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Sacharja Eschatologie

SACHARJA
Eschatologie

Im einleitenden Vers heißt es über den Autor: »... (der) Prophet Sacharja, der Sohn Berechjas, der Sohn Iddos.« Sacharja war ein nachexilischer Prophet und zugleich Zeitgenosse Haggais.

Er gehörte zu den fast fünfzigtausend jüdischen Verbannten in Babylon, die nach dem Erlass des Kyrus im Jahr 538 v. Chr. unter Serubbabel zurückkehrten.

Sacharja war sowohl Prophet als auch Priester.
 Nachdem die Verbannten in das Land zurückgekehrt waren, hatten sie einen Altar gebaut und den Brandopferdienst wieder aufgenommen ( Esr 3,1-6 ).

Nur wenige Jahre später wurde der Grundstein des Tempels gelegt ( Esr 3, 8-13; 5,16 ). Der Bau wurde auf Druck der Bewohner des Landes hin unterbrochen, so dass die Arbeit am Tempel sechzehn Jahre lang ruhte. Dann erweckte Gott im Jahr 520 v. Chr. Haggai, um die Zurückgekehrten zum Weiterbauen zu ermuntern. Haggai richtete über einen Zeitraum von vier Monaten vier Botschaften an das Volk. Danach begann Sacharja im gleichen Jahr mit seinem prophetischen Dienst.

Merrill Unger gibt eine hilfreiche Gliederung des Sacharjabuches.

1. Die Morgenröte des künftigen Reiches ( 1,1-8,23 )

a) Ein einleitender Ruf zur Buße ( 1,1-6 )

b) Vision 1: Der Reiter zwischen den Myrten ( 1,7-17 )

c) Vision 2: Die vier Hörner und vier Handwerker ( 2,1-3 ) ( 2,5-17 )

e) Vision 4: Die Reinigung des Hohenpriesters ( 3,1-10 )

f) Vision 5: Der goldene Leuchter und die beiden Ölbäume ( 4,1-14 )

g) Vision 6: Die fliegende Schriftrolle ( 5,1-4 )

h) Vision 7. Die Frau im Efa ( 5,5-11 )

i) Vision 8: Die vier Wagen ( 6,1-8 )

j) Die Krönung des Hohenpriesters ( 6,9-15 )

k) Die Frage nach dem Fasten ( 7,1-8,23 )

2. Zwei prophetische Lasten - Die große messianische Zukunft ( 9,1-14,21 )

a) Die erste Last: Das erste und zweite Kommen des Messias ( 9,1-11,17 )

b) Die zweite Last: Das zweite Kommen des Messias ( 12,1-14,21 )


SACHARJA
Eschatologie

I. Die Morgenröte des künftigen Reiches ( 1,1-8,23 )

Ein einleitender Ruf zur Buße

Sacharja beginnt sein Buch mit einem Bußruf, den er auf den achten Monat des zweiten Jahres des Darius (d.h. im Oktober/ November 520 v. Chr.) datiert.
Sacharjas erste Botschaft an die Zurückgekehrten war also ein Ruf zur Buße.
 Er erinnerte sie an die Züchtigung, die ihren Vätern zuteil geworden war. Obwohl der Herr ihnen gesagt hatte:
»Kehrt um zu MIR ..., und ich werde mich zu euch umkehren«, hatten sie ihn ignoriert, bis es zu spät war ( 1,3.6 ).
Selbst als sie erkannten, dass sie Strafe verdient hatten, kam ihre Buße zu spät, so dass sie ins Exil weggeführt wurden ( 1,6 ).
 Dies erinnerte die aus der Verbannung Heimgekehrten daran, was sie tun mussten, wenn sie Gottes Segen in ihrem Bemühen, den Tempel wiederaufzubauen und ihre Bundesverpflichtung zu erneuern, erfahren wollten.

Die Reihe der acht Visionen, die sich von Kapitel 1,7 bis 6,8 erstreckt, wird auf den 24. Tage des elften Monats (des Schebat) im zweiten Jahr des Darius datiert ( 1,7 ). Dies entspricht dem 15. Februar 519 v. Chr. - fünf Monate nach der Wiederaufnahme der Arbeit am Tempel.


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I. Die Morgenröte des künftigen Reiches ( 1,1-8,23 )

Vision 1: Der Reiter zwischen den Myrten

Die Vision vom Reiter zwischen den Myrten ( 1,7-17 ) beginnt mit Einzelheiten. Sacharja sah einen Mann, der auf einem roten Pferd ritt. Dieses stand in einem Talgrund zwischen Myrtenbäumen. Hinter dem Mann befanden sich andere Pferde: rote, hellrote und weiße ( 1,8 ). Ein Engel wurde ausgesandt, um Sacharja zu helfen, die Vision zu verstehen ( 1,9 ). Der Mann, der auf dem zwischen den Myrtenbäumen stehenden roten Pferd ritt, wird als Engel des Herrn bzw. als Christus vor seiner Menschwerdung identifiziert ( 1,11-12 ; vgl. 3,1-2 ).

Die anderen Reiter wurden ausgesandt, um auf der Erde umherzuziehen ( 1,10 ). Dazu sagt Lindsey: Der hier gebrauchte Begriff »scheint die militärische Bedeutung von »patrouillieren« oder »kundschaften« zu besitzen« (John F. Walvoord und Roy B. Zuck, Hg., Wal voord Bibelkommenta r, Bd. 3, Hänssler-Verlag, 1992, S. 673).

Die Reiter berichten, dass die ganze Erde still sitzt und sich ruhig verhält ( 1,11 ). Die Aussage, dass alle Nationen im Frieden leben, während sich Israel in Gefangenschaft befindet, erzürnt den Herrn ( 1,15 ). Seine Antwort lautet: »Ich eifere mit großem Eifer für Jerusalem und für Zion.« Der Herr verkündet: »Mein Haus soll darin [in Jerusalem] gebaut werden.« Auch die anderen Städte würden wiederaufgebaut werden und vom Guten überfließen.

Während dieser Zeit wird der Herr Zion wieder trösten und Jerusalem wieder erwählen ( 1,16-17 ). Diese Prophetie ermunterte die zurückgekehrten Verbannten bei den Tempelbauarbeiten, und gab ihnen die Zusicherung, dass der Herr mit ihnen war. Darüber hinaus gibt es einen weiterreichenden Aspekt. Während der Tempel im Jahr 516 v. Chr. fertig gestellt wurde ( Esr 6,15-16 ), wird Vers 16-17 endgültig im Tausendjährigen Reich in Erfüllung gehen, wenn die Stadt und der Tempel wiederaufgebaut werden und das Volk in großem Glück leben wird ( Hes 40,1-43,9; Jes 2,2-3; Jer 31,38-40; Am 9,13-15; Jes 14,1 ).


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I. Die Morgenröte des künftigen Reiches ( 1,1-8,23 )

Vision 2: Die vier Hörner und vier Handwerker

Bei der zweiten Vision sieht Sacharja vier Hörner und vier Schmiede bzw. Handwerker. Der Engel sagt, dass die vier Hörner für die steht, die Juda, Israel und Jerusalem zerstreut haben.
Unger stellt dazu fest:
 »Die vier Hörner müssen die vier bedeutendsten Weltreiche in den Zeiten der Nationen darstellen ( Lk 21,24 ), die Daniel in seiner Vision vom Kolossalstandbild ( Dan 2,37-45 ) und von den Tieren ( 7,2-8.17-28 ) gesehen hat - Babylon, Medopersien, Griechenland und Rom. Dabei wird das letztgenannte Reich in der Endzeit wiedererstehen ( 2,42-44; 7,7-14; 8,1-20; Offb 13,1 ).« Somit sollen die Handwerker die Hörner niederwerfen und Gottes Gericht über sie bringen, nämlich über Babylon, Medopersien, Griechenland und Rom. Das Tausendjährige Reich wird dann durch den Messias bei seiner Wiederkunft aufgerichtet werden ( Offb 19,16-20,6 ). Weil sich der größte Teil der Vision bis heute wörtlich erfüllt hat, steht fest, dass auch das Tausendjährige Reich durch den Messias im wörtlichen Sinn aufgerichtet werden wird.


SACHARJA
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I. Die Morgenröte des künftigen Reiches ( 1,1-8,23 )

Vision 3: Der Mann mit der Messschnur

In der dritten Vision sieht Sacharja einen Mann, der Jerusalem vermisst, was darauf hindeutet, dass diese Stadt wiederaufgebaut werden wird ( 2,5-6 ; Hes 40, 2-3 ). Dies würde für die zurückgekehrten Verbannten, welche die Stadt in Trümmern daliegen sahen, eine ungeheuer große Ermunterung sein. Dann wird Sacharja gesagt, dass die Stadt sich ausdehnen und in Glück leben würde ( 2,8 ; Jes 2,2-3; 49,19-20 ). Der Herr verheißt ihr göttlichen Schutz ( 2,9 ). Sein Volk soll aber aus Babylon fliehen, weil es dem Gericht verfallen ist ( 2,10-12 ; Offb 17-18 ). Er sagt auch, dass Israels frühere Eroberer seine Sklaven werden, wobei all dies geschieht, damit diese den Herrn Israels erkennen ( 2,13 ). Israel wird anschließend ermuntert zu jubeln und sich zu freuen, weil der Herr in seiner Mitte wohnen wird. Dann wären Juda und Jerusalem aufs Neue sein Besitztum ( 2,14-16 ). Alles Fleisch wird zum Schweigen aufgerufen, weil sich der Herr aus seiner heiligen Wohnung aufgemacht hat ( 2,17 ). Obwohl ein Großteil dieser Vision unmittelbar für Sacharjas Generation galt, gibt es Aspekte, die offensichtlich einer noch zukünftigen Zeit entgegensehen. Im Tausendjährigen Reich wird der Tempel wieder aufgebaut werden ( Hes 40,2-42,20 ). Dann wird sich Jerusalem ausdehnen und von Wohlergehen geprägt sein ( Jes 2,2-3; 49,19-20 ). Viele Nationen werden nach Jerusalem kommen und dem Herrn nachfolgen ( 1Mo 12,3; Jes 2,2-4; 60,3; Sach 8,20-23 ). Der Herr wird von Jerusalem aus herrschen ( Sach 14,9; Jes 60,19; Hes 43,1-5; 48,35 ) und seine Bewohner beschützen.


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I. Die Morgenröte des künftigen Reiches ( 1,1-8,23 )

Vision 4: Die Reinigung des Hohenpriesters

Die Vision von der Reinigung des Hohenpriesters stellt den Amtsinhaber Joschua vor, der mit schmutzigen Kleidern vor dem Herrn steht. Satan steht zur Rechten Gottes und klagt Joschua an ( 3,1-3 ). Der Herr weist Satan zurecht, weil dieser Gottes erwählte Stadt und Gottes erwähltes Volk anklagt ( 3,2 ). Daraufhin befiehlt der Herr denjenigen, die vor ihm stehen, Joschua die schmutzigen Kleider auszuziehen.

Da Joschua Hoherpriester war, verkörperte er die ganze Nation, und man sieht, wie das Volk durch den Herrn gereinigt wurde. An die Stelle der schmutzigen Kleider traten Feiergewänder und ein reiner Kopfbund ( 3,4-5 ). Die Symbolhandlung zeugt eindeutig von Israels sündigem Zustand sowie seiner künftigen geistlichen Wiederherstellung und Bekehrung als Volk ( Röm 11,26 ; vgl. Sach 12,10-13,1 ). Die Lektion für Joschua bestand darin, dass er gesegnet werden würde unter der Bedingung, dass er auf den Wegen des Herrn ginge. Der Engel sagt jedoch auch, dass Joschua und seine Gefährten künftige Ereignisse im Blick auf Israel darstellten. In der Zukunft wird Gott seinen Knecht, den Spross, senden. Lindsey sagt dazu: »Als der Gottesknecht ist Christus derjenige, der kommen wird, um den Willen des HERRN zu tun ( Jes 42,1; 49,3-4; 50,10; 52,13; 53,11 ).

Als der Spross Davids ist Christus der Nachkomme Davids, der sich aus der Erniedrigung, in die das Geschlecht Davids gefallen war, zu Macht und Herrlichkeit erheben wird ( Jes 4,2; 11,1; Jer 23,5; 33,15; Sach 6,12-13 (a.a.O ., S. 679). Am Ende der Vision wird ein Stein mit sieben Augen erwähnt ( Jes 11,2-5 ), der vor Joschua gelegt wird. Damit soll angedeutet werden, dass Gott diesen Stein gebrauchen wird, um die Ungerechtigkeit des Landes an einem Tag zu entfernen. Christus, der den Stein verkörpert ( Ps 118,22; Mt 21,42; 1Petr 2,6 ), wird bei seiner Wiederkunft sein Reich aufrichten und Israel wiederherstellen. Er wird auch der gesamten Erde Frieden bringen: »Ihr (werdet) einer den anderen einladen unter den Weinstock und unter den Feigenbaum.« ( Sach 3,10 )


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I. Die Morgenröte des künftigen Reiches ( 1,1-8,23 )

Vision 5: Der goldene Leuchter und die beiden Ölbäume

Bei Sacharjas fünfter Vision, dem Gesicht vom goldenen Leuchter und den beiden Ölbäumen, zeigt der Engel Sacharja einen goldenen Leuchter, dessen Ölgefäß sich darüber befindet. Oberhalb des Leuchters erscheinen sieben Lampen mit Gießröhren sowie je ein Ölbaum zu beiden Seiten des Ölgefäßes ( 4,1-3 ). Als Sacharja fragt, was all dies bedeute, sagt der Engel: »Dies ist das Wort des HERRN an Serubbabel« ( 4,5-7 ). Damit sollte ihm gesagt werden, dass die Vollendung des Tempelbaus nicht durch menschliche Macht oder Kraft erfolgen würde. Vielmehr sollte die Macht des Geistes Gottes jene Kraft sein, die dies zustande bringen würde ( 4,6 ). Diese Aufgabe, die angesichts eines so großen Widerstands als Berg erschien, würde zur Ebene werden. Die Aufgabe würde ausgeführt werden und bezeugen, dass der Herr mit den Zurückgekehrten war ( 4,7.9 ). Die sieben Lampen stellen die Augen des HERRN dar, die auf der ganzen Erde umherschweifen ( 4,10 ). Damit wird ihnen die Zusicherung gegeben, dass Gott ihre Not jederzeit bekannt ist. Die beiden Ölbäume verkörpern »die beiden Gesalbten«, nämlich Serubbabel und Joschua als König und Priester. Bei der Wiederkunft wird Christus diese beiden Funktionen bekleiden. Der Leuchter stellt Israel als Licht der Nationen dar ( Jes 42,6; 49,6 ). Walvoord sagt dazu: »All dies ermunterte die zurückkehrenden Verbannten, den Tempel wieder aufzubauen. Die immer währende Wahrheit für alle bestand darin, dass jede Arbeit für Gott in der Kraft des Geistes getan werden muss.« Erneut weist die Vision auf das künftige Tausendjährige Reich hin, in dem der Priesterkönig Christus Jesus von Jerusalem aus herrschen und das Volk Israel wahrhaft ein Licht der Nationen sein wird.


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I. Die Morgenröte des künftigen Reiches ( 1,1-8,23 )

Vision 6: Die fliegende Schriftrolle

Sacharja sah eine Schriftrolle, die etwa 20 Ellen lang und 10 Ellen breit war und durch die Luft flog. Die Rolle war auseinander gerollt, so dass man sie auf beiden Seiten lesen konnte. Da ihre Maße der Stiftshütte entsprechen, meinen einige Ausleger, dass die von ihr ausgehenden Gerichte in Einklang mit Gottes heiliger Gegenwart inmitten des Volkes Israel stehen. Diejenigen, die gegen sein Gesetz verstoßen, wird ein Fluch oder eine Strafe treffen. Als Beispiele werden Diebe genannt ( 2Mo 20,15 ) und Meineidige ( 2Mo 20,7 ). Alle, die in solche Dinge verwickelt sind, werden aus dem Bundesvolk entfernt werden ( 5,4 ). Die Tatsache, dass die Gerichte so schwer und umfassend sind, deutet auf eine Erfüllung im Tausendjährigen Reich hin, wenn der Messias mit eisernem Stab herrschen wird ( Ps 2,9-12; Offb 12,5; 19,15 ).


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I. Die Morgenröte des künftigen Reiches ( 1,1-8,23 )

Vision 7: Die Frau im Efa

In Sacharjas siebenter Vision zeigte der Engel dem Propheten das Bild eines Efas, das des Volkes »Aussehen im ganzen Land« ( Sach 5,6 ) darstellen soll. Auf dem Efa ruhte ein Bleideckel. Als sich dieser hob, wurde eine darin sitzende Frau sichtbar. Die Frau stellt nach Kapitel 5,8 die personifizierte Gottlosigkeit dar, das Böse im zivilen, ethischen und religiösen Bereich. Der Engel stieß die Frau wieder in das Efa hinein und warf den Bleideckel auf seine Öffnung, so dass die Frau nicht entweichen konnte. Das Efa wurde dann von zwei Frauen mit Storchenflügeln zwischen Erde und Himmel emporgehoben. Diese namentlich nicht genannten Frauen brachten das Efa nach Schinar (Babylon). Unger glaubt, dass mit diesen Frauen dämonische Kräfte gemeint sind, welche die Frau der Gottlosigkeit schützen und ihr in Babylon ein Heiligtum errichten wollen. Sie könnten jedoch auch Werkzeuge darstellen, derer sich die göttliche Kraft oder Vorsehung bedient. Seit dem Turmbau zu Babel ist von Babylon ein Großteil des Bösen ausgegangen. Daher wurde die Stadt zum Sinnbild des Bösen. Dies zeigt uns, dass in der Zeit, bevor Christus zur Aufrichtung seines Reiches auf die Erde zurückkommt, das Böse aus Israel entfernt und wieder nach Babylon, zur Stätte des wahrheitsfeindlichen religiösen Systems, gebracht werden wird. Dann wird das Böse in Babylon gerichtet ( Offb 17-18 ), bevor das gerechte Reich Christi eingeführt wird ( Offb 19-20 ).


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I. Die Morgenröte des künftigen Reiches ( 1,1-8,23 )

Vision 8: Die vier Wagen

In Sacharjas letzter Vision erschienen vier Wagen mit roten, schwarzen, weißen und scheckigen Pferden, die zwischen zwei bronzenen Bergen hervorkommen ( 6,1-2 ).

Der Engel sagt, dass diese vier Wagen die vier Geister des Himmels seien, die herauskommen, um auf der Erde umherzuziehen ( 6,1-7 ). Die Pferde ziehen nordund südwärts. Diese Richtungen muss man wählen, wenn man auf dem Landweg nach Israel einreisen oder es verlassen will. Lindsey sagt: »Falls die Farben eine bestimmte Bedeutung haben, ist »rot« vielleicht ein Symbol für Krieg und Blutvergießen, »schwarz« für Tod und Hungersnot, »weiß« für Triumph und Sieg und »scheckig« für Pest und Plagen« (vgl. ... Offb 6,1-8 (a.a.O ., S. 683). Bronze bzw. Erz, das Material der beiden Berge, steht für göttliches Gericht ( Offb 1,15; 2,18 ). Die vier Geister sind vor dem Herrn der ganzen Erde (vgl. Mi 4,13 ), und der, dessen Zorn durch die Gerichte gestillt wird, ist gleichfalls der Herr ( 6,7-8 ). Die Gerichte werden über Babylon, das Land des Nordens, und über Ägypten, das Land des Südens, hereinbrechen. Nachdem Gottes Zorn über Babylon ausgegossen ist, gilt sein Zorn im Land des Nordens als gestillt. Lindsey sagt: »Nachdem Gottes Zorn an der Gottlosigkeit, die nach Babylon gebracht wurde, vollstreckt worden ist ( Sach 5,5-11 ; vgl. Offb 18,2.10; 19,1-3 ), wird er ruhen. In der ersten Vision war Gott zornig über die Völker, die sich so sicher fühlten ( Sach 1,15 ); in dieser Vision wird er durch ihre gerechte Bestrafung zufrieden gestellt« (a.a.O ., S. 683; vgl. Offb 19,2.15-19 ).


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I. Die Morgenröte des künftigen Reiches ( 1,1-8,23 )

Die Krönung des Hohenpriesters

Den acht Nachtvisionen folgt die Anweisung des Herrn, von den Gaben der Weggeführten zu nehmen und daraus eine kunstvolle Krone aus Silber und Gold zu machen, um sie auf das Haupt Joschuas, des Hohenpriesters, zu setzen ( 6,9-11 ). In diesem historischen Ereignis liegt eine prophetischsymbolische Bedeutung, wie der Herr in Kapitel 6,12-13 sagt. In der Zukunft würde es einen Mann namens Spross geben, der von seiner Stelle aufsprossen wird.

 Er wird den Tempel des Herrn bauen. Die Tatsache, dass nicht Serubbabel (ein Angehöriger der Davidsdynastie), sondern Joschua gekrönt (und damit zum Priesterkönig) wurde, verdeutlicht die Symbolik. Sie weist auf die Zeit kurz nach dem Gericht an den Nationen hin, wenn Christus König und Priester werden wird ( Ps 110,4; Offb 19,12 ). Er wird auch den Tempel des Herrn ( 6,13 ), d.h. den Tempel des Tausendjährigen Reiches, bauen ( Jes 2,2.4; Hes 40-42 ). Dass die Krönung Joschuas auf ein künftiges Ereignis hinweist, wird durch die Tatsache bestätigt, dass die Krone, die ihm aufgesetzt wird, nicht auf seinem Haupt bleibt. Vielmehr wird sie im Tempel zum Gedächtnis des Herrn aufbewahrt ( 6,14 ). In jenem künftigen Tausendjährigen Reich werden die Nationen kommen und den Tempel des Herrn »einbauen« (hebr.), indem sie ihren Reichtum hineinbringen ( Ps 127,1 ; vgl. Jes 56,6-7 ).


SACHARJA
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I. Die Morgenröte des künftigen Reiches ( 1,1-8,23 )

Die Frage nach dem Fasten

Die nächste prophetische Botschaft geschah fast zwei Jahre später, am 7. Dezember 518 v. Chr. Mit den vier Botschaften ( 7,4-8,23 ) wird eine Frage beantwortet, die von einer Abordnung aus Bethel aufgeworfen wurde ( 7,2 ). Die Juden hatten ein Fasten im fünften Monat eingeführt, kurz nachdem sie während der Gefangenschaft in Babylon angekommen waren. Damit wollten sie der Zerstörung Jerusalems und des Tempels gedenken. Die

Frage lautete nun:
 »Soll ich weinen im fünften Monat und mich enthalten, wie ich schon so viele Jahre getan habe?« ( 7,3 ). In seiner Antwort wies der Herr die zurecht, die im fünften und im siebenten Monat für sich und nicht für Gott fasteten. Beide Anlässe waren von Menschen, und nicht von Gott eingeführt worden. Sie taten das Gleiche, wovor die früheren Propheten gewarnt hatten, nämlich für sich essen und trinken ( 7,6 ).

In der nächsten Botschaft wurden sie ein weiteres Mal daran erinnert, wie diejenigen, die vor dieser Generation gekommen waren, versagt hatten. Der Herr hatte verdeutlicht, was er von ihnen wollte: Sie sollten Recht sprechen, einer dem anderen Güte und Barmherzigkeit erweisen, nicht die Witwe, die Waise oder den Fremden bzw. den Armen unterdrücken und nicht gegeneinander Unglück ersinnen. Dennoch weigerten sie sich aufzumerken ( 7,9-11 ). Daher hatte Gott sie zerstreut und wie in einen Sturmwind verweht, so dass das Land hinter ihnen verödete ( 7,12-14 ).

In der dritten Botschaft ging es um ermunternde Worte. Im Gegensatz zu der in Kapitel 7,14 beschriebenen Verwüstung würde es künftig eine Zeit endgültiger Wiederherstellung geben, und zwar, weil der Herr mit großem Eifer für Zion eiferte ( 8,2 ; vgl. Sach 12,1-9; 14,1-7; Offb 19, 11-20,3 ). Diese Zeit wird dadurch gekennzeichnet sein, dass der Herr inmitten seiner Stadt wohnt, so dass Jerusalem »Stadt der Wahrheit« und Zion »heiliger Berg« genannt werden wird ( 8,3.21-23; 14,16-21 ; Jes 2,2-3; Jer 50,5 ). Jerusalem wird durch Frieden, Sicherheit und Glück gekennzeichnet sein ( 8,4.9-14 ; vgl. Jes 65,20 ). Die Juden werden durch die souveräne Hand des Herrn zurückgeführt werden ( 8,6-8 ). Der gleiche souveräne Herr, der Gericht über die frühere Generation ankündigte und es hereinbrechen ließ, wird seine Rückführungs- und Segenszusage gegenüber einer künftigen Generation verwirklichen ( 8,14-15 ). Im Schlussteil dieser Botschaft gebietet der Herr ihnen, die Wahrheit zu reden, der Wahrheit gemäß zu richten, nicht auf Unglück zu sinnen und den falschen Eid zu verabscheuen ( 8,16-17 ). Dies war, was er im Gegensatz zu dem bedeutungslosen Fasten von ihnen wollte, damit er sie segnen konnte. Diese Rückführung und Wiedereinsetzung in die Segensstellung wird bei der Wiederkunft Christi durchgeführt, wenn er sein tausendjähriges Reich aufrichtet.

In seiner vierten und letzten Botschaft kommt Sacharja auf das Thema des Fastens zurück. Er redet von einer Zeit, da sich alle Fastentage (im vierten, fünften, siebten und zehnten Monat) in Feste der Wonne und Freude verwandeln werden ( 8,18-19 ). Während dieser Zeit werden Menschen aus anderen Städten kommen und sagen: »Lasst uns doch hingehen, den HERRN um Gnade anzuflehen und den HERRN der Heerscharen zu suchen! Auch ich will gehen!« ( 8,20-21 ).
 An dieser Pilgerreise werden »viele Völker und mächtige Nationen (teilnehmen) ... um den HERRN der Heerscharen in Jerusalem zu suchen« ( 8,21 ). Und während dieser Zeit werden die Angehörigen der Nationen erkennen, dass Gottes Segen auf dem Volk Israel ruht ( 8,23 ). Dies wird nach Jesaja 2,2-3 im Laufe der tausendjährigen Herrschaft Christi geschehen.


SACHARJA
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Zwei prophetische Lasten - Die große messianische Zukunft ( 9,1-14,21 )

In diesem Abschnitt geht es vor allem um die große messianische Zukunft für die Juden.


SACHARJA
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Zwei prophetische Lasten - Die große messianische Zukunft ( 9,1-14,21 )

Die erste Last: Das erste und zweite Kommen des Messias

Dieser Abschnitt beginnt mit einer Ankündigung des Gerichts über die Nationen, die Nachbarvölker Israels sind. Die Gerichtsbotschaften des Herrn gelten Hadrach, Damaskus, Hamat, Tyrus, Sidon und vier der wichtigsten Städte von Philistäa. Diese Gerichte wurden durch Alexander den Großen ausgeführt, der Gottes Werkzeug war, als er nach der Schlacht von Issus (333 v. Chr.) das gesamte Gebiet von Palästina eroberte. Während dieses Feldzugs bewahrheitete sich das Wort des Herrn: »Ich ... werde mich für mein Haus als Wache lagern zum Schutz vor dem, der hindurchzieht und zurückkommt.« Die mazedonischen Heere Alexanders des Großen zogen an Jerusalem vorbei, ohne es zu belagern. Damit ging ein weiteres Mal Prophetie wörtlich in Erfüllung. Im Text heißt es auch, dass kein Gewalthaber mehr bei ihnen hindurchziehen wird ( 9,8 ). Dies schattet den göttlichen Schutz, den der Herr während des Tausendjährigen Reiches bieten wird (vgl. Joel 4,16-17 ).

Von Kapitel 9,9 bis 10,12 befasst sich Sacharja mit den Segnungen des Messias. In Kapitel 9,9 finden wir eine Prophetie, die sich unmissverständlich auf das erste Kommen des Messias bezieht (vgl. Jes 9, 4-6; Mi 5,1-3; Lk 1,32-33 ).

Der Messias würde kommen, demütig und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem Fohlen, einem Jungen der Eselin ( Sacharja 9,9 ; vgl. Mt 21,5 ). Einen Vers später greift Sacharja auf die Zukunft vor, indem er die Herrschaft Christi im Tausendjährigen Reich beschreibt. Während jener Zeit wird er alle Kriege beenden und den Nationen Frieden verkünden ( 9,10 ; vgl. Jes 2,4; Mi 4,3 ). Sacharja wechselt dann von der messianischen Prophetie zur Ermunterung seiner Zeitgenossen über. In Kapitel 9,11 redet er vom »Blut deines Bundes«. Dies ist wahrscheinlich ein Hinweis auf den mosaischen Bund ( 2Mo 24,3-8 ). Aufgrund des Bundes, den der Herr mit ihnen geschlossen hatte, wird er sie befreien und ihnen [vermutlich den in Babylon Zurückgebliebenen ( 9,11-12 )] das Doppelte erstatten. V. 13 bezieht sich wahrscheinlich darauf, dass der Herr die Juden gerettet hat, als sie unter der Führung der Makkabäer zwischen 175 und 163 v. Chr. gegen griechischheidnische Einflüsse kämpften.

 Obwohl es möglich ist, dass die übrigen Verse von Kapitel 9 die gleiche Zeit beschreiben, deuten sie zumindest auch auf die Rettung Israels durch Christus vor der Aufrichtung seines Reiches hin. Unger stellt dazu fest: »Dann werden die Angehörigen des Volkes »gerettet« ( Röm 11,26 ) und geistlich wiedergeboren werden, wenn sie den Messias und Erlöser bei seiner Wiederkunft annehmen ( Sach 12,10-13,1 ). Dann werden sie auch als Volk vor ihren Feinden gerettet werden, wenn der Herr wirklich »ihr Gott« und sie die Herde seines Volkes sein werden ( Ps 23,1-6 ).« In 10,1 gibt es einen Übergang. Dort gibt der Herr die Segnungen des Regens. Er lässt alles wachsen ( 10,1 ) und steht damit im Gegensatz zu den falschen Hirten, die Lügenvisionen sehen und trügerische Träume haben, statt das Volk zu weiden ( 10,2-3 ). Die Reaktion des Herrn wird darin bestehen, dass er diese »Böcke« bestrafen und danach das Haus Juda wiederherstellen sowie stärken wird ( 10,3-5 ). In V. 6-12 sehen wir, dass der Herr eine gewaltige Rückführung seines in alle Welt zerstreuten Volkes durchführen wird, weil er sich dieses Volkes erbarmt hat ( 10,7-12 ). Lindsey sagt: »Ihre Sammlung bedeutet Rettung und Mehrung (10,8b; vgl. Hos 2,1 (a.a.O ., S. 692).

In Kapitel 9-10 sehen wir eine herrliche Zukunft für das Bundesvolk des Herrn. Kapitel 11 steht in krassem Gegensatz zu diesen beiden vorangegangenen Kapiteln. In Kapitel 11 sind die künftige Verwerfung des guten Hirten und die sich daraus für das Volk ergebenden Konsequenzen aufgezeichnet. Zunächst sehen wir eine Prophetie, die eine über das Land kommende Verwüstung voraussagt. Feuer wird die Zedern des Libanon sowie die Zypressen und Eichen Basans verzehren. Auch die Weiden werden kahl gemacht. Die Hirten wehklagen. Selbst die jungen Löwen brüllen, weil ihr Lebensraum verwüstet worden ist. Doch wie ist es dazu gekommen? Diese Frage wird in den folgenden Versen beantwortet. Sacharja nahm die Rolle eines Hirten in einer zeichenhaften Handlung ein, welche die Verwerfung des guten Hirten darstellte. Dazu hielt er zwei Stäbe in seiner Hand, die den Namen »Freundlichkeit« und »Verbindung« trugen.

Diese Herde war bereits für die Schlachtung vorgesehen ( 11,4 ). Sie hatte Hirten, welche die Schafe kauften und schlachteten, ohne sich schuldig zu fühlen ( 11,5 ). Sogar der Herr sagt: »Ich werde kein Mitleid haben mit den Bewohnern des Landes« ( 11,6 ). Er wird somit diese Menschen zu Fall bringen. Die Römer werden das Land schlagen und er wird sie nicht aus ihrer Gewalt befreien. Sacharja (der den Messias symbolisierte) weidete also die Herde. Die drei Führungspositionen in Israel - Prophet, Priester und König - wurden abgeschafft. Außerdem verwarfen die Angehörigen des Volkes den Hirten ( 11,9 ). Der Stab »Freundlichkeit« wurde als Zeichen dafür zerbrochen, dass der Bund mit dem Hirten gebrochen worden war. Daraufhin forderte er seinen Lohn, ganze dreißig Schekel. Der Lohn wurde in das Haus des Herrn geworfen und war für den Töpfer bestimmt ( 11,13 ). Damit wurde prophetisch darauf verwiesen, dass Judas Christus für dreißig Silberlinge verriet. Dann wurde der andere Stab, »Verbindung«, zerbrochen, um den Zerbruch der Bruderschaft zwischen Juda und Israel zu versinnbildlichen. Als Nächstes wurde Sacharja aufgefordert, die Rolle eines »törichten Hirten« einzunehmen ( 11,15 ). Dieser törichte Hirte würde sich weder um die Umkommenden kümmern noch das Versprengte suchen, das Verwundete heilen oder das Gesunde versorgen. Vielmehr würde er das Fleisch der fetten Schafe essen und ihre Klauen zerreißen ( 11,6 ; vgl. Offb 13,7 ).

Über diesen törichten Hirten wird jedoch ein Wehe ausgesprochen: Er wird gerichtet, indem er seine Macht (seinen Arm) und seine Intelligenz (sein Auge) einbüßt ( 11,17 ). Die Juden verwarfen den guten Hirten bei seinem ersten Kommen. Wenn jedoch der Antichrist (der törichte Hirte) ins Blickfeld rückt, werden sie diesen annehmen. Aber Christus wird ihn bei seiner Wiederkunft vernichten ( Offb 19,20 ). Unger sagt zu V. 16: »Der falsche Hirte (der Antichrist) wird in offensichtlichem Gegensatz zum wahren Hirten (Christus) beschrieben. Der Verwerfung des guten Hirten durch Israel folgt die Verstockung des Volkes im Gericht, so dass es den bösen Hirten annimmt ( Joh 5,43 ).«


SACHARJA
Eschatologie

Zwei prophetische Lasten - Die große messianische Zukunft ( 9,1-14,21 )

Die zweite Last: Das zweite Kommen des Messias

Die restlichen Kapitel befassen sich vorwiegend mit der Wiederkunft Christi. In Kapitel 12,1-9 beschäftigt sich Sacharja mit der künftigen Errettung Israels von seinen Feinden. Nachdem er seine Leser daran erinnert hat, dass der Herr in göttlicher Souveränität die Abläufe des Universums lenkt ( 12,1 ), verkündet er, dass der Herr Jerusalem zu einer »Taumelschale« machen wird. Wenn der Herr alle Nationen gegen Jerusalem versammelt hat ( 12,3 ), schützt er seine heilige Stadt dadurch, dass er die feindlichen Pferde mit Blindheit und ihre Reiter mit Wahnsinn schlägt ( 12,4 ). Weil er das Haus Juda und Jerusalem schützt, werden die Bewohner Judas Folgendes erkennen: »Die Bewohner von Jerusalem sollen Stärke nur in dem HERRN der Heerscharen, ihrem Gott, haben« ( 12,5 ). An jenem Tag wird der Herr Juda und Jerusalem auf göttliche Weise schützen ( 12,4-6 ). Somit wird Israel bei der Wiederkunft Christi zunächst die äußere Rettung von seinen Feinden erleben.

Sacharja befasst sich als Nächstes mit der geistlichen Buße, die sich an jenem Tag (dem Tag des Herrn) einstellen wird. Der Herr wird auf göttliche Weise eine Bußgesinnung in Israel hervorrufen, indem er seinen Heiligen Geist auf den Überrest, den er in Kapitel 12,1-9 äußerlich gerettet hat, ausgießt. Infolgedessen werden die Angehörigen des Volkes bei der Wiederkunft Christi Buße tun. Dann können sie seine von der Kreuzigung herrührenden Male sehen und erkennen, dass sie ihren Messias verworfen und gekreuzigt haben. Der Herr sagt: »Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen« ( 12,10 ). Die Buße wird so weit reichend sein, dass jeder einzelne Jude des Überrests einbezogen ist ( 12,11-14 ).

Der äußeren Rettung des Volkes Israel ( 12,1-9 ) und seiner geistlichen Buße ( 12,10-14 ) wird eine geistliche Reinigung folgen ( 13,1-6 ). An jenem Tag - bei Christi Wiederkunft - wird für das Haus David und die Bewohner von Jerusalem eine Quelle gegen Sünde und gegen Befleckung geöffnet sein ( 13,1 ).
Dann werden die Betreffenden die Götzen und die zu diesem Zeitpunkt auftretenden falschen Propheten entfernen ( 13,2 ). Das Volk wird dem Herrn so hingegeben sein, dass es sogar die eigenen Kinder töten wird, wenn diese eine falsche Prophetie verkünden sollten ( 13,3 ). Ja, die Reinigung wird so tief greifend sein, dass frühere falsche Propheten alles in ihren Kräften Stehende tun werden, um nicht als solche erkannt zu werden, die falsche Weissagungen weitergaben. Dann werden sie die Wunden erklären müssen, die von Einschnitten auf der Brust herrühren (eine weitverbreitete Praxis im Götzendienst). Dabei werden sie sagen: »Sie (d.h. die Wunden) entstanden, als ich im Haus meiner Freunde geschlagen wurde« ( 13,4-6 ).

Mit Vers 7 beginnt eine Prophetie, die von einem geschlagenen Hirten ( 13,7 ), seinen zerstreuten Schafen ( 13,8 ) und dann von einem geläuterten Überrest spricht ( 13,9 ). Die schwer verständliche Wendung »mein Gefährte« leitet sich von einem hebräischen Wort ab, das sonst nur im 3. Buch Mose gebraucht wird ( 5,21; 18,20 usw.). Dort bezieht es sich auf einen »nahen Verwandten«. Somit redet der Herr von diesem Hirten als einem, der ihm sehr nahe ist.
Dies bestätigt in überzeugender Weise seine Göttlichkeit. Dieser Hirte wird als der souverän Handelnde ein Drittel der zerstreuten Schafe herausführen und sie als Angehörige eines reinen Überrests läutern. Dann wird er ihr Gott sein, während sie sein Volk sein werden ( 13,9 ).

Kapitel 14 spricht von einer Zeit, da die Nationen gegen Jerusalem versammelt sind und die feindlichen Streitmächte in die Stadt eindringen. Während die Stadt geplündert wird, werden die Heere die Hälfte des Volkes als Gefangene wegführen, wohingegen die andere Hälfte verschont bleiben wird ( 14,1-2 ). Dies wird unmittelbar vor der Wiederkunft geschehen - und zwar während der in Offb 16,14.16 erwähnten Schlacht. Dann wird der Herr wiederkommen und ausziehen, um gegen jene Nationen zu streiten ( Offb 19,11-21 ). Dies wird am gleichen Tag stattfinden, da der Herr wiederkommt und es einige interessante geographische Veränderungen gibt. Der Ölberg wird sich in zwei Teile spalten und ein sehr großes Tal entstehen lassen. Dies wird geschehen, wenn der Herr ebenso sichtbar und leibhaftig wiederkommt, wie er aufgefahren ist ( Apg 1,11 ). Diejenigen, die aus der Stadt entkommen wollen, werden in dieses Tal fliehen, indem sie von Jerusalem bis nach Jericho hinablaufen werden ( 14,5 ). Zu diesem Zeitpunkt wird Christus mit den »Heiligen« (Engeln oder abgeschiedenen Heiligen) in seinem Gefolge kommen. Darüber hinaus wird dies ein einzigartiger Tag sein, da ihm keine Nacht folgen wird ( Jes 13,10; Jer 4,23; Hes 32,7-8; Joel 3,3-4; Apg 2,16.19-20 ). Man wird nicht mehr auf Gestirne angewiesen sein, weil das Licht der Welt gekommen ist, so dass es sogar zur Abendzeit Licht werden wird ( 14,7 ). Offensichtlich wird Jerusalem geographisch gesehen über das Umland erhaben sein. Von den dort entspringenden lebendigen Wassern wird die eine Hälfte nach Osten und die andere Hälfte nach Westen fließen ( 14,8 ). Zu dieser Zeit wird der Herr über die ganze Erde König sein. Dann wird der Bann weggenommen sein, wobei die Bewohner Jerusalems in Sicherheit leben werden ( 14,9-11 ).

Kapitel 14,12-15 enthält einen Abschnitt, den Lindsey als »eingeschobenen Rückblick« bezeichnet. Dabei bezieht er sich auf die Wendung »alle Völker ..., die gegen Jerusalem in den Krieg gezogen sind ( 14,9 ; Hervorhebung durch den Autor). Unger merkt dazu an: »Die Vernichtung der Feinde Israels wird ein Werk des Herrn sein. Während das erklärte feindliche Ziel darin besteht, die Angehörigen des gottesfürchtigen Überrests zu vernichten und damit Gottes Plan für sein Volk und die Erde zu vereiteln, setzt Gott im Kampf gegen diese Feinde folgende drei Waffen ein: (1) eine todbringende Plage (V. 12.15 ), (2) eine furchtbare Verwirrung, die zu gegenseitiger Vernichtung führt, und (3) ein göttlich geschenkter, übermenschlicher Mut, der den Überrest auszeichnet (V. 14 ).«

Nachdem die Nationen bezwungen worden sind und Christus sein Tausendjähriges Reich aufgerichtet hat, werden die aus den Völkern Übriggebliebenen alljährlich nach Jerusalem ziehen müssen, um den König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern ( 14,16 ). Allen, die diese Anbetung schuldig bleiben, wird der Herr zur Strafe den Regen vorenthalten ( 14,17 ). Selbst die Bauern Ägyptens, die auf die Überschwemmungen des Nils und nicht unbedingt auf Niederschlag angewiesen sind, werden die Dürre zu spüren bekommen, wenn sie sich nicht daran halten ( 14,18-19 ).

Im Tausendjährigen Reich wird das Leben schließlich von Heiligkeit gekennzeichnet sein. Von den Schellen der Pferde bis zu den »Kochtöpfen« im neu errichteten Tempel des Tausendjährigen Reiches ( Hes 40-43 ) wird alles von Heiligkeit bestimmt sein ( 14,20-21 ). Hier wird der Begriff »Kanaaniter« wahrscheinlich sinnbildlich für alles Unreine und Gottlose gebraucht. Damit steht fest: Die tausendjährige Herrschaft Christi wird von Heiligkeit geprägt sein.

Russell L. Penney

Gleason L. Archer, A Survey of Old Testament Introduction (Chicago: Moody Press, 1994); Kenneth L. Barker, »Zechariah« in The Expositor's Bible Commentar y, Hg. Frank E. Gaebelein, Bd. 7 (Grand Rapids: Zondervan, 1985); F. Duane Lindsey, »Zechariah« in The Bible Knowledge Commentar y, Hg. John F. Walvoord und Roy B. Zuck Walvoord Bibelkommenta r, 5 Bd., Hänssler-Verlag); Merrill F. Unger, Unger's Commentary on the Old Testa men t, Bd. 2 (Chicago: Moody Press, 1981); John F. Walvoord, The Prophecy Knowledge Handbook (Wheaton: Victor Books, 1990).