|
HIMMELFAHRT CHRISTI
Die Himmelfahrt Christi zur Rechten
des Vaters ereignete sich vierzig
Tage nach seiner Auferstehung oder
zehn Tage, ehe er am Pfingsttag den
Heiligen Geist sandte. Die
Himmelfahrt wird bis in die
Einzelheiten erwähnt in
Mk 16,19; Lk 24,50-51 und in
Apg 1,3-11 . »Die Abreise Jesu
geschah körperlich, sichtbar,
schrittweise und in einer Wolke.
Eben diese gleichen Faktoren kommen
bei seinem zweiten Kommen zum
Tragen, so wie es in anderen
Schriftstellen einschließlich
Offb 19,11-18 beschrieben wird«
(Walvoord). Dieses Ereignis fand auf
der Bethanien zugewandten Seite des
Ölbergs vor seinen Jüngern statt (
Lk 24,50; Apg 1,12 ), und es
kennzeichnete das Ende seines
irdischen Dienstes. Die körperliche
Abreise Jesu war notwendig, damit
der verheißene Tröster (der Heilige
Geist) kommen konnte (
Joh 16,7 ). »Das Kommen des
Heiligen Geistes dürfte das
Hauptereignis der gegenwärtigen
Heilszeit der Gemeinde gewesen sein«
(Walvoord). Der Heilige Geist sollte
die Jünger befähigen, dem Evangelium
zu dienen und das Werk Christi auf
der Erde fortzusetzen.
Kurz bevor Jesus zum Vater
emporstieg, fragten ihn seine Jünger
erneut: »Herr, stellst du in dieser
Zeit für Israel das Reich wieder
her?« (
Apg 1,6 ). Manche glauben, dass
Jesus Christus auf dem Thron Davids
sitzt, während er im Himmel ist.
Allerdings »gibt es im Neuen
Testament keinen Hinweis auf die
Lehre, dass der Thron des Vaters im
Himmel mit dem Thron Davids
gleichzusetzen sei. Die richtige
Aussage lautet einfach, dass
Christus auf dem Thron des Vaters
sitzt. Das ist allerdings nicht
dasselbe, wie auf dem Thron Davids
zu sitzen« (Walvoord). Jesus
Christus wird den davidischen Bund
im Tausendjährigen Reich erfüllen.
Die Jünger erwarteten eine
buchstäbliche Erfüllung des
davidischen Bundes noch zu ihren
Lebzeiten, deshalb stellten sie
diese Frage. Die Antwort Jesu war
keine Zurechtweisung, sondern nur
der einfache Hinweis: »Euch kommt es
nicht zu, Zeiten und Fristen zu
wissen, die der Vater vermöge seiner
eigenen Machtvollkommenheit
festgesetzt hat« (
Apg 1,7 ; Menge). Wenn diese
Prophezeiung mit seiner Himmelfahrt
erfüllt worden wäre, hätte Jesus
sicherlich nicht mit dieser
Erwiderung auf die Frage der Jünger
geantwortet!
Jesus Christus ist (1) als
Hohepriester mit seinem eigenen Blut
ein für allemal in das Heiligtum
Gottes zu dem Vater hineingegangen
und hat so eine ewige Erlösung
erfunden (
Hebr 9,11-14; 10,12 ).
Genaugenomme,
bitte Komma beachte ,,,
Hebr 9,10 welcher allein
in Speisen und Getränken und
verschiedenen Waschungen
besteht, in Satzungen des
Fleisches, auferlegt bis auf die
Zeit der Zurechtbringung.
Hebr 9,11 Christus aber,
gekommen als Hoherpriester der
zukünftigen Güter, in Verbindung
mit der größeren und
vollkommneren Hütte, die nicht
mit Händen gemacht (das heißt
nicht von dieser Schöpfung ist)
Hebr 9,12 auch nicht mit
Blut von Böcken und Kälbern,
sondern mit seinem eigenen
Blute, [KOMMA]
ist ein für allemal in das
Heiligtum eingegangen, als er
eine ewige Erlösung erfunden
hatte.
Er trat (2) für die Menschheit als
Sohn des Menschen vor den Vater (
Dan 7,13-14 ). Er setzte sich
(3) zur Rechten des Vaters und tat
damit kund, dass unsere Erlösung
vollendet ist (
Hebr 10,12 ). Er wurde (4) das
Haupt seines Leibes (
Eph 1,20-23; Kol 1,18 ), gab (5)
dem Leib Gaben (
Eph 4,7-13 ) und stattete (6)
den Leib mit Kraft aus, »das ist
Christus in euch, die Hoffnung der
Herrlichkeit« (
Kol 1,26-27 ). Er setzt sich (7)
für uns ein (
Röm 8,34; Hebr 7,25 ), bereitet
(8) eine Stätte für uns vor (
Joh 14,2 ) und wartet (9) auf
die Zeit, da seine Feinde zum
Schemel seiner Füße gelegt werden (
Hebr 10,13 ).
Auf die Himmelfahrt Christi wird in
zahlreichen Schriftstellen
hingewiesen, so in
Ps 68,18 (zitiert in
Eph 4, 8-10 ), in
Ps 110,1 (zitiert in
Apg 2,33-36 ), in
Lk 9,51; 1Thes 1,10; 1Tim 3,16; Hebr
4,14; 9,24 und in
1Pet 3,22 .
Es ist interessant, dass Gott, noch
während die Jünger zum Himmel
blickten, zwei Engel zu ihrem Trost
sandte. Er ließ sie wissen, dass
dieser Jesus, der gerade von ihnen
genommen worden war, in gleicher
Weise zurückkehren würde:
körperlich, sichtbar, schrittweise
und mit den Wolken - möglicherweise
mit der Wolke der Schechina (der
Herrlichkeit Gottes), die im Alten
Testament erwähnt wird.
Brian K. Richards
Charles C. Ryrie:
Die Bibel verstehen (Dillenburg
1996, Christliche
Verlagsgesellschaft);
John F. Walvoord:
The Millennial Kingdom (Grand
Rapids 1959, Zondervan) und
The Prophecy Knowledge Handbook
(Wheaton 1990, Victor Books).
|