Liebe Brüder,
ich bin gerade dabei den Artikel aus Wikipedia über Luther 1545 zu verstehen und ggf. zusammenzufassen.
Da ist mir unter anderem folgende Aussage aufgefallen, es geht hier um die "Übersetzung" des AT:
Ein jüdisches Buch, christlich übersetzt

„Wer teutsch reden will / der muss nicht der Ebreischen Wort Weise führen / sondern muß darauff sehen / …daß er den Sinn fasse / und dencke also: Lieber / wie redet der teutsche mann in solchem Fall? Wenn er nun die teutsche Wort hat / die hiezu dienen / so lasse er die Ebreischen Wort fahren / und spreche frey den Sinn heraus / auffs beste teutsch / so er kan.“

Der Reformator erklärte in den „Summarien über die Psalmen und Ursachen des Dolmetschens“ (!533) seine Übersetzungsentscheidungen: Er wollte insgesamt eine flüssige Übersetzung „auffs beste teutsch“, aber dort, wo der hebräische Wortlaut einen tieferen Sinn zu bieten schien, übersetzte er wortwörtlich. Das ist problematischer, als es scheinen mag. Denn Luthers christlicher Glaube war seine „Wünschelrute“ (Franz Rosenzweig), die bestimmte, wo das Alte Testament lebendiges Gotteswort war, „da, und nur da, aber unbedingt, musste es wörtlich genommen werden und also auch in steifer Wörtlichkeit übersetzt“ werden. Auf diese Weise durchdringt christliche Deutung bei Luther das ganze Alte Testament.
Da fällt mir dann folgender Vers aus den Sprüchen ein
Spr 14,12 Da ist der Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes.