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Aaron 2

Aaron

Aaron

 

Bedeutung unsicher, viell. nach ägypt. »Groß ist der Name«

 

A. war ein Nachkomme Levis und Sohn von Amram und Jochebed ( 2Mo 6,20 ; 4Mo 26,59 ). Er war jünger als seine Schwester Mirjam und drei Jahre älter als sein Bruder Mose ( 2Mo 7,7 ). A. heiratete Elischeba, die Tochter Amminadabs und Schwester Nachschons aus dem Stamm Juda ( 4Mo 1,7 ). Sie gebar ihm vier Söhne: Nadab, Abihu, Eleasar, Itamar ( 2Mo 6,23 ).

 

Als Gott Mose zum Führer und Befreier Israels beruft, ordnet er ihm A., der 83 Jahre alt ist, als Sprecher zu. Er soll sein Mund ( 2Mo 4,16 ) und sein Prophet ( 2Mo 7,1 ) sein. Die beiden Brüder treffen sich in der Wüste ( 2Mo 4,27 ) und treten gemeinsam vor die Ältesten Israels (V. 28-31 ) und vor Pharao. Beim Gespräch mit Pharao und bei den ersten drei Plagen führt A. auch den Stab ( 2Mo 7,9. 19; 8,1. 12 ), der später nur noch in der Hand Moses erscheint. A. und Mose empfangen die Erlaubnis zum Auszug aus Ägypten ( 2Mo 12,31 ) und leiten das Volk auf der Wüstenwanderung ( Kap 16 ).

 

Als Mose während der Schlacht gegen die Amalekiter betet, stützen A. und Hur seine Arme ( 2Mo 17,12 ). Am Sinai steigt A. mit Mose auf den Berg ( 2Mo 19,24 ) und begleitet mit seinen zwei Söhnen, Nadab und Abihu, und 70 Ältesten den Führer Mose zur feierlichen Bundesschließung vor dem Herrn ( 2Mo 24,1. 9 ). Als Mose wiederum auf den Berg Sinai hinaufsteigt, setzt er A. und Hur als seine Stellvertreter ein, die während seiner Abwesenheit das oberste Richteramt versehen (V. 14 ). In den folgenden 40 Tagen erhält Mose von Gott u.a. den Auftrag, A. und seine Söhne zu Priestern zu weihen ( Kap. 28;29 ).

 

Das Hohepriestertum vererbte sich auf Aarons Nachkommen ( 2Mo 29,30 ). Aufgaben und Pflichten, Anrechte auf Opfergaben und die Frage der Versorgung der Priester werden von Gott selbst geregelt ( 4Mo 4,18 ).

 

Während Mose auf dem Berg ist, gibt A. dem Drängen des Volkes nach und richtet ein Stierbild (goldenes  Kalb ) auf. Hier erscheint A. ohne Mose als eine recht hilflose Gestalt, ohne Führungskraft. In seiner Hilflosigkeit schiebt er die Schuld am Abfall von Gott ganz dem Volk zu ( 2Mo 32 ). Mose rettet ihn durch seine Fürbitte vor dem Zorn Gottes ( 5Mo 9,20 ) und weiht ihn, als das heilige Zelt fertiggestellt ist, mit seinen Söhnen nach dem Befehl des Herrn zum Priester ( 3Mo 8 ). In der hohenpriesterlichen Kleidung Aarons wird seine Stellung, vor allem durch die  Brusttasche mit den 12 Edelsteinen und den Urim und Tummim (  Licht und Recht ), hervorgehoben. Noch am Tage ihrer Priesterweihe brachten Aarons älteste Söhne  Nadab und  Abihu ein Feueropfer dar, das der Herr nicht befohlen hatte, und mußten für ihre Eigenmächtigkeit sterben ( 3Mo 10,1 ). Nicht nur ihr plötzlicher Tod zeigt, wie ernst es Gott mit dem Dienst des Priesters nimmt, sondern auch die Tatsache, daß A. als Hoherpriester seiner persönlichen Trauer keinen Ausdruck verleihen darf, er müßte sonst sterben (V. 6 ). Auf diese Weise handelt Gott nach seinem Wort »Ich erzeige mich heilig an denen, die mir nahe sind, und vor allem Volk erweise ich mich herrlich« (V. 3 ).

 

Im zweiten Jahr der Wüstenwanderung tritt A. mit Mirjam gegen Mose auf. Sie nehmen Anstoß an seiner kuschitischen Frau (  Mose ) und zweifeln seine besondere Stellung vor Gott an. Mirjam, die der Herr mit Aussatz bestraft, scheint dabei die treibende Kraft gewesen zu sein. A. tritt bei Mose für sie ein, und auf sein Gebet hin wird sie geheilt ( 4Mo 12 ).

 

Der Aufruhr Korachs, Datans und Abirams richtet sich nicht nur gegen die Führung Moses, sondern auch gegen das auf A. und seine Söhne beschränkte Priestertum. Als das Volk Mose und A. den Tod der Empörer zur Last legt, schickt der Herr eine Plage unter die Israeliten, der A. durch sein Räuchern ein Ende setzt. Darauf bestätigt der Herr das Priestertum Aarons erneut und läßt den Stab Levis, auf dem Aarons Name geschrieben steht, ausschlagen und blühen ( Kap. 16;17 ). Der Stab findet dann seinen Platz in der Bundeslade ( Hebr 9,4 ).

 

Bei Kadesch wird A. am Ungehorsam des Mose mitschuldig, als dieser zweimal mit dem Stab an den Felsen schlägt, statt zum Felsen nur zu reden. Damit verlieren beide das Anrecht, das verheißene Land zu betreten ( 4Mo 20 ). Bald darauf beruft der Herr A. ab. Mose steigt auf sein Geheiß mit A. und Eleasar auf den Berg Hor. Dort zieht er A. die hohenpriesterlichen Kleider aus und legt sie Eleasar an, der damit an die Stelle seines Vaters tritt. A. stirbt im Alter von 123 Jahren ( 4Mo 33,39 ) und wird 30 Tage lang beweint ( 4Mo 20,23-29 ).

 

A. erscheint als ein wenig selbständiger Charakter, der in seinem Handeln stark von andern - Mose, Mirjam, dem Volk - bestimmt wird. Seine Bedeutung liegt darin, daß Gott ihn zum Hohenpriester Israels berufen hat. Doch sein Amt ist begrenzt, was besonders deutlich in dem Ausziehen der Priesterkleidung vor seinem Tode zum Ausdruck kommt.

 

Hebr 7-9 betont deutlich die Vorläufigkeit und Unzulänglichkeit des aaronitischen Priestertums gegenüber dem messianischen »nach der Ordnung Melchisedeks« ( Hebr 5,6; 7,11 ).

 

Die Priesterschaft Israels bezeichnete man später als die »Söhne Aarons«. Die »Söhne Zadoks«, die im Jerusalemer Tempel von seiner Einweihung unter Salomo bis 171 v.Chr. -von der Unterbrechung des babylonischen Exils abgesehen- als Priester dienten, sind in der Familie