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Donnerstag Bibelstunde - Skript

Riss Flicken Weinschlauch  Mt 9.16

Matthäus
Mt 9,1 Und er stieg in ein Schiff, setzte über und kam in seine eigene Stadt<D.i. Kapernaum (vgl. Kap. 4,13).>.
Mt 9,2 Und siehe, sie brachten einen Gelähmten zu ihm, der auf einem Bett lag; und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei guten Mutes, Kind, deine Sünden werden vergeben.
Mt 9,3 Und siehe, einige von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert.
Mt 9,4 Und als Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr Böses in euren Herzen?
Mt 9,5 Denn was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden werden vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?
Mt 9,6 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Gewalt hat, auf der Erde Sünden zu vergeben –. Dann sagt er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm dein Bett auf und geh in dein Haus.
Mt 9,7 Und er stand auf und ging in sein Haus.
Mt 9,8 Als aber die Volksmengen es sahen, fürchteten sie sich und verherrlichten Gott, der den Menschen solche Gewalt gegeben hat.
Mt 9,9 Und als Jesus von dort weiterging, sah er einen Menschen am Zollhaus sitzen, Matthäus genannt, und er spricht zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach.
Mt 9,10 Und es geschah, als er in dem Haus zu Tisch lag, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und lagen zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern.
Mt 9,11 Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern?
Mt 9,12 Als er es aber hörte, sprach er: Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken.
Mt 9,13 Geht aber hin und lernt, was das ist: „Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer“<Hosea 6,6.>; denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Mt 9,14 Dann kommen die Jünger des Johannes zu ihm und sagen: Warum fasten wir und die Pharisäer oft, deine Jünger aber fasten nicht?
Mt 9,15 Und Jesus sprach zu ihnen: Können etwa die Gefährten des Bräutigams<W. Söhne des Brautgemachs (o. Hochzeitssaals).> trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann werden sie fasten.
Mt 9,16 Niemand aber setzt einen Flicken von neuem<O. ungewalktem (d.h. nicht vorbehandeltem).> Tuch auf ein altes Kleidungsstück; denn das Eingesetzte reißt von dem Kleidungsstück ab, und der Riss wird schlimmer.
Mt 9,17 Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern man füllt neuen Wein in neue Schläuche, und beide bleiben zusammen erhalten.



Zu 9.14
Der V. 14 zeigt, dass wir oft in einem der vier Evangelien nur einen Aspekt des Geschehens vorfinden.
Hier sind es die Jünger des Täufers, welche fragen, warum sie und Pharisäer oft fasten.
In Lk 5,33 sind es die Pharisäer, die fragen;
aber in Mk 2,18 bekommen wir das vollständige Bild:

Die Johannesjünger und die Pharisäer fragen beide.

Nicht nur die Pharisäer stießen sich daran,
dass Jesus an einem Festmahl der Zöllner und "Sünder" teilnahm,
auch Jünger von Johannes dem Täufer kamen und fragten Jesus,
wie er zur Teilnahme an solchen Festen stehe.
Johannes und seine Jünger 
fasteten, denn sie riefen die Menschen zur Umkehr   für das kommende Reich auf.
Nun fragten sie, warum die Jünger Jesu nicht ebenfalls fasteten.


Die Frage macht auf einen Unterschied zwischen dem Dienst des Johannes und dem des Herrn aufmerksam.
Sowohl Johannes und seine Jünger als auch die Pharisäer fasteten;

Johannes in der Wüste und die Pharisäer unter ihren Anhängern.
Bei Johannes war es ein Ausdruck der Buße und daher etwas Echtes;
bei den Pharisäern war es eine eitle Äußerlichkeit.

 Der Herr sagt in Seiner Antwort, dass die Gegenwart des Bräutigams doch alle glücklich machen muss;
 aber Er gibt einen Hinweis auf Seinen Tod, indem er sagt »solange der Bräutigam bei ihnen ist ... da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird«.
Als Er von ihnen genommen wurde, fasteten sie und »trauerten« sie (Joh 16,20),

obwohl die Welt sich dann freute. Johannes hatte etwas ganz Ähnliches gesagt:
»Der Freund des Bräutigams freut sich« (Joh 3,29), wobei er an die Gegenwart des Herrn dachte.
In Joh 16,19-22 spricht der Herr davon, wie die Jünger sich abermals freuen werden, nämlich nach der Auferstehung und Erhöhung des Herrn.
Aber nach dem Tod und noch vor der Auferstehung war die Zeit, die der Herr hier ankündigte: Dann werden sie fasten.
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In Joh 16,19-22 spricht der Herr davon, wie die Jünger sich abermals freuen werden,
nämlich nach der Auferstehung und Erhöhung des Herrn.
Aber nach dem Tod und noch vor der Auferstehung war die Zeit,
die der Herr hier ankündigte: »Dann werden sie fasten.«
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Verse 15-17
Dann erzählte er ein Gleichnis??, (Der Heilige Geist nannte es aber hier im Matthäus natürlich noch nicht: Gleichnis,
um ihnen den Unterschied zwischen seinem Amt und dem von Johannes dem Täufer zu erklären.
 
Johannes war ein Reformator, der versuchte, diejenigen, die in den Traditionen des Judentums gefangen waren, zur Buße zu bewegen.
Jesus jedoch lag nichts daran, ein altes System zu 
flicken, wie wenn man einen Lappen von neuem Tuch auf ein altes Kleid setzt,
das dann doch nur 
reißen würde, oder wie wenn man neuen Wein in alte Schläuche füllt,
die dann ebenfalls 
zerreißen. die Juden  aus dem Judentum geführt

(Louis A. Barbieri Jr.)

Er, der Jesus brachte etwas radikal Neues.
Er war gekommen, um eine Gruppe von Menschen aus dem Judentum heraus in ein Reich zu führen,
das auf ihm und seiner Gerechtigkeit aufgebaut war.  Wahre Gerechtigkeit erwächst nicht aus dem Gesetz oder aus den pharisäischen Traditionen.


Wer den Dienst des Johannes mit dem Dienst des Herrn Jesu koppelt,
machte einen
Neuen Flicken= Bergpredigt) auf ein altes Kleid = Taufe des Johannes.