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Könige die Bücher der

Die Bücher der Könige

Beide Büchergehören zusammen und bilden ein geschlossenes Ganzes.
Sie fügen sich lückenlos an die Bücher Samuel an, denn im ersten Kapitel wird berichtet, wie David seinen Sohn Salomo als Nachfolger auf seinen Thron setzt. Die beiden Bücher Samuel beschreiben ei nen von Gott gewirkten Aufstieg, die Bücher der Könige beschreiben einen durch die Sünde verursachten Abstieg: Am Anfang regiert ein gerechter König, der den Tempel Gottes baut; am Ende regieren eine Reihe gottloser Könige, und der Tempel wird zerstört.

 Salomo, das Grundmuster

 Am ersten König zeigt sich bereits beispielhaft die ganze nachfolgen de rund vierhundert Jahre dauernde Geschichte des israelitischen und jüdischen Königtums. Salomo beginnt gut und erreicht bereits in den ersten Regierungsjahren die höchsten Höhen der Herrlichkeit, aber er endet katastrophal.

 Die ersten zehn Kapitel der beiden Bücher beschreiben Salomos Regierung, die von Gerechtigkeit, Gottesfurcht und Weisheit geprägt ist und ein geeintes Reich umfasst. Sie bildet das Musterbeispiel einer Königsherrschaft, die vollständig nach Gottes Gedanken ist. Damit bietet sie auch einen ersten Vorgeschmack von der zukünftigen Regierung des Messias.

In Kapitel 1
wird uns ausführlich beschrieben, wie die Nachfolge Davids zustandekommt. Daraus lernen wir alle wichtigen Bedingungen für die Thronbesteigung. Zunächst wird uns anhand von Adonija ge zeigt, auf welchem Weg gottgemäße Regierung nicht aufgerichtet wird. Er sagt: „Ich will König werden I" (V. 5J. Menschlicher Eigenwille und Ehrgeiz haben auf dem Thron Davids keinen Platz. Darum muss Adonija schmählich scheitern und schrecklich enden (2,24.25). Es kann nur der König werden, der von Gott dazu bestimmt ist, und das ist Salomo (IChr 29,1).
In Kapitel 2
 bekommt Salomo von David den Auftrag, einerseits die Missetäter-Joab und Simei werden als Beispiele herausgegriffen - zu

bestrafen und andererseits die Wohitäter zu beiohnen. Saiomo handelt nach Davids Weisungen, mit anderen Worten:
Er übt Gerechtigkeit und Gericht.

Später schreibt Saiomo in seinem Buch der Weisheitssprüche: denn durch Gerechtigkeit steht ein Thron fest" (Spr 16,12). Von Gott eingesetzte und nach Gottes Gedanken ausgeübte Regierung trägt stets diese beiden Merkmale, wie Paulus in Römer 13,3.4 ausdrückiich bestätigt:
Missetaten werden gerächt, Wohltaten werden belohnt.
Kapitel 3 unseres Buches zeigt uns, dass es Weisheit braucht, um den Regierungsauftrag zu erfüllen. Salomo weiß das, empfindet aber seinen ungeheuren Mangel und bittet daher Gott um Weisheit (V. 9). Und er erfahrt: „Der Herr gibt Weisheit" {Spr 2,6; vgi. Jak 1,5), wie die nachfolgende Begebenheit mit den beiden Huren, deren Streit um das Kind in sprichwörtlicher Weisheit geschlichtet wird, beweist (3,16-28). Fassen wir zusammen:

Die ersten drei Kapitel der Königsbücher sprechen von der Legitimation und von der Qualifikation des Regenten.
Der König muss von Gott legitimiert, das heißt von Gott selbst berufen sein,
und er muss von Gott befähigt, das heißt gerecht, gottesfürchtig und weise sein, insofern Salomo diese Eigenschaften aufwies, war er in seiner Regierung ein Bild auf den wahren König Jesus Christus. Salomo, der Friedefürst

Die Kapitel 4 und 5 beschreiben die herriichen Auswirkungen solch einer Regierung:

 „So war der König Salomo König über ganz Israel" (4,1).
 Das Reich war unter seiner Regierung geeint. Erst nachdem Salomo in Sünde gefallen war, wurde das Reich geteilt. 1. „Und Salomo war Herrscher über alle Königreiche" (5,1). israei wurde zum Haupt über alle Nationen (5Mo 28,13).
2. „Juda und Israel waren zahlreich, wie der Sand am Meer ... sie aßen und tranken und waren fröhlich" (4,20). Leben in Fülle, vol les Genüge und Freude durchdrangen alles.
3. „Und er hatte Frieden auf allen Seiten ringsum" (5,4).
4. Kein Krieg schreckte die Kinder Israeis auf, kein Geschrei war auf den Gassen, keine Klage in den Häusern.

5. „Und Juda und Israel wohnten in Sicherheit, jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum" (5,5). Eines der Grund legendsten Bedürfnisse des Menschen, das Bedürfnis nach Sicherheit, war gestillt.
Lebensgrundlage und Besitz waren gesichert.
All diese Merkmale, die für viel zu kurze Zeit das Volk Israel prägten, werden in weit vollerem Sinn und unbegrenzt die Regierung des Messias begleiten, wenn Er künftig auf dem Thron Davids sitzt.

Salomo, der Tempelerbauer
Das wichtigste Werk und die größte Tat Salomos war der Bau des Tempels. Dessen Errichtung steht am Anfang der Königsbücher, des sen Zerstörung markiert deren Ende. Das unterstreicht den unauflösbaren Zusammenhang zwischen Israels Gottesdienst und Israels Königtum. Das Gedeihen der Könige und des ganzen Volkes entschied sich an der Beziehung des Königs zum Haus Gottes und damit zum Gott dieses Hauses. Es ist bezeichnend, dass kein einziger Nachfolger Davids auf dem Thron nach Kriterien bewertet wird, die in heidnischen Königschroniken entscheidend sind, wie Kampfkraft, Stärke, Geschick im Umgang mit Schwert, Speer und Bogen. Bei jedem König auf dem Thron Davids wird aber vermerkt, ob er das tat, was gut war in den Augen des Herrn, wie sein Vater David. Bei Regierungsantritt wird zu jedem König die wörtlich stets gleichlautende Bemerkung als zusammenfassende Beurteilung über sein ganzes Leben gestellt. Weil jeder König nach seinem Glauben und Gehorsam beurteilt wur de, wird auch alles registriert, was er tat, um zum Gottesdienst und zum Unterhalt des Hauses Gottes beizutragen, und ob erden Götzen huldigte oder nicht. Damit lehren uns die Bücher der Könige, dass der wahre Grund für den Niedergang irdischer Reiche nicht in den politischen, ökonomischen oder militärischen Bedingungen zu su chen ist, sondern in der Gottlosigkeit.

Was die Geschichte Israels demonstriert, haben die Propheten Israels ausdrücklich verkündigt. Jesaja schließt einen Weheruf über die Sünden seines Volkes mit den Worten: „Aber auf das Tun des Herrn schauen sie nicht, und das Werk seiner Hände sehen sie nicht. Darum wird mein Volk weggeführt aus Mangel an Erkenntnis. ... Und der Mensch wird gebeugt und der Mann erniedrigt, und die Augen


 der Hochmütigen werden erniedrigt. Und der Herr der Heerscharen wird im Gericht erhaben sein, und Gott, der Heilige, sich heilig erwei sen in Gerechtigkeit" (Jes 5,12-16).

In der Fürbitte für das Volk bei der Einweihung des Tempels ist der König ausnahmsweise und nur vorübergehend zugleich auch der Priester des Volkes (IKön 8). Erst der Messias wird beides, Königtum und Priestertum, in seiner Person vereinen: „Er wird Priester sein auf seinem Thron" (Sach 6,13).

Der in Kapitel 10 beschriebene Besuch der Königin von Scheba ist eine Vorschau auf jenen herrlichen Tag, an dem der Messias Israels in Zion regieren wird und alle Völker zum Berg des Herrn strömen und Ihn anbeten werden


Jes 2,2
Und<Vergl. [Mi 4]> es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses Jehovas feststehen auf dem Gipfel der Berge<d. h. hoch über allen Bergen> und erhaben sein über die Hügel; und alle Nationen werden zu ihm strömen.
Jes 2,3
Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln in seinen Pfaden. Denn von Zion wird das Gesetz<O. Lehre> ausgehen, und das Wort Jehovas von Jerusalem;
Jes 2,4
und er wird richten zwischen den Nationen und Recht sprechen vielen Völkern. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden, und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.

Sach 14,16 Und es wird geschehen, daß alle Übriggebliebenen von allen Nationen, welche wider Jerusalem gekommen sind, von Jahr zu Jahr hinaufziehen werden, um den König, Jehova der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.
Sach 14,17
Und es wird geschehen, wenn eines von den Geschlechtern der Erde nicht nach Jerusalem hinaufziehen wird, um den König, Jehova der Heerscharen, anzubeten: über dasselbe wird kein Regen kommen;

 

Ps 72,10 die Könige von Tarsis und von den Inseln werden Geschenke entrichten, es werden Abgaben darbringen die Könige von Scheba und Seba.
Ps 72,11 Und alle Könige werden vor ihm niederfallen, alle Nationen ihm dienen.

 
Der Niedergang

Weil der Anfangs einer Regierung so prächtig war, erscheint sein Ende umso schwärzer. In Kapitel 11 wird die Sünde Salomos beschrieben - er ließ sich von heidnischen Frauen dazu verführen, ihren Göttern zu dienen -, die zum Niedergang und schließlich zum Untergang führte. Das Leben und das Schicksal Salomos fasst bereits die gesamte Geschichte des Königtums zusammen: Solange ein König in den Wegen Gottes wandelte, gab Gott Wohlfahrt und Sieg über alle Bedränger.
Sobald ein König von den Geboten Gottes abwich, folgten Dürre und Hungersnot und standen die Feinde an den Toren.
Was Gott dem alten, in Sünde gefallenen Salomo sagte, war gleichzeitig sein gerech tes Urteil über alle nachfolgenden Könige: „Weil dies bei dir gewesen ist und du meinen Bund nicht gehalten hast und meine Satzungen, die ich dir geboten habe, so werde ich dir das Königreich gewiss ent reißen" 1.Kön 11,11).
Alles, was in den beiden Büchern der Könige geschrieben ist, bestätigt diesen Grundsatz, den Mose bereits den Israeliten im Gesetz eingeschärft hatte;
Gehorsam bringt Segen,
Ungehorsam zieht Fluch nach sich.
Sämtliche vom großen Gesetzgeber in 5. Mose 28,1-14 aufgezählten Segnungen treffen im Leben Salomos ein.

 Alle von ihm in 5. Mose 28,15-44 angekündigten Flüche treffen das Volk in den vier Jahrhunderten bis zur Zerstörung Jerusalems und des Tempels.

 Nach Salomo wurde das Reich geteilt, um nie mehr vereint zu werden. Zuerst wanderte der Norden ins Exil, dann folgte ihm nicht ganz 120 Jahre später der Süden.

 Der kommende König

Wie nach den Jahrhunderten der Richter, stellen die Erfahrungen unter den Königen erneut die Frage nach dem wahren König. Die Propheten Israels, die in dieser Zeit von Gott erweckt wurden, haben nicht allein das Versagen des Königtums gegeißelt, sondern auch die Frage nach dem gerechten König beantwortet: Es wird ein von Gott zum König Gesalbter kommen. Erst unter der Regierung dieses Gesalbten, des Messias (Jes 11), und unter einem neuen Bund (Jer 33) würde Israel ewigen Frieden und ewige Sicherheit kennen. Vielleicht hat kein Prophet so scharf das Versagen der jüdischen Könige verurteilt wie Jeremia; aber es hat auch kein Prophet mit solcher Leidenschaft und in so glühenden Farben die Herrlichkeit des Neuen Bundes geschildert (Jer 31-33). Daher ist die alte jüdische Tradition, die im Weinenden Propheten den Verfasser der Königsbücher sieht, durchaus glaubwürdig. „Aber der Herr ist Gott in Wahrheit; er ist der lebendige Gott und ein ewiger König" (Jer 10,10),

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