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Die Heilszeiten Gottes


Die Bedeutung des Wortes
1. Das griechische Wort „oikonomia" bedeutet „die Verwaltung eines Haushalts" oder die „Haushaltung",

a. Die oikonomia ist die „Haushaltung" (Lk 16,2-i-3-i-4) und der
oikonomos
ist der „Haushalter" (Lk 12,42; 16,l-i-3-i-8; Röm 16,23; 1.Kor 4,1+2; Gal 4,2;Tit l,7;lPetr 4,10).

b
. Der Apostel Paulus spricht in 1. Korinther 9,17 von der „Haushaltung des Evangeliums",

c
. ln Epheser 1,9 spricht Paulus von einem „Geheimnis des Willens' Gottes", das er in Vers 10 die „Haushaltung der Fül le der Zeit" nennt,

d
. ln Epheser 3,2 spricht Paulus von der „Haushaltung der Gnade Gottes", die ihm in besonderer Weise anvertraut ist.

e
. ln Epheser 3,9 spricht Paulus von der „Haushaltung des Geheimnisses," wobei er hier im Zusammenhang von Vers -37- Die Hcilszeiten Gottes - - KAIMIFL 3 10 von der Gemeinde spricht, die zurzeit des Altes Testaments ein Geheimnis war, das nicht offenbart war.
f. In Kolosser 1,25 sagt Paulus, dass er ein Diener wurde, „entsprechend der Haushaltung Gottes", die ihm gegeben ist.
g. In 1. Timotheus 1,4 warnt Paulus, nicht auf Fabeln und endlose Geschlechtsregister zu achten, sondern vielmehr auf „die Haushaltung Gottes im Glauben". 2. Lukas 16,1 illustriert fünf wichtige Merkmale einer Haus haltung:

a. Der Meister hat seinem Knecht eine Verantwortung an vertraut,
b. Der Meister hat eine Zeit bestimmt, wann der Knecht zur Rechenschaft gezogen wird,
c. Der Meister kann den Knecht absetzen, wenn er seiner Verantwortung nicht gerecht wird,
d. Der Meister kann die Verantwortung (Aufgaben) sei nes Knechtes neu bestimmen, wenn er dies für notwendig hält,
e. In jeder Haushaltung gibt es also einen Meister, einen Knecht, eine Verantwortung, einen Zeitpunkt der Rechen schaft und die Möglichkeit der Veränderung der Bestim mungen für den Haushalt.

3. In der englischsprachigen Theologie sind die Begriffe „Dispensation" und „Dispensationalismus" bekannt ge worden, wobei der Begriff „Dispensation" vergleichbar ist mit dem deutschen Begriff „Haushaltung". Eine Haushaltung ist eine von Gott gewählte Verwaltung oder Ausübung seiner Herrschaft über die Welt.


4. In Deutschland hat sich der Begriff „Heilszeit" eingebür gert, der dem theologischen Begriff „Haushaltung" ähn lich ist, wobei der Gedanke einer bestimmten Zeit oder Zeitspanne mit enthalten ist. Obwohl eine Haushaltung für eine bestimmte Zeit eingesetzt ist, sollte der Schwer punkt nicht auf der „Zeit" liegen, sondern auf den Be stimmungen Gottes für die betreffende Haushaltung.

5. Vertreter des Dispensationalismus (Lehre von den Haus haltungen oder Heilszeiten) sehen die Welt als einen Haushalt, der von Gott verwaltet wird,
a. Gott verwaltet seine Angelegenheiten nach seinem Wil len, d.h. er bestimmt die Regeln,
b. Bei bestimmten Anlässen oder zu bestimmten Zeiten kann Gott die Einzelheiten der Regeln ändern oder sie den neuen Gegebenheiten anpassen.

Wichtige Merkmale einer Haushaltung (Heilszeit)

1. Eine Haushaltung ist von Gott bestimmt. Gott ist der sou veräne Herr.
2. Eine Haushaltung ist allen Menschen oder einer bestimm ten, zum Haushalt gehörenden Gruppe von Menschen (z.B. Israel, Gemeinde) gegeben.
3. Eine Haushaltung hat Hausregeln, die für die gelten, die im Hause sind, also zum Haushalt gehören. Diese Hausre geln verkörpern ein bestimmtes Verwaltungsprinzip Got tes, oder eine Kombination von Verwaltungsprinzipien,

a. Die Regeln einer Haushaltung zeigen, wie die „Hausbe wohner" leben sollen, damit sie Gott Ehre bereiten,
b. Das Gesetz des Mose beinhaltete die Haushaltsregeln für das Volk Israel. Es wurde dem Volk Israel gegeben, nachdem es aus der Sklaverei in Ägypten erlöst worden war. Deshalb

3 beschreibt es den Lebensstil der Erlösten, zurzeit der Haus haltung Israels.
4. Eine Haushaltung enthält eine Verantwortung des Men schen, an deren Ausübung sich sein Gehorsam oder Un gehorsam gegenüber Gott zeigt,

a. Dabei handelt es sich nicht um verschiedene Wege der Erlösung. Erlösung ist immer ein Geschenk der Gnade Gottes.

1) Die Grundtage der Erlösung ist von dem Sündenfall an immer der stellvertretende Opfertod Jesu Christi.

2) Die Aneignung der Erlösung geschieht vom Sünden fall an immer durch den Glauben an Gott, der die Erlösung schenkt.

3) Der Inhalt des Glaubens richtet sich nach dem Stand der Offenbarung, die Gott gegeben hat.

4) Der Glaube äußert sich im Beschreiten des von Gott vorgezeichneten Weges der Erlösung und ist vom Stand der Offenbarung abhängig. Vom Sündenfall des Menschen, bis zum Kreuz Jesu, beinhaltet der von Gott vorgezeichnete Weg der Erlösung die Opferung eines Tieres, wodurch symbolhaft auf den zukünftigen Opfertod Jesu Christi hin gewiesen wurde. Seit dem stellvertretenden Opfertod Jesu beinhaltet der von Gott vorgezeichnete Weg der Erlösung die Bekehrung zu Jesus Christus,

b. Der stellvertretende Tod Jesu stand schon vor Grundlegung der Welt fest, und Gott hat zurzeit des Altes Testaments in Erwartung des Todes Jesu Christi Sünde vergeben (vgl. Röm 3,25).
c. Die Aneignung der Erlösung geschah auch zurzeit des Altes Testaments durch den Glauben, wobei die Äußerung des Glaubens durchaus unterschiedlich sein konnte. Zurzeit -40- Die Heiiszeilen Gottes KAFITHI. 3 des Altes Testament stand das Opfer als Ausdruck des Glau bens im Vordergrund, wobei das Ritual sicherlich auch ohne Glauben durchgeführt werden konnte (vgl. Jes 1,11-15).

5. Eine Haushaltung gilt für einen bestimmte Zeit und kann von Gott geändert werden. Die Betonung liegt jedoch nicht auf „Zeitalter" oder „Zeitspanne", obwohl jede „Haushaltung" oder „Heilszeit" eine gewisse Zeitspanne betrifft, nach der die Haushaltung (Verwaltung) geändert werden kann.

6. Eine Haushaltung enthält eine neue, für diese Haushaltung (Heilszeit) bestimmte Offenbarung von Gott, das heißt, eine Offenbarung, die vorher nicht gegeben wurde, a. Die für diese Haushaltung Gottes bestimmte Verantwortung des Menschen muss von Gott geoffenbart werden,
b. Dabei muss beachtet werden, dass manchmal Verwal tungsregeln der vorhergehenden Haushaltung für die neue Haushaltung gültig sind. Manche Verwaltungsregeln für eine Haushaltung Gottes können in der folgenden Haushal tung auch aufgehoben werden.
7. In den Heilszeiten oder Haushaltungen wird der Gehor sam des Menschen gegenüber dem offenbarten Willen Gottes geprüft.
8. Jede Heilszeit offenbart den Ungehorsam des Menschen gegenüber dem offenbarten Willen Gottes.
9. Aufgrund des Ungehorsams des Menschen enthält oder endet jede Haushaltung mit einem Gericht Gottes. Jede Haushaltung (Heilszeit) beweist die Verdorbenheit des Menschen durch die Sünde.