Bibel auf "magische" Weise gebraucht und seinen Verstand gewissermaßen ausgeschaltet hat. b. Der Mensch kann Gott für die Entscheidung verantwortlich machen. Er selbst trägt keine Verantwortung. Voraussetzungen zum Erkennen des Willens Gottes Vertrauen gegenüber Gott Gott ist ein Gott der Liebe. Er hat uns zu seinen Kindern gemacht und möchte das beste für uns. Dies bedeutet jedoch, dass wir ihm Vertrauen entgegenbringen sollten (Spr. 3,5-6; Hebr. 11,6). Misstrauen gegenüber dem eigenen Verstand 1. Demütige Abhängigkeit von Gott führt zu einem gesunden Misstrauen gegenüber dem eigenen Verstand und den eigenen Fähigkeiten. 2. Wir müssen den eigenen Verstand nicht ausschalten, aber wir müssen ihn Gott und seinem Wort unterordnen (Spr. 3,5-6; 28;25-26; Jer. 9,22-23; 17,5-10; 2.Kor. 3,5; 10,4-5). Bereitschaft, den Willen Gottes zu tun Meistens ist das Problem nicht das Wissen um den Willen Gottes, sondern mangelnde Bereitschaft, Gottes Willen zu tun. Vgl. Bileam - 4.Mo. 22 - 24; Ps. 37,4; 40,9; Luk. 22,42; Joh. 7,15-17; Röm. 12,1-2. Gehorsam gegenüber dem erkannten Willen Gottes 1. Gott hat den größten Teil seines Willens schon in seinem Wort bekannt gemacht. 2. Dies bedeutet, dass wir dem geoffenbarten Willen Gottes gehorsam sein müssen, eheGott uns weiter seinen Willen offenbart (5.Mo. 30,11-14; Luk. 6,46; Röm. 12,1-2). Gläubiges Studium des Wortes Gottes Wenn Gott seinen Willen in seinem Wort offenbart hat, dann erfordert dies unsererseits ein sorgfältiges Studium des Wortes Gottes und eine Ausarbeitung biblischer Prinzipien für das tägliche Leben, damit wir, wenn die entsprechenden Situationen aufkommen, die Prinzipien des Wortes anwenden können (Jos. 1,8; Ps. 119,105). Empfindsamkeit für das Wirken des Heiligen Geistes 1. Gott führt auch durch die Umstände des Lebens. Wir sprechen von offenen oder geschlossenen Türen, durch die wir hindurchgehen können (oder auch nicht, im Falle von geschlossenen Türen). 2. Dies erfordert jedoch eine Empfindsamkeit gegenüber dem Wirken Gottes in dieser Welt, denn nicht alle Schwierigkeiten, die uns begegnen, sind von Gott verschlossene Türen (Apg. 16,6-8; 1.Kor. 16,9; Off. 3,8). Der schon geoffenbarte Wille Gottes Gott hat den größten Teil seines Willens für das Leben der Christen in seinem Wort schon bekannt gemacht. Wir müssen nur sein Wort lesen, verstehen und anwenden. Die Erlösung des Menschen Die Bibel sagt, dass Gott die Erlösung des Menschen will. Dazu hat er seinen Sohn gegeben, dass alle, die an ihn glauben, das Leben haben (1.Tim. 2,4; 2.Petr. 3,9). Die praktische Heiligung Gott hat uns reingewaschen von aller Sünde, und er will, dass wir in Absonderung von al ler Sünde unser Lebens leben (1.Thess. 4,3; vgl. 1.Petr. 1,14-17). Unterordnung unter gottgegebene Autorität Gott hat für verschiedene Lebensgebiete Autoritäten eingesetzt: 1. Für die Familie bedeutet dies, dass die Kinder sich den Eitern unterordnen sollen, und dass die Ehefrau sich ihrem Mann unterordnen soll. Eph. 5,22 - 6,4. 2. Für das Verhalten am Arbeitsplatz bedeutet dies, dass der Arbeiter sich willig dem Ar beitgeber, oder den vom Arbeitgeber eingesetzten Vorgesetzten, unterordnen soll (Eph. 6,5-9; I.Petr. 2,18-20). 3. Für den Staatsbürger (oder Fremdling in einem Land) bedeutet dies, dass man sich willig der Regierung unterordnet. Rom. 13,1-7; 1.Petr. 2,18-20. 4. Für das Leben in der Gemeinde bedeutet dies, dass die Gemeindeglieder ihre Ältes ten in Ehren halten und sie als von Gott eingesetzt anerkennen (1.Thess. 5,12-13; Hebr. 13,17). Einstellung der Dankbarkeit Unsere innere Einstellung gegenüber unserer Umwelt ist von großer Wichtigkeit. Wir sol len unsere innere Einstellung nicht von den Umständen des Lebens abhängig machen, sondern eine Einstellung der Dankbarkeit haben. Gott möchte nicht, dass unsere innere Freude von den äußeren Lebensumständen abhängig ist (1.Thess. 5,18; Eph. 5,20). Geistliches Wachstum und Festigkeit im Glauben Es ist Gottes Wille, dass wir nicht bei unserer Erlösung stehen bleiben, sondem dass wir im Glauben wachsen und gefestigt werden. Eph. 4,12-16. Freudiger Dienst Der Herr Jesus hat uns erlöst, damit wir ihm dienen. Er hat einen Lebensweg mit vielen Dienstmöglichkeiten für uns geplant (2.Kor. 5,15; Eph. 2,10; Tit. 2,14; 3,1+8+14; 1.Petr. 2,15). Verbindliche Zugehörigkeit zu einer örtlichen Gemeinde Gott hat die örtliche Gemeinde als eine Hilfe für unser Glaubensleben geschaffen. Durch den Dienst der Gemeinde und durch die Gemeinschaft mit den Geschwistern sollen wir gestärkt werden für unser Leben und für unseren Dienst (Hebr. 10,23-25; vgl. Apg. 2,42). Bereitschaft, unschuldig zu leiden Gott möchte, dass wir uns so seinem Willen unterordnen, dass wir auch bereit sind, un schuldig zu leiden (oder Schwierigkeiten auf uns zu nehmen; 1.Petr. 3,17; 4,12-19; vgl. 2.Kor. 1,3-5). Leben unter der Kontrolle des Heiligen Geistes Unter dieser Überschrift könnte alles bisher Gesagte zusammengefasst werden. Gott möchte durch seinen Geist, der In uns wohnt, unser Leben lenken und kontrollieren (Eph 5,18; 4,30; 1.Thess. 5,19). |